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Video Maori-Abgeordnete protestieren gegen König Charles III.

STORY: Rawiri Waititi begann seine erste Sitzung im Parlament mit einem Bruch des Protokolls. Eigentlich werden Abgeordnete in Neuseeland traditionell mit einem Treueschwur auf das britische Königshaus vereidigt. Doch statt König Charles III. Tribut zu zollen, schworen der Co-Vorsitzende der Partei Te Pati Maori und fünf weitere Abgeordnete am Dienstag zunächst auf die Generationen ihrer Nachkommen und die Maori-Version des Gründungsdokumentes von Neuseeland. Erst nach einem traditionellen Haka-Tanz folgte dann der offizielle Schwur auf König Charles. Die Maori-Partei tritt dafür ein, den britischen König als Staatsoberhaupt von Neuseeland abzusetzen. Den Eid auf ihn werten sie als Symbol für die koloniale Macht, die das Parlament über das Ansehen der indigenen Völker stelle. Vor der konstituierenden Sitzung des Parlaments hatten Waititi und andere Politiker in der Hauptstadt Wellington an einem Protestmarsch gegen die neue Regierung Neuseelands teilgenommen. Sie werfen der im Oktober gewählten Mitte-Rechts-Koalition Rassismus vor. Die Koalitionsvereinbarung der drei Parteien sieht unter anderem vor, die Verwendung der Maori-Sprache zurückzudrängen und zu prüfen, wie das Gründungsabkommen des Landes in der Gesetzgebung interpretiert wird. Der 1840 unterzeichnete Vertrag von Waitangi legte Grundsätze fest, wie Neuseeland durch Briten und Maori regiert werden sollte. Die englische und die Maori-Version unterscheiden sich jedoch und es ist umstritten, ob die Maori mit der Unterzeichnung ihre Souveränität abgaben.
Vor dem traditionellen Eid auf das britische Königshaus schworen sechs Parlamentarier erst auf die Generationen ihrer Nachkommen und die Maori-Version des neuseeländischen Gründungsvertrages. Proteste gab es am Dienstag auch gegen die neuen Mitte-Rechts-Regierung von Neuseeland.

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