Apple : Was iPhone-Besitzer über den neuen Diebstahlschutz wissen müssen
Im vergangenen Jahr hatte das amerikanische Wall Street Journal berichtet, dass immer mehr Eigentümern eines iPhones nicht nur ihr Gerät gestohlen, sondern auch die schützende Sicherheits-Pin zum Entsperren ausbaldowert wurde. Dafür hätten die Ganoven vor dem Diebstahl den iPhone-Besitzer längere Zeit beobachtet. Durch Missbrauch der auf dem Gerät installierten Banking-Apps seien hohe Schäden entstanden. Solche Geschichten hat man in Europa nie gehört. Vermutlich auch deshalb nicht, weil bei Banküberweisungen eine Zweifaktor-Authentifizierung erforderlich ist.
Apple hat indes der Recherche mehr Bedeutung zugewiesen und mit dem in dieser Woche verteilten iOS 17.3 eine zusätzliche Sicherheitsmauer gegen diese Missbrauchsoption eingezogen. In den Einstellungen kann man unter „Face ID & Code“ oder „Touch ID & Code“ den Schalter „Schutz für gestohlene Geräte“ aktivieren. Standardmäßig ist er deaktiviert.
Ohne Biometrie geht es nicht
Ist die Sicherungsfunktion aktiv, gibt es einige neue Hürden für unbefugte Nutzung: Der Zugriff auf Passworte, die im iCloud-Schlüsselbund gesichert sind, erfordert zwingend die Authentifizierung mit Gesichtserkennung oder auf älteren Geräten mit dem Fingerabdruck. Der Entsperrcode allein reicht nicht aus.
Bislang konnte ein Dieb mit dem gekaperten iPhone den rechtmäßigen Nutzer aus seinem Apple-Account aussperren, indem er schnell das Passwort änderte. Das geht nun nicht mehr so einfach. Eine Kennwortänderung gelingt jenseits des Zuhauses oder der Arbeitsstelle nur mit Gesichtsscan oder dem Fingerabdruck. Nach vier Stunden Wartezeit muss man sich ein zweites Mal mit seinem biometrischen Merkmal authentifizieren.
Nun könnte der Dieb auf die Idee kommen, die vertrauenswürdige Telefonnummer zu ändern oder einen Wiederherstellungsschlüssel anzufordern. Auch dies funktioniert nur nach zweimaliger biometrischer Authentifizierung und einer Wartezeit von einer Stunde. Last not least, wird nach demselben Verfahren auch der aktivierte Geräteschutz gegen das Deaktivieren geschützt.
