Starkregen-Ereignisse - Brandenburg stellt 25 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen bereit

Do 23.05.24 | 15:50 Uhr
Archivbild: Mit Schläuchen pumpt die Feuerwehr nach einem Unwetter mit Starkregen Wasser von einer Straße. (Quelle: dpa/Stähle)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 23.05.2024 | Carsten Krippahl | Bild: dpa/Stähle

Starkregen-Ereignisse werden in den kommenden Jahren in Brandenburg weiter zunehmen. Das prognostiziert der Deutsche Wetterdienst (DWD). Die Kommunen im Land haben am Donnerstag über Schutzmaßnahmen beraten.

Kommunen in Brandenburg sollen künftig besser auf unvorhersehbare Starkregen-Ereignisse vorbereitet sein. Über entsprechende Konzepte haben 140 Akteure aus Brandenburger Kommunen am Donnerstag auf Einladung des Umwelt-und Klimaschutzministeriums in Potsdam beraten.

Das Ministerium stellt nach eigenen Angaben 25 Millionen Euro bis 2027 bereit, damit Städte und Gemeinden Schutzmaßnahmen erarbeiten und umsetzen können. Dabei geht es unter anderem um mehr Versickerungsflächen und Rückhaltebecken, die vor Überflutungen bei Starkregen schützen sollen.

"Die Klimaveränderungen sorgen dafür, dass Extremwetterereignisse künftig häufiger auftreten", sagte Umweltminister Axel Vogel (Grüne). Ähnlich wie bei Hochwasser lasse sich Starkregen aber schwer vorhersagen. Deshalb biete das Ministerium den Kommunen eine Förderung für zukunftssichere Konzepte an. Dafür stehen 19 Millionen Euro aus EU-Mitteln und bis zu 6 Millionen Euro vom Umweltministerium zur Verfügung. Zudem ist geplant, ein Starkregen-Netzwerk aufzubauen. Dort sollen Erfahrungen auch aus anderen Bundesländern gebündelt und für Brandenburg angepasst werden.

2021 mehr Regen in der Uckermark als im Ahrtal

"Überschwemmungen richteten bereits erhebliche Schäden an", sagte Vogel. In Brandenburger Kommunen wie Oderberg, Leegebruch und Prenzlau habe es schon folgenschwere Überschwemmungen gegeben, teilte das Ministerium mit. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet mit 40 Prozent mehr Starkregen-Ereignissen als bisher bis zum Ende des Jahrhunderts – in Brandenburg sowie in ganz Deutschland.

Im Jahr 2021 sei bei Starkregen in der Uckermark mehr Regen gefallen als im Ahrtal. Die Bodenbeschaffenheit der Region habe dafür gesorgt, dass es zu keinen größeren Schäden kam. Solche Ereignisse würden aber zunehmen und könnten jede Kommune in Brandenburg treffen, heißt es.

Drei Kommunen haben bereits Förderanträge gestellt

Seit dem 7. Dezember 2023 können Kommunen in Brandenburg Anträge auf Förderung zur Anpassung an den Klimawandel stellen. Drei Kommunen hätten bereits einen Antrag gestellt und Konzepte oder Baumaßnahmen vorgestellt, wie Ministeriumssprecherin Frauke Zelt sagte. Weitere Details waren zunächst unklar. Die Stadt Altlandsberg im Landkreis Märkisch-Oderland zeigte am Donnerstag Interesse an der Förderung.

Andere Kommunen, darunter Potsdam, begannen schon vor dem Förderungszeitraum mit einer Risikobewertung und erstellten eine sogenannte Starkregenkarte [potsdam.de] - sie zeigt modellhaft, wie eine mögliche Überflutung bei Starkregen aussehen könnte.

In Potsdam setzte Starkregen am Mittwoch eine Kreuzung unter Wasser. Rund um die Landeshauptstadt, im Havelland und in der Prignitz räumte die Feuerwehr umgestürzte Bäume von der Straße.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 23.05.2024, 19:30 Uhr

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