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Altdeutsche Vornamen: Vintage-Namen für Jungen und Mädchen, die heute wieder beliebt sind

Altdeutsche Vornamen Vintage-Namen für Jungen und Mädchen, die heute wieder beliebt sind
Schöne Mädchennamen und was diese bedeuten
© Wochit; CHIP

Für dein Kind wünschst du dir einen Retro-Namen aus den Zeiten unserer Großeltern? Hier findest du eine Liste mit den schönsten altdeutschen Vornamen für Mädchen und Jungen mitsamt ihren Bedeutungen.

Namensfindung ist gar nicht so einfach. Manch einer wünscht sich ausgefallene Kindernamen mit tieferem Sinn, der andere wiederum kurze, knackige Namen, die direkt hängenbleiben. Ist euer Baby unterwegs, dann habt ihr die Qual der Wahl. Hier präsentieren wir euch eine Liste mit tollen Vintage-Namen aus Omas Zeiten, die heute wieder angesagt sind.

Traditionelle und wieder wahnsinnig schicke Namen wie Karl und Gustav oder Magdalena und Frieda sind voller Geschichte und Geschichten. Vielleicht weil Oma oder Opa schon so hieß, eines unserer historischen Vorbilder diesen Namen berühmt machte oder ein großer Autor den Namen mit einem Roman unsterblich gemacht hat.

 

Beliebte altdeutsche Jungennamen mit Vintage-Charme

Die deutsche Sprache ist voller Kreativität, das drückt sich auch in der Vielfalt an möglichen Vornamen aus. Sei es ein alter Name germanischen oder noch früheren Ursprungs oder die eingedeutschte Variante eines lateinischen, griechischen oder hebräischen Vornamens. Wer seinem Sohn etwas ganz Besonderes mit auf den Lebensweg geben möchte, sollte sich auf jeden Fall die vielfältigen alten deutschen Männernamen ansehen. Hier treffen Tradition, Heimat und Weltgewandtheit aufeinander. 

Alte deutsche Vornamen für Jungen

Wilhelm: Wilhelm bedeutet „Der Entschlossene, der Willensstarke“. Dieser alte, deutsche Name war im Mittelalter in ganz Europa beliebt und ist daher auch der Name mehrerer berühmter Könige, z.B. von Wilhelm dem Eroberer, dem ersten normannischen König Englands. Heute erfreut sich der Name auch wieder wachsender Beliebtheit.

Dagobert: Die Namensbedeutung von Dagobert ist „Glänzender Tag“ und stammt aus dem Althochdeutschen „daga“ (gut) und „beraht“ (strahlend). Dagobert ist ein Mischname aus dem Keltischen und Germanischen. Die merowingischen Könige des 7. Jahrhunderts trugen diesen Namen.

Falko: Die Namensbedeutung von Falko ist abgeleitet von dem Namen Falk. Das namensgebende Wort aus dem Althochdeutschen ist „falko“ (Falke). Aber: Die althochdeutsche Verbalhornung von „der Falke“ ist eine relativ junge Deutung zur Namensherkunft. Im frühen Mittelalter, der Antike und vermutlich früher war Falko der Name der fälischen Stammesfürsten.

Tassilo: Dieser Jungenname hat einen westgermanischen Ursprung und ist eine Koseform von Tasso oder Tazzo, welche eine abgekürzte Form von Taginbert sind und „glänzend wie der Tag“ bedeuten.

Ansgar: Die Namensbedeutung von Ansgar ist „Göttlicher Speerkämpfer“. Beeindruckend, nicht? Die namensgebenden Worte stammen aus dem germanischen Wort „ans“ (Gottheit) und aus dem althochdeutschen Wort für „ger“ (Speer). Der Name ist in Nordwestdeutschland sehr verbreitet. In Schweden ist er ein beliebter Name der Könige.

Oskar: Der Name Oskar wurde Ende des 18. Jahrhunderts über die Ossian- Dichtung des James Macpherson bei uns bekannt. Die Herleitung ist jedoch umstritten: Oskar könnte sowohl vom altenglischen „Osgar“ als auch vom althochdeutschen „Ansgar“ abgeleitet sein. Die Wortbedeutung ist „unter Gottes Schutz“. Der Jungenname war im Jahr 2015 so beliebt, dass er auf Platz 21 der beliebtesten Namen gewählt wurde.

Franz: Für alle Revoluzzer unter uns, denen die Freiheit über alles geht. Franz bedeutet „der Freie“. Franzi von Asisi ist ein bekannter Namensvetter und bedeutende Persönlichkeit im Hochmittelalter.

Konrad: Klingt toll, das schon, wir warnen Euch trotzdem: Aus Baby Konrad könnte ein kleiner Klugscheißer werden. Der Vorname heißt nämlich „kühner Ratgeber“. Mit Konrad Adenauer steht ein prägender Politiker der jungen Bundesrepublik und Baumeister der Nachkriegsdeutschen Geschichte Pate.

Benno: Benno entstand als Kurzform für Bernhard oder auch Benedikt oder ist abgeleitet von Berno (auch toll!) und ein alter deutscher Vorname mit echtem Wow-Faktor. Benno steht für „mutig“ und „stark“. Noch Fragen, Ladies? 

Peter: Schnörkellos und schick. Der Name kommt eigentlich aus dem Griechischen, klingt trotzdem deutsch und ist seit dem Mittelalter ein beliebter Name im Deutschen und zählt zu den häufigsten Vornamen der Geschichte. Peter bedeutet „Fels“. Immer gut, einen zu haben! Zum Beispiel einen, auf dem man seine Kirche bauen kann - wie den heiligen Petrus, den ersten Papst im Christentum. 

Karl: Dieser Name bedeutet soviel wie "Ehemann" oder "freier Mensch" - kein Widerspruch: Heiraten durften lange Zeit der Geschichte nur Gefreite, also in keinem Abhängigkeitsverhältnis stehende Menschen. Mit Karl dem Großen steht außerdem der bedeutendste fränkische Kaiser der deutschen Geschichte und der Urvater Europas als Namenspate bereit.

Friedrich: Das ist ein Name für die guten Jungs! Enthält die altdeutschen Worte für „Frieden“ und „mächtig“. Friedrich der Große brachte als kluger und gerechter Herrscher Wohlstand und Bildung über das preußische Reich.

Arthur: Like! Like! Like! Mamas von einem Arthur wird nie (nie! nie!) was passieren. Arthur heißt nämlich „der Bärenstarke“. Und es müsste eigentlich auch für "der Kluge" stehen, immerhin war Arthur Schopenhauer einer der bedeutendsten Philosophen in der Geschichte.

Fred: Ein Name, so cool wie der Norden. Ist die niederdeutsche-friesische Kurzform von Frederik und könnte mit „Frieden“, aber auch „Der König“ übersetzt werden. Was gefällt uns wohl besser? Vielleicht wird aus Fred auch ein Frauenschwarm – so wie aus Fred Astaire, dem begnadeten Schauspieler und Tänzer.

Hugo: Hugo bedeutet „der Denkende“, „der Kluge“. Mannmannmann, warum haben wir uns eigentlich immer Aperol Spritz hinter die Birne gekippt? Mit Hugo von Hoffmansthal steht auch ein bedeutender Schriftsteller des späten 19. Jahrhunderts Patron für den neuen Erdenbürger.

Paul: Wer diesen Namen in die engere Wahl zieht, steigt am besten an dieser Stelle im Text aus… Heißt nämlich, herrje, „Der Kleine“. Schön ist Paul als Name trotzdem. Ein Paul kann sich auf viele bedeutende Päpste berufen oder auch auf Sir Paul McCartney, den berühmten Musiker der Beatles.

Alte deutsche Mädchen-Namen

Doch nicht nur Mamas von Jungen fahren mit einem alten deutschen Vornamen gut, auch für Mädchen sind sie mehr als eine Option: Wilma, Emma - das klingt klar, ehrlich und vertraut. Namen wie Ausrufezeichen. Da gibt es Hilde, die Kämpferin, und Luise, die Laute. Traditionell und trotzdem wahnsinnig modern. Wer will, kann ja eine kapriziöse Grace dazugeben, um Nähe zu Hollywood zu signalisieren. Altdeutsche Mädchennamen sind beliebter als je zuvor, sagen Namensforscher. Woran denken wir bei ihrem Klang? An Apfelkuchen, Nordseewind und Sommersprossen. Aber auch an Zukunft, junges Glück, schöne Kindheit und ein gutes Erwachsenenleben.

Unsere altdeutschen Lieblingsnamen für Mädchen und was sie bedeuten

Thilda: Eine Kurzform von Mathilda und ein Name mit klarer Botschaft: „Kämpfe!“ Um das letzte Gummibärchen, ein Zungenpiercing oder Paul aus der 5b. Als historisches Vorbild für die junge Kämpferin könnte Mathilde Paravicini dienen: Sie rettete während dem 2. Weltkrieg tausende Kinder und ermöglichte ihnen einen Erholungsurlaub abseits des Krieges.

Lotte: Ein prima Name für alle emanzipierten Mamas unter uns. Lotte ist die Kurzform von Charlotte und bedeutet die „freie Frau“. Worauf sonst kommt es im Leben an? Mit der sozial engagierten Lotte Lemke steht auch schon eine Namenspatin parat, der es nachzueifern lohnt.

Friederike:  Zugegeben, der Name klingt eckig. Aber eine Friederike wird keine Zicke, sondern „reich an Frieden“. Mütter spüren so was. Mit Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg ist auch eine Namensvetterin gefunden. Was? Die kennst du nicht? Vielleicht ja unter ihrem späteren Namen: Katharina die Große.

Henrike: Wir wollen selbst auf der Stelle so heißen! Henrike bedeutet „Reich an Gut und Hof“. Unser Leben wäre mit diesem Namen sicher ganz anders. Mit Henrike von Platen ist auch ein feministisches Vorbild gefunden. Die Gleichberechtigung von Frauen ist leider immer noch nicht erreicht.

Viktoria: Dieser Name bedeutet „die Siegreiche“, und dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Was aber, wenn Mama eines Tages vor Viktoria steht und bittet: „Räum endlich dein Zimmer auf!“ Na, wer gewinnt? Andererseits wurde nach Victoria von England eine ganze Epoche benannt... 

Karla: Wow, wow, wow! Wir lieben diesen Namen. Weil er übersetzt „Tüchtige“ heißt. Man kann ja wohl noch träumen. Wer es etwas internationaler mag, darf auch Carla verwenden - dann hätte man mit Carla Bruni auch schon die ehemalige First Lady der Grande Nation als Namenspatin. 

Ida:  Ida ist so ein schöner Name aus Großmamas Zeiten. Abgeleitet von Iduberga, der Schutzpatronin der Schwangeren. Mit Ida machst du sicher nichts falsch!

Alma: Ob blutige Knie, eine Fünf in Mathe oder der erste Liebeskummer – eine Martha schnappt höchstens mal kurz nach Luft.Alma Bedeutet nämlich „die Tapfere“. Und Alma von Goethe beweist, dass der Name auch schon zu Zeiten des Dichterfürsten ein echter Hit war. 

Emma: Dieser Name steht für „die Schöne, Große, Mächtige, Göttliche“. Hmmh? Mit Emma Watson gibt es sowohl moderne Vorbilder, mit Emma von Kent aber auch ein historisches Schwergewicht. 

Greta: Klingt dieser Name nicht nach Sommer mit der besten Freundin, Eis, das vom Arm tropft, und  Blumenkränzen fürs Haar flechten? Einfach nur süß. Die Kurzform von Margareta und bedeutet „die Perle“. Mit Greta Saur gibt es auch eine bekannte Malerin, die diesen schönen alten deutschen Vornamen trug.