Russland- und China-Affäre :
Chrupalla verteidigt eigenes Agieren

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Tino Chrupalla im April im Bundestag in Berlin
Die AfD werde Konsequenzen ziehen, wenn sich die Vorwürfe gegen Maximilian Krah und Petr Bystron erhärteten, sagt der Parteivorsitzende Tino Chrupalla. Bis dahin besteht er auf der Unschuldsvermutung.

AfD-Chef Tino Chrupalla hat das Agieren der AfD-Spitze im Zusammenhang mit Berichten über mögliche Russland- und China-Verstrickungen führender Politiker seiner Partei verteidigt. „Wir werden klare Konsequenzen ziehen, wenn sich diese Dinge gegen den Herrn Krah und Herrn Bystron bestätigen“, sagte Chrupalla am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Maybritt Illner“. Beide hätten schriftlich versichert, dass an den Vorwürfen nichts dran sei, und von daher gelte die Unschuldsvermutung.

Derweil berichtet der „Spiegel“, dass Petr Bystron gegenüber dem AfD-Bundesvorstand zugegeben habe, kleine Pakete von dem prorussischen Medienmanager Artem Martschewskij angenommen zu haben. Das berichteten mehrere Teilnehmer der Zeitschrift. Auf Anfrage dementiert Bystron sein Eingeständnis gegenüber dem AfD-Vorstand nicht. Er schrieb lediglich, „die Kampagne“ gegen ihn solle offenbar aufrecht erhalten werden.

Der Europaabgeordnete Maximilian Krah ist Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron steht auf Platz zwei der Wahlliste. Nach Medienberichten über mögliche Verbindungen zu prorussischen Netzwerken und mögliche Geldzahlungen prüfen Staatsanwaltschaften bei beiden Politikern, ob Ermittlungen aufgenommen werden sollten. Krah steht zudem unter Druck, weil einer seiner Mitarbeiter wegen Spionageverdachts für China verhaftet wurde.

In der hitzigen Gesprächsrunde griff CDU-Politiker Armin Laschet Chrupalla an: „Solche Zustände hat es in der Bundesrepublik Deutschland in diesem Ausmaß an Landesverrat noch nicht gegeben“, sagte der ehemalige Unionskanzlerkandidat. „Wenn Sie sich so sicher wären, wie Sie hier tun, müssten Sie sagen, ich schicke Krah in jede Talkshow, damit er seine Unschuld beweist. Verkaufen Sie bitte nicht uns und das deutsche Volk für dumm!“

Krah nimmt nicht wie geplant an der AfD-Auftaktwahlveranstaltung mit den Parteichefs Alice Weidel und Chrupalla an diesem Samstag in Donaueschingen teil. Es soll auch keine Videos mit ihm geben.