Mit 66 ist noch lang noch nicht Schluss

Von PETER THOMAS (Text und Fotos)

27. Februar 2024 · Was macht man mit zwei uralten Schwimmkranen? Statt sie ins Museum zu schicken, ertüchtigt sie die ­Hamburger Hafen und Logistik AG für die nächsten Einsatzjahre. Der Hang zur Historie hat einen profanen ökonomischen Hintergrund, denn die Oldtimer ­werden für die Schwergutlogistik gebraucht.

Hebezeug der Sonderklasse: Das Kranschiff HHLA III ragt über einen Schiffs­propeller hinaus, der an der Kaikante auf seinen Umschlag wartet.
Hebezeug der Sonderklasse: Das Kranschiff HHLA III ragt über einen Schiffs­propeller hinaus, der an der Kaikante auf seinen Umschlag wartet. Foto: Peter Thomas

Hinter der Phalanx moderner Containerbrücken ragt am HHLA-Containerterminal Tollerort eine Silhouette aus vergangenen Zeiten in den Himmel: Filigran zeichnet sich die Stahlfachwerkkonstruktion eines riesigen Krans ab. Die Auslegerkonstruktion stammt aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Noch beeindruckender wirkt sie aus der Nähe: 76 Meter hoch, 100 Tonnen Hubkraft, selbstfahrend. Der 82 Jahre alte Schwimmkran HHLA III ist einer von zwei funktionsfähigen Schiffsoldtimern dieser Art im Besitz der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und heute das größte Hebezeug nach diesem Konstruktionsprinzip im Hafen der Hansestadt. Noch mächtiger war der Hamburger 350-Tonnen-Schwimmkran, den die Demag Anfang der Vierzigerjahre für den Bau von Kriegsschiffen konstruierte, dies war ursprünglich auch der Zweck der heutigen HHLA III. Der Hamburger 350-Tonnen-Kran, zu dessen Schwesterschiffen der heute im Panamakanal eingesetzte Schwimmkran Titan gehört (bekannt als „Herman the German“), ist 1949 gesprengt worden.

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