Bei den absoluten Spitzengehältern kann American Football auch in den USA zwar nicht immer mithalten. Basketball, Boxen und sogar Golf stechen die National Football League (NFL) aus. Doch die Stars dieses US-amerikanischen Volkssports besitzen eine besondere Strahlkraft. Spitzenverdiener sind die Quarterbacks. Sie dominieren die Top 10 der bestbezahlten Football-Stars, die "Forbes" zum Stichtag 9. September 2023 erstellt hat. Die Liste eröffnet Russell Wilson. Dessen Vertrag bei den Denver Broncos soll 2023 rund 28 Mio. Dollar wert gewesen sein. Weitere 13 Mio. Dollar habe der zur Veröffentlichung 34-Jährige jenseits des Spielfelds eingenommen, hieß es. Wilson hat unter anderem mit seiner Ehefrau, Sänger Ciara, ein Modelabel gegründet.
Einige Stars der NFL haben den Einzug in dieses Ranking mit vergleichsweise geringen Einnahmen aus Werbeverträgen geschafft. Zu ihnen gehörte laut "Forbes" Kyler Murray auf Platz neun. Der 26-jährige Quarterback der Arizona Cardinals verdiente dem Magazin zufolge 2023 rund 39 Mio. Dollar auf dem Platz und 3,5 Millionen durch Partnerschaften, unter anderem mit Nike. Das Jahreseinkommen wurde laut „Forbes“ berechnet auf Basis der Zahlungen, die ein Verein dem Spieler 2023 überwiesen hat (inklusive aller Boni) sowie den geschätzten Einnahmen aus Werbeverträgen, Lizenzgeschäften oder anderen Unternehmungen.
Dak Prescotts Bonus bei der Vertragsunterzeichnung hatte 2021 in der NFL einen Rekord aufgestellt. Der Quarterback erhielt von den Dallas Cowboys 66 Mio. Dollar, zusätzlich zu seinem Vierjahresvertrag über 160 Mio. Dollar. Beim Jahreseinkommen reichte es laut "Forbes" für den 30-Jährigen mittlerweile aber nur noch für Platz acht. Prescott verdiente demnach 31 Mio. Dollar auf dem Feld und 13 Mio. durch andere Geschäfte.
Der Spitzname "Jackpot Joey" für Joe Burrow kommt nicht von ungefähr. Der Quarterback der Cincinnati Bengals verhandelte laut "Forbes" kurz vor dem Stichtag des Rankings eine Verlängerung seines Vertrags über die garantierte Summe von 219 Mio. Dollar. Das war dem Bericht zufolge der zweithöchste Betrag aller Zeiten. Aufs Jahr 2023 heruntergebrochen kam der 26-Jährige den Angaben zufolge auf 45 Mio. Dollar (41 Mio. Dollar auf dem Spielfeld) und damit Platz sieben.
Deshaun Watson hat laut "Forbes" 2023 lediglich geschätzt eine halbe Million Dollar mit Werbeverträgen verdient. Der Grund seien die Vorwürfe von mehr als 20 Frauen gewesen, die dem Quarterback der Cleveland Browns sexuelle Belästigung vorgeworfen hätten. Daraufhin hätten sich Werbepartner von dem 27-Jährigen getrennt. 2020 waren Watsons Einnahmen jenseits des Spielfelds noch auf 8 Mio. Dollar geschätzt worden. Er verdiente bei den Cleveland Browns 46 Mio. Dollar und das reichte für Platz sechs im Ranking der größten Stars im American Football.
Daniel Jones verlängerte laut "Forbes" seinen Vertrag bei den New York Giants im März 2023 um weitere vier Jahre. Wert des Abschlusses: 160 Mio. Dollar. Der 26-jährige Quarterback ist kaum in sozialen Medien aktiv, hat aber eine Reihe traditioneller Werbepartner. Die ergänzten seine Vereinsbezüge von 46 Mio. Dollar dem Ranking zufolge um weitere 1,5 Mio. Dollar.
Aaron Rodgers ist mit 39 Jahren der mit Abstand älteste der Top-Football-Stars. Doch der Quarterback gehört auch nach dem Wechsel von den Green Bay Packers zu den New York Jets zu den größten Verdienern der NFL. "Forbes" attestierte dem Spielmacher ein Jahresgehalt von 36,9 Mio. Dollar sowie elf Mio. Dollar Einnahmen durch Werbeverträge oder seine Risikokapitalgesellschaft RX3.
Nick Bosa sticht gleich auf zweierlei Art aus diesem Ranking der bestbezahlten NFL-Spieler hervor. Er war mit 25 Jahren zum Stichtag der jüngste Athlet und zudem der einzige Nicht-Quarterback der Top 10. Der Defensivspieler des Jahres 2023 der NFL erhielt laut der Analyse von den San Francisco 49ers rund 51 Mio. Dollar Jahresbezüge. Lediglich eine Million kam demnach jenseits des Spielfelds dazu. Bosa trifft beim Super Bowl am 11. Februar 2024 auf die Nummer zwei dieses Rankings.
Patrick Mahomes hat es geschafft: Die Kansas City Chiefs verteidigen beim Super Bowl 2024 ihren Titel gegen die 49ers. Der 27 Jahre alte Quarterback schloss 2020 laut "Forbes" den bis heute größten Vertrag in der NFL-Geschichte ab: 450 Mio. Dollar für zehn Jahre. Auf 2023 heruntergebrochen erhielt Mahomes der Analyse zufolge von seinem Verein 40,5 Mio. Dollar und verdiente 20 Mio. Dollar unter anderem als Werbebotschafter von T-Mobile, Walmart und Hugo Boss. Damit war aber auch er Welten vom bestbezahlten Footballer 2023 entfernt.
Lamar Jackson spielte 2023 in einer eigenen Einkommensklasse. Der Quarterback verlängerte seinen Vertrag mit den Baltimore Ravens nach zweijährigen Verhandlungen gegen einen Unterzeichnungsbonus über 72,5 Mio. Dollar – NFL-Rekord, wie "Forbes" berichtete. Das Magazin errechnete für den 26-Jährigen Einnahmen auf dem Spielfeld von 80 Mio. Dollar, plus 1,5 Mio. Dollar durch weitere Geschäftstätigkeiten. Auf der "Forbes"-Liste der 50 bestbezahlten Sportler der Welt für 2023 hätte Jackson dennoch knapp den Einzug in die Top 10 verpasst. Zur Einordnung: Cristiano Ronaldo thronte an der Spitze des Rankings mit angeblich 136 Mio. Dollar (90 Mio. Dollar davon durch Werbeverträge und ähnliches).
Dieser Artikel erschien zuerst im Wirtschaftsmagazin "Capital", das wie der stern Teil von RTL Deutschland ist.