Aktivisten vor Gericht :
Auf Konfrontationskurs für das Klima

Von Anna-Sophia Lang, Elena Zompi
Lesezeit: 6 Min.
Demonstranten der Protestgruppe „Letzte Generation“ sitzen im April 2022 auf der A66.
Letzte Generation, Waldbesetzer und Autobahn-Abseiler beschäftigen Frankfurts Justiz. Einsicht zeigen die wenigsten, Respekt zeigt nur eine der Gruppen. Die anderen treten schon mal im Giraffenkostüm auf.

Als der Angeklagte den Saal betritt, ist klar, mit welcher Haltung er an diesem Prozess teilnehmen wird. In ei­nem Ganzkörper-Giraffenkostüm nimmt der 32 Jahre alte Aktivist Platz. In seiner Einlassung nennt er den Prozess kurz darauf einen „Gewitz­termin“. In den voll besetzten Zuschauerreihen sitzt eine Frau mit einem Kleinkind auf dem Schoß, die einen Luftballon in ihren Haaren festgebunden hat. Ne­ben ihr stillt eine andere Frau während der Verhandlung ihr Baby. Andere tragen Glitzerhut, übergroße Fliege und pinkfarbene Plastikbrille. Die Zuhörer, bis auf ein paar Journalisten sind es Unterstützer des Angeklagten, packen Essen aus und teilen es untereinander, als wären sie beim Picknick und nicht bei einer Gerichtsverhandlung.

Zum Jubiläum:
7 Monate für nur 5 € pro Monat testen

Zum Jubiläum:
7 Monate für nur
5 € pro Monat testen

  • Mit einem Klick online kündbar