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Der 8. NFL-Spieltag Der Stärkste geht: Welche Superstars noch bis Dienstagabend das NFL-Team wechseln könnten

Verlässt der "Kind" Tennessee? Derrick Henry gilt als möglicher Wechselkandidat, ehe das Transferfenster in der NFL schließt.
Verlässt der "Kind" Tennessee? Derrick Henry gilt als möglicher Wechselkandidat, ehe das Transferfenster in der NFL schließt.
© Jason Miller / Getty Images / AFP
Es ist der Tag, auf den viele NFL-Fans hinfiebern. In der Nacht zu Mittwoch endet das Transferfenster in der NFL. Die Gerüchteküche um anstehende Wechsel von Superstars brodelt. Vorher aber kommt es noch zu einem deutschen Duell in der Liga.
Mona Stevens und Anja Treiber

Die Gerüchteküche in Nordamerika brodelt: Am Dienstag ist die Trade Deadline in der NFL, also der letzte Tag der laufenden Saison, an dem Spieler gegen andere Spieler oder zukünftige Draftpicks getauscht werden können. In den vergangenen Jahren kam es dabei oft zu überraschenden Wechseln: Wide Receiver Calvin Ridley ging zu den Jacksonville Jaguars, All-Pro-Linebacker Roquan Smith zu den Baltimore Ravens oder Von Miller, wertvollster Spieler des Super Bowls 2015, zu den Los Angeles Rams.

Nach acht gespielten Wochen wissen die Teams in der Regel bereits, ob sie Chancen auf die Playoffs haben oder ob sie einen der hinteren Plätze belegen werden, aber damit im Draft nächstes Jahr als eines der ersten Teams ein vielversprechendes Talent auswählen dürfen. Dementsprechend verfolgen die Trades in der Hälfte der Saison zumeist zwei Ziele: Entweder einen weiteren Superstar verpflichten, um „all in“ für den Super-Bowl-Sieg zu gehen, oder die eigenen Leistungsträger, deren Verträge teuer sind oder nach der Saison sowieso auslaufen würden, noch für gute Draftpicks zu tauschen. Dann ist man im sogenannten „rebuild mode“, man strukturiert das Team komplett um.

Anja Treiber (links) spielt als Wide Receiver für die Erlangen Rebels sowie die deutsche Nationalmannschaft (Tackle und Flag). Mit der Nationalmannschaft gewann sie 2015 die Bronzemedaille bei der EM, im Flag-Football 2017 die EM-Silbermedaille. Zuvor spielte die Lehrerin für Sport und Latein 25 Jahre Fußball, unter anderem für den SV 67 Weinberg in der zweiten Frauenbundesliga. Seit 2023 ist sie zudem im Trainerteam der neu gegegründeten U17-Mädchen-Flagfootball-Nationalmannschaft als Offensive Coordinator tätig.   Mona Stevens spielt für die "Saarland Ladycanes" sowie die deutsche Football-Nationalmannschaft der Frauen (Flag und Tackle) auf der Position des Quarterbacks. Außerdem fungiert Stevens seit 2022 für die NFL als offizielle Botschafterin des Flag Footballs. Die Saarländerin ist Teil des RTL NFL On-Air-Teams und in zahlreichen Formaten als Football-Expertin zu sehen.
Anja Treiber (links) spielt als Wide Receiver für die Erlangen Rebels sowie die deutsche Nationalmannschaft (Tackle und Flag). Mit der Nationalmannschaft gewann sie 2015 die Bronzemedaille bei der EM, im Flag-Football 2017 die EM-Silbermedaille. Zuvor spielte die Lehrerin für Sport und Latein 25 Jahre Fußball, unter anderem für den SV 67 Weinberg in der zweiten Frauenbundesliga. Seit 2023 ist sie zudem im Trainerteam der neu gegegründeten U17-Mädchen-Flagfootball-Nationalmannschaft als Offensive Coordinator tätig. 
Mona Stevens spielt für die "Saarland Ladycanes" sowie die deutsche Football-Nationalmannschaft der Frauen (Flag und Tackle) auf der Position des Quarterbacks. Außerdem fungiert Stevens seit 2022 für die NFL als offizielle Botschafterin des Flag Footballs. Die Saarländerin ist Teil des RTL NFL On-Air-Teams und in zahlreichen Formaten als Football-Expertin zu sehen.
© Privat

Schaut man auf den Verlauf der bisherigen Saison, scheinen Tauschgeschäfte einiger Superstars bis Dienstagnacht durchaus realistisch. 

Derrick Henry / DeAndre Hopkins (Tennessee Titans)

Tennessee belegt mit einem Record von 3-4 (drei Spiele gewonnen und vier Spiele verloren) den dritten Platz in ihrer Division, bereits drei Siege hinter den Jaguars. Beide Superstars kosten die Titans zwischen 13 und 14 Millionen im Jahr und sind mit ihren 29 beziehungsweise 31 Jahren schon relativ alt. Zwar haben die Titans verlauten lassen, dass Henry nicht zum Verkauf steht, aber ist das Angebot hoch genug, relativiert sich jede Aussage. Zumal Henry trotz seines Alters weiterhin zu einem der besten Runningbacks der Liga zählt.

Mike Evans (Tampa Bay Buccaneers) / Tee Higgins (Cincinatti Bengals) / Jerry Jeudy (Denver Broncos)

Alle drei Wide Receiver haben eines gemeinsam: Ihr Vertrag läuft diese Saison aus.Wenn man als Teammanger nicht damit plant, den Vertrag aus finanzieller oder leistungstechnischer Sicht verlängern zu wollen, ist jetzt der geeignete Zeitpunkt, um noch etwas für Spieler zurückzubekommen, die nach dem Ende der Saison ablösefrei gehen können. Vor allem die Wechsel von Jeudy und Evans erscheinen durchaus realistisch. Evans ist einer der konstantesten Receiver der Liga, er fing bislang in jeder seiner acht Spielzeit Bälle über 1000 Yards Raumgewinn – und ist auch in dieser Spielzeit erneut auf dem besten Weg, die 1000-Yards-Marke zu überschreiten. Für einen Wechsel von Jeudy spricht, dass die Broncos trotz des Überraschungserfolgs gegen Kansas City am Sonntag bereits abgeschlagen in ihrer Division sind.

Kyler Murray (Arizona Cardinals)

Eigentlich ist Quarterback Kyler Murray bis zur Saison 2028 in Arizona unter Vertrag. Erst letztes Jahr verlängerte der Spielmacher sein Arbeitspapier um fünf Jahre und verdient seitdem rund 46 Millionen Dollar pro Saison. Das einzige Problem: Kyler Murray ist verletzt und die Cardinals gewinnen mit oder ohne ihn keine Spiele. Sollte sich ein Team finden, das bereit ist, den Quarterback inklusive laufendem Vertrag zu übernehmen, hätten die Cardinals finanziell betrachtet viel mehr Spielraum, um sich für nächste Saison zu verstärken. Zusätzlich sind die Cardinals im Rennen um den ersten Pick im anstehenden Draft und könnten sich so die Dienste von Caleb Williams sichern, der als eines der größten Quarterback-Talente im College-Football gilt. 

Das Duell der Deutschen

In der Nacht zum Dienstag ist es soweit. Die Detroit Lions spielen gegen die Las Vegas Raiders und damit treffen auch zwei Deutsche aufeinander: Amon-Ra St. Brown und Jakob Johnson. 

Amon-Ra wurde in Kalifornien geboren, sein Vater war Bodybuilder und 1982 sogar Mr. Universum. Seine Mutter, eine Deutsche, stammt aus Leverkusen – in der Kindheit besuchte er seine Großmutter jeden Sommer. Welches Talent er besitzt, beweist der 24-Jährige seit seiner ersten Spielzeit 2021 in der NFL. Die vergangene Saison beendete er mit 106 Receptions (gefangenen Bällen) für 1167 Yards und sechs Touchdowns und konnte damit seine überragende Rookie-Saison sogar noch überbieten. Nach sieben von 17 absolvierten Partien steht Amon-Ra aktuell bei 51 Receptions für 557 Yards und drei Touchdowns und beweist damit, dass er sehr konstant auf höchstem Niveau spielen kann. In Detroit ist er zweifelsohne der wichtigste Passempfänger von Quarterback Jared Goff, der sich gerade bei spielentscheidenden Situationen auf den Deutschen verlässt. Und er liefert damit viele Gründe, seinen im kommenden Jahr auslaufenden Vertrag zu verlängern – zu durchaus lukrativen Konditionen.

Der Weg von Jakob Johnson in die NFL hingegen verlief nicht so geradlinig wie der Amon-Ra:Der gebürtige Stuttgarter spielte für die U19 der Stuttgart Scorpions, bevor er nach Florida zur High School ging und von da auf die University of Tennessee wechselte. Weil er wegen einer schweren Verletzung den Draft verpasste, ging Johnson zurück nach Stuttgart, bekam aber ein Jahr später die Chance, sich im International-Player-Pathway-Programm für Spieler, die nicht in den USA geboren sind, zu zeigen. Nachdem er zunächst bei den New England Patriots unterschrieb, wechselte Johnson vor der Saison 2022 nach Las Vegas.

Die Position des Fullbacks ist für den Gelegenheitszuschauer sehr unspektakulär: Als kräftiger und schwerer Runningback bekommt er den Ball nur sehr selten in die Hand, seine eigentliche Aufgabe ist es stattdessen, vor dem Ballträger zu laufen und die Gegenspieler aus dem Weg zu blocken. So ist es nicht verwunderlich, dass er in der aktuellen Saison noch keine offiziellen Yards erlaufen hat. Nichtsdestotrotz ist er ein wichtiger Bestandteil des Teams: In Woche fünf setzte Jakob zwei Yards vor der Endzone den Schlüsselblock für seinen Teamkollegen Josh Jacobs, der damit den entscheidenden Touchdown zum 17:13 Sieg über die Green Bay Packers erzielen konnte. Auch in den US-Medien wird der 28-Jährige immer wieder für seine Blockarbeit gelobt.

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