Der Wandertipp :
Zu Ostern im Marburger Becken

Von Thomas Klein
Lesezeit: 6 Min.
Borten, Bänder und Bordüren – die reiche Trachtenkultur der katholischen Enklave um Amöneburg gibt die Motive der schwierigen Wachsbatiktechnik beim Eierfärben vor. Gezeigt wird sie auf dem seit 1980 veranstalteten Ostermarkt von Mardorf, dem ersten in Deutschland überhaupt. Ornamente und Sinnsprüche zieren nach dem Grundton der Kleidung - Blau, Grün, Rot oder Schwarz – stets einfarbige Eier.
Borten, Bänder und Bordüren: Die reiche Trachtenkultur der katholischen Enklave um Amöneburg gibt die Motive für die gefärbten Eier vor. Auf dem Ostermarkt sind sie zu sehen.

„Ich möchte wol wissen vielgel. Zuhörer, was doch die aigentliche Ursach sey, warumb man anjetzo zur Oesterlichen Zeit so grosse Freud hat mit den Ayrn, schier überall, zu Hauß und auff der Gassen redet man von den Oster-Ayrn.“ Worüber sich hier der Pfarrer An­dreas Strobl in seinem „Geistlichen Discurs auf den H. Ostertag“ anno 1710 wunderte, waren offenkundig schon vor mehr als 300 Jahren außergewöhnliche Arbeiten – jene verzierten Eier aus dem oberhessischen Raum, die seit den Achtzigerjahren eine bemerkenswerte Renaissance erleben.

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