Venezuela :
Maduro als Symptom

Daniel Deckers
Ein Kommentar von Daniel Deckers
Lesezeit: 1 Min.
Gute Aussichten für Maduro, hier am 25. März 2024 in Caracas.
Es müsste schon ein Wunder geschehen, damit der venezolanische Autokrat im Juli nicht wiedergewählt würde. Dazu ist er den Feinden Amerikas einfach ein zu guter Freund.

Ob der venezolanische Machthaber Nicolás Maduro tatsächlich abgewählt würde, fände in dem ölreichen Land im Juli eine wirklich freie und geheime Präsidentenwahl statt, dürfte einstweilen Gegenstand von Mutmaßungen bleiben.

Denn selbst wenn der amerikanische Präsident Joe Biden die im Oktober aufgehobenen Sanktionen gegen den Öl- und Bergbausektor des Landes wegen Missachtung der Garantien für die politische Opposition wieder einführen sollte, so wären zwar die wirtschaftlichen Folgen nicht zu unterschätzen, aber wiederum nicht so schwer, dass der seit 2013 amtierende Autokrat darüber stürzen würde.

Im Bund mit China, Russland, Iran

Denn Maduro hat allein deswegen viele politische Freunde, weil er wie sein verstorbener Mentor Hugo Chávez den Vereinigten Staaten ein ums andere Mal die Grenzen ihrer Macht aufzeigt. Längst muss er dazu nicht mehr russische Langstreckenbomber in Venezuela willkommen heißen.

Es reicht, dass er auf die stillschweigende wirtschaftliche Unterstützung Putins, aber auch Chinas und Irans zählen kann. Und warum sollte die Mehrzahl der Staats- und Regierungschefs in Lateinamerika und in der Karibik am repressiven Charakter seines Regimes Anstoß nehmen, steht es doch um die Herrschaft des Rechts in ihren Ländern oft nicht viel besser?

So betrachtet ist Maduro nur ein Symptom für den Niedergang eines ganzen Kontinents.