Der Mörtel am Türrahmen im ersten Stock ist noch nicht trocken. Was einmal ein Gemeinschaftsraum werden soll, ist noch ein leeres Zimmer. Auf den ersten Blick ein Provisorium, doch ein Stockwerk tiefer erstreckt sich eine moderne, 445 Meter lange Halle. Zwei ICE stehen darin, getrennt von einem rot markierten Mittelgang, eingefasst von Arbeitsbühnen.

Mit Ausnahme der Bauarbeiter im ersten Stock, die durch die Räume gehen und sich um den Mörtel kümmern, ist keine Menschenseele zu sehen. Oder zu hören. Es ist gespenstisch ruhig, die Bahntechniker der Frühschicht sind in der Pause. Weniger als zwei Jahre hatte es gedauert, bis die Halle in Betrieb genommen werden konnte. Sie ist eine Erweiterung des Cottbusser Werks, in dem die Deutsche Bahn zuvor ausschließlich Dieselloks wartete.