P19 statt Podium, Testfahrten statt Rennen: Bei Fernando Alonso will es seit Miami nicht richtig laufen. In Imola musste Lance Stroll die Kohlen aus dem Feuer holen. 2024 bislang kein gutes Jahr in der Formel 1 für Aston Martin. Das große Imola-Update brachte nicht den erwünschten Erfolg. Vor allem die Balance bereitet nach wie vor Kopfzerbrechen.

Aston Martin: Trotz Updates im Setup-Dschungel der Formel 1

"Lassen wir die Kirche im Dorf", bemühte sich Mike Krack nach dem Rennen in Imola zu beruhigen. Fakt ist: 2023 um diese Zeit hielt Aston Martin bereits bei fünf Podien. Alle durch Fernando Alonso. In Monaco holte der Spanier fast die Pole, und hatte gute Chancen auf seinen 33. Sieg. Anderes Bild vor dem Rennen in Monte Carlo 2024. Keine Podien, die Balance des AMR24 ein Chaos.

"Wir hatten uns von den Upgrades mehr erhofft", gibt Lance Stroll zu. "Die Balance-Probleme, die wir die ganze Saison lang hatten, sind noch immer da." Das Finden des Sweetspots des AMR24 ist viel schwieriger als im letzten Jahr. Einzelne Lichtblicke wie Saudi-Arabien (P5), Australien (P6) oder Alonsos P3 im China-Qualifying können darüber nicht hinwegtäuschen.

2023 erster Red-Bull-Verfolger, wird Aston Martin 2024 vom kleinen Schwesterteam gejagt. 24 Punkte der Puffer in der Konstrukteurs-Wertung zu den Racing Bulls. "Übersteuern am Eingang, Untersteuern in der Mitte. Über die Kerbs ist es auch nicht so gut wie im letzten Jahr", beschreibt Lance Stroll die Probleme des Autos. Der Teamkollege kämpft mit den gleichen Limitationen.

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Fernando Alonso: Lieber Testpilot als P9 im Rennen

"Wir haben ein paar Möglichkeiten beim Setup, das zu verbessern. Das haben wir bereits mit meinem Auto am Sonntag in Imola getestet", so Fernando Alonso. Aston Martin baute seinen AMR24 noch einmal um, und startete aus der Boxengasse. "Wenn man nicht um die Top-5 oder Top-7 kämpft, versucht man ein anderes Setup und macht ein Test-Wochenende daraus. Bevor ich das Rennen auf P9 beende, will ich lieber die Probleme des Autos lösen."

"In Imola war es die Suche nach Antworten, die mich angetrieben hat", erklärt der Asturier weiter. "Wir haben mit den Updates mehr Abtrieb ans Auto gebracht, können das aber aufgrund der fehlenden Balance in den Kurven nicht effizient nutzen." Dazu kommt, dass die aktuelle Autogeneration mit mehr Abtrieb am Auto kritischer zu fahren wird.

Die Kritik, dass sein Team trotz vieler Updates nicht gut entwickelt, will der 42-Jährige aber nicht gelten lassen. "Wir haben uns verbessert, aber die anderen eben mehr. Deswegen haben wir ein paar Plätze verloren", analysiert der zweifache Weltmeister. "Im Vergleich zu den anderen haben wir uns verschlechtert."

2023 wurde Fernando Alonso in Monaco Zweiter, Foto: LAT Images
2023 wurde Fernando Alonso in Monaco Zweiter, Foto: LAT Images

"Letztes Jahr zu Saisonmitte waren wir die, die kopiert wurden. Das kann sich nur sehr schnell ändern und du machst auf einmal zwei, drei Schritte rückwärts. Wir müssen uns auf uns selbst fokussieren, und wieder zurückfinden", so Alonso. Hoffnung: "Dann findest du einmal etwas am Auto, und das ändert alles."

Monaco sollte von der Streckencharakteristik auch besser zu Aston Martin passen als Imola. "Wir sind für alles bereit. Natürlich hatten wir letztes Jahr hohe Erwartungen, weil unser Auto sehr stark in den langsamen Kurven war", meint Fernando Alonso. "Dieses Jahr ist es mehr ein Auf und Ab." Aber: Wenn er seine Qualifying-Runde aus Shanghai wiederholen kann, ist in Monaco alles möglich.

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