Xiaomi baut Elektroautos : Da geht noch was
Es ist nicht schwierig, ein Hersteller von Smartphones zu werden. Bildschirm, Kamera, Akku und andere Komponenten lassen sich zukaufen, das Betriebssystem Android gibt’s umsonst. Im chinesischen Shenzhen stehen die Fabriken, die Handys im Auftrag fertigen. Ähnlich einfach funktioniert es wohl mit dem Elektroauto. Xiaomi will es vormachen. Anspruch sei, einen „Traumwagen“ zu bauen, der vergleichbar sei mit Tesla und Porsche. Wirklichkeit ist der Prototyp SU7, der in Europa zum ersten Mal auf dem Mobile World Congress präsentiert wurde.
Dass diese Limousine keine einmalige Show ist, sondern mal in Serie gehen könnte, ist denkbar. Schließlich haben die Chinesen in den vergangenen drei Jahren schon zehn Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung gesteckt, 3000 Mitarbeiter sollen den SU7 auf die Straße bringen. Und Xiaomi weiß, wie man Produkte herstellt und verkauft. Neben Smartphones hat das Unternehmen Staubsaugerroboter, Heißluftfritteusen, E-Roller, Kopfhörer, Tablets und anderes im Portfolio. Nun ist all dies keine Garantie, mit einem Elektroauto Erfolg zu haben. Dyson war mit seinem Wagen vor ein paar Jahren ähnlich weit wie Xiaomi. Als es um Produktion und Vermarktung ging, legte die Geschäftsführung eine Vollbremsung hin und schob das Elektroauto auf den Schrottplatz. Es war wohl absehbar, dass nicht genügend Gewinn damit zu machen war.
Wie bei Dyson ist auch bei Xiaomi das Elektroauto Chefsache. Gründer Lei Jun konzentriert sich fast nur noch auf sein Lieblingsprojekt. Damit das nicht gegen die Wand fährt, fokussiert sich Xiaomi zunächst auf den chinesischen Markt. Allerdings ist ein Erfolg im Heimatland noch keine Garantie für einen vorderen Platz im Weltmarkt. Dass es diesen wiederum nicht unbedingt braucht, beweist Xiaomi mit den Smartphones, die sind weltweit erfolgreicher als zu Hause.