Weniger Strafanzeigen - Baumblütenfest in Werder wird friedlicher

Do 23.05.24 | 14:43 Uhr
Archivbild:Gäste sitzen im Biohof Werder unter Obstbäumen beim 145. Werderaner Baumblütenfest am 28.04.2024.(Quelle:picture alliance/dpa/J.Kalaene)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.05.2024 | Nachrichten | Bild: picture alliance/dpa/J.Kalaene

Vor Corona lief das Baumblütenfest in Werder aus dem Ruder - es kam zu Gewaltexzessen mit Betrunkenen. Nach dreijähriger Corona-Pause wurde das Konzept verändert, was nun Früchte trägt.

Das diesjährige Baumblütenfest in Werder (Havel) im Kreis Potsdam-Mittelmark lief aus polizeilicher Sicht deutlich ruhiger als in den Vorjahren. Nach vorläufigem Stand seien insgesamt 55 Strafanzeigen zu "festüblichen Sachverhalten" aufgenommen worden, teilte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag mit. Das seien deutlich weniger als im vergangenen Jahr, als rund 100 Strafanzeigen aufgenommen wurden.

Im gesamten Festzeitraum seien zwischen dem 27. April und dem 5. Mai nach Polizeiangaben 36 Anzeigen wegen Körperverletzungen, vier Anzeigen wegen Sachbeschädigung und jeweils drei Anzeigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung beziehungsweise Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgenommen worden.

2019 waren noch 500 Straftaten polizeilich registriert worden

In der Vergangenheit wurde das Konzept des Festes mehrfach überarbeitet und deutlich verkleinert. Ziel war es, das Niveau anzuheben und dem Fest den Ruf des Saufgelages zu nehmen. Nach Gewaltexzessen in der Vergangenheit sollte es bei dem Fest seriöser und familienfreundlicher zugehen.

Noch 2019 registrierte die Polizei fast 500 Straftaten, darunter allein über 100 Körperverletzungen. Danach war das Fest unter anderem wegen der Corona-Pandemie drei Jahre lang ausgefallen.

Volksfest im Frühjahr seit 1879 in Werder

In diesem Jahr gab es eine Dreiteilung aus Volksfest mit verschiedenen Shows, einer Kirmes und einem Fest mit Hofständen. Damit reagierte die Stadt Werder auch auf finanzielle Einbußen im vergangenen Jahr. Absagen, Vertragsbrüche, Inflation und stark gestiegene Personalkosten für Sicherheits- und Servicekräfte hatten nach Angaben der Stadt vom November zu einem Defizit von rund einer Million Euro geführt.

Seit 1879 öffnen die Obstbauern der knapp 27.000-Einwohner-Stadt im Frühjahr während der Apfel- oder Kirschbaumblüte ihre Plantagen für Besucher und laden, etwa auch mit Obstweinen, zum Feiern ein.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.05.2024, 14:30 Uhr

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