Neugründung in der Diaspora : Der Neuzeller Klosterplan
Jeden Morgen gegen 4.50 Uhr setzt sich ein kleiner Tross von Zisterziensermönchen in ihrem weiß-schwarzen Habit vom Katholischen Pfarrhaus Neuzelle, in dem sie eine Art WG führen, über den kopfsteingepflasterten Vorplatz zur imposanten Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Bewegung. Im Sommer sehen sie an einigen wenigen Tagen gerade die Sonne aufgehen. Normalerweise beten Zisterziensermönche, die um vier Uhr aufstehen, auf dem Weg zum Frühgebet im Kreuzgang für sich ein Credo, in Neuzelle ist das nicht mehr möglich. Es gibt zwar noch einen Kreuzgang, sogar ein komplett erhaltenes Kloster auf der Nordseite, doch das gehört nicht mehr den Zisterziensern, die es einst erbauten. Es ist heute ein Museum, das von einer staatlichen Stiftung betrieben wird. Die Neuzeller Mönche gehen von Süden her ungeschützt zur Kirche, manchmal sind um fünf Uhr schon Spaziergänger unterwegs, die lautstark ihre Stöcke einsetzen, mittags geraten sie zuweilen in Touristenschwärme.
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