Politikerreden zur Buchmesse : In ihren Reden wird Kultur zum Kitschballon
Von Julia Encke
Lesezeit: 7 Min.
Als am Mittwoch Bundeskanzler Olaf Scholz auf der Eröffnungsveranstaltung der Leipziger Buchmesse von israelkritischen Rufen unterbrochen wurde, sprach er gerade über das „Lesen als Zulassen“. Beim Lesen, so Scholz, ließen wir andere Perspektiven als die eigene zu. Wir erlebten, was uns selbst nie zuteilwurde. Wir nähmen persönlich Anteil an Entwicklungen, die uns sonst vielleicht kaltlassen würden. Mit jedem Kapitel, mit jeder neuen Seite könnten wir „Gegensätze überwinden, die manchmal unüberbrückbar scheinen“ – der Bundeskanzler verwies hier auf das Geschrei im Auditorium: „Wie wir auch jetzt sehen!“
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