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Heilfasten als Energiequelle
Millionen Menschen in Deutschland fasten regelmäßig, die meisten von ihnen sind fastende Frauen. Ein- bis zweimal im Jahr steht für eine Woche der Verzicht auf feste Nahrung, an, sie nehmen nur Wasser, Tee, Fruchtsaft, Gemüsebrühe zu sich. Selbstkasteiung durch Fasten? Die Schilderungen erfahrener Anhänger der Heilfastenkur hören sich anders an: Sie sprechen von tiefer Zufriedenheit, von unbeschwerter Leichtigkeit und neuer Energie dank des Fastens.
Für solche Hochgefühle beim Heilfasten (zum Beispiel der Mayr-Kur) gibt es inzwischen sogar wissenschaftliche Erklärungen. Der Göttinger Hirnforscher Gerald Hüther hat untersucht, wie Botenstoffe und Hormone auf den Nahrungsentzug reagieren. Dabei fand er heraus, wie wichtig es ist, dass die Entscheidung zum Fasten und Entschlacken freiwillig getroffen wird. Nur unter dieser Voraussetzung nämlich, so Hüther, stuft "das Bewertungszentrum in der Hirnrinde die Situation als 'nicht bedrohlich' ein" und verzichtet auf die Produktion von Stresshormonen.
Der Kopf kommt zur Ruhe, Energie wird frei
Stattdessen nimmt nach etwa drei Fastentagen die Ausschüttung von Serotonin zu und sorgt für innere Harmonisierung und Zufriedenheit. Der Kopf und die Darmflora kommen zur Ruhe, Energie wird durch das Fasten frei. Wer sich für die Entschlackung entscheidet, schläft oft wenig und fühlt sich trotzdem erholt. Man fühlt sich verbundener mit sich selbst, gelassener und offener. Nicht nur Geschmack oder Duft von Essen werden intensiver wahrgenommen, alle Sinne sind bei einer Fastentherapie durch den Nahrungsverzicht geschärft.
Selbst wer mit Gott und Glauben nichts zu tun hat, ahnt in dieser Zeit der Enthaltsamkeit, warum alle großen Religionen auch Programme des Fastens kennen: Ich brauche bescheiden wenig für diese Ausgeglichenheit und innere Ruhe, so die heilsame Erkenntnis.
Was hingegen beim Fasten in unserem Organsystemen geschieht, ist unter Experten umstritten. Heilfasten-Anhänger sprechen von innerer Reinigung und Entschlackung, vom Heilfasten als Medizin gegen Zivilisationskrankheiten wie Allergien oder Bluthochdruck. Schulmediziner wenden ein, dass unser Organismus geschwächt wird, wenn er seine eigenen Eiweißvorräte verzehrt, und warnen vor einer Sucht nach der Fasten-Euphorie. Aber: Mittlerweile gibt es bereits die Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung e.V. (ÄGHE), die sich mit den Themen Heilfastengesundheit, Fastentherapie, Fastenwandern, intermittierendes Fasten und Fastenkuren im Allgemeinen ärztlich auseinandersetzt.
Worin liegen die Chancen und Grenzen dieser Selbsterfahrung?
Wer fasten will, muss also gesund und belastbar sein. Und sich vorab bewusst machen, worin die Chancen, aber auch die Grenzen dieser Selbsterfahrung liegen. Ein Weg zum Abnehmen ist das Fasten nicht, das verlorene Gewicht stellt sich nach der Fastenkur fast automatisch wieder ein. Mit Diäten lässt sich Heilfasten also nicht vergleichen. Es sei denn, das Fasten wird zur bewussten Zäsur, um mit eingeschliffenen Gewohnheiten zu brechen und sie durch gesündere Rituale zu ersetzen. Eine Fastenzeit kann auch eine gute Möglichkeit für eine anschließende Ernährungsumstellung sein.
Sprungmarke-Bewegung-Entspannung
Ein Muss beim Heilfasten: Bewegung, Entspannung und Körperpflege
Deshalb gehören zum BRIGITTE-Fastenprogramm auch Bewegungs- und Entspannungsübungen und wohltuende Körperpflege - nicht nur für die Fastenzeit. Das Fitnessprogramm lässt sich auch danach leicht in den Tagesablauf einbauen. Und das Beautyprogramm hilft dabei, Ruheinseln im Alltag zu schaffen: Minuten ganz für mich allein.
Saftfasten, Basenfasten, Entschlacken - was hilft bei der Entgiftung?
Nichts essen, und das Leben wird leichter? Nicht immer klappt das beim Fasten von Anfang an. Müdigkeit, Muskelkater etwa in den Oberschenkeln, Kopf-, Rücken- oder Gliederschmerzen: In den ersten Fastentagen aktiviert der Körper zunächst oft seine Schwachstellen. "Das Meiste muss man als Antwort auf Gesundheitsprobleme in der Zeit davor verstehen", so die erfahrene Fastenleiterin Dorothe Bertlich-Baumeister.
Vielleicht hat man nach dem Heilfasten schon ein paar alte Gewohnheiten durch neue ersetzt, bevor man wieder zu essen beginnt. Sei es, den Morgen mit sanfter Bewegung statt starkem Kaffee zu beginnen, um den Stoffwechsel so in Schwung zu bringen. Oder sich kleine Entspannungsinseln gegen den täglichen Stress zu schaffen – statt Zigaretten und Knabberzeug.
Nach dem Fasten ist die Zeit besonders günstig, ausgefahrene Gleise zu verlassen. Denn man fühlt sich stark. Weil man gespürt hat, dass man einige Zeit ganz aus sich leben kann. Mit dieser Kraft sind auch gute Vorsätze für das Leben nach dem Fasten leichter zu verwirklichen.
Checkliste: Darf ich fasten?
Ganz klar: Nur wer körperlich fit ist, darf zu Hause fasten. Lasst euch deshalb immer erst einmal von eurem Hausarzt auf eure Fastentauglichkeit durchchecken. Wer sich gerade von einer Operation oder schweren Erkrankung erholt, schwanger ist oder ein Kind stillt, sollte überhaupt nicht fasten.
Bei bestimmten Beschwerden solltet ihr die Entscheidung für oder gegen das Fasten mit eurer Ärztin oder dem Arzt besprechen bzw. nur unter ärztlicher Aufsicht fasten (zum Beispiel in einer Fastenklinik, in der spezielle Detox-Kuren angeboten werden und in der ihr mit anderen fastenden Menschen enschlacken könnt):
Bei diesen Beschwerden solltet ihr auf das Heilfasten verzichten:
- allgemeine Erschöpfungszustände, Gereiztheit, nervliche Anspannung, Neigung zu depressiven Verstimmungen oder Depression
- Esssucht oder Bulimie
- regelmäßige Medikamenteneinnahme (Ausnahme: die Pille)
- chronische Erkrankungen wie Diabetes, Gicht, Rheuma, Arthrose, Schuppenflechte
- ausgeprägte Allergien
- Herzinfarkt-Gefährdung, hoher Blutdruck
- Übergewicht von mehr als 30 Prozent
- Untergewicht
Die besten Heilfasten Rezepte in der 12-Tage-Kur
Wir verraten in unserem 12-Tage-Programm nicht nur die besten Heilfasten Rezepte, sondern geben auch Tipps, was du außer Fasten in dieser Zeit noch machen kannst, um deinen Körper beim Entgiften zu unterstützen.
1. Tag – Entlastungstag
Ernährung: Stellt euch durch sogenannte Entlastungstage langsam auf die Fastentage ein, auch innerlich. Verzichtet auf Alkohol, Kaffee, schwarzen Tee und Süßigkeiten. Trinkt mindestens zwei Liter stilles Wasser, Saftschorle, Kräutertee. Esst leicht und etwas weniger – gerade mal so viel, bis ihr satt seid. Verzichtet auf Fettiges und Fleisch, dafür gibt's reichlich frisches Obst, Gemüse, Vollkornreis.
Bewegung: Macht Sport wie sonst auch. Wer eher selten aktiv wird, sollte einen größeren Spaziergang machen, um das anstehende Fasten zu unterstützen.
2. Tag – Entlastungstag
Ernährung: Kein Fleisch, Fisch, keine Eier am zweiten Entlastungstag. Menüvorschlag: morgens Obst und etwas Quark, mittags Kartoffeln und Gemüse, nachmittags einen Gemüsesaft, abends Brühe mit Reis und etwas gekochtem Gemüse. Trinkt mindestens 2 Liter Wasser, Saftschorle, Kräutertee.
Pflege: Jetzt ist ein basisches Bad sinnvoll, es unterstützt die ausleitende, d. h. entgiftende Funktion der Haut. Badetemperatur ca. 37 Grad, Badedauer ca. 15 Minuten. Im Badewasser den ganzen Körper mit einem Luffaschwamm oder einer Bürste abrubbeln. Ihr habt keine Wanne? Dann tut's ein Duschpeeling, den Luffaschwamm könnt ihr auch trocken nach dem Duschen benutzen.
Bewegung: wie am 1. Tag
3. Tag – Hausputz für den Darm
Jetzt geht es richtig los mit dem Fasten. Legt diesen Tag so, dass ihr zu Hause bleiben könnt. Morgens 1/4 Liter Morgentee, z. B. Rosmarintee, Weißdorntee (kreislaufanregend) oder Eisenkraut- (Verbene-) bzw. Pfefferminztee (anregend für Leber und Galle). Im Anschluss glaubern, also abführen mit Glaubersalz: Damit der Körper besser von Nahrungsaufnahme zur Ausscheidung umschalten kann, wird das Fasten mit einer kräftigen Darmentleerung eingeleitet. Diese Maßnahme mindert die Hungergefühle während des Fastens.
So geht es: Superschlanke nehmen 20 g Glaubersalz auf 1/2 Liter Wasser, Normalgewichtige 30 g auf einen 1/2 Liter Wasser, Übergewichtige 40 g auf 3/4 Liter Wasser. Glaubersalz schmeckt grässlich, gebt eventuell ein paar Spritzer Zitronensaft zu. Trinkt diese Lösung kühl und möglichst zügig. Innerhalb der nächsten ein bis drei Stunden erfolgen mehrere durchfallartige Entleerungen. Sollte der Bauch kneifen: Tee oder Wasser trinken, ins Bett legen, eine Wärmflasche auf den Bauch. Hat sich bis zum Abend keine Darmentleerung eingestellt, helft mit einem Einlauf (Apotheke) nach.
Achtung: Frauen, die die Pille nehmen, sollten die Einnahme auf drei Stunden nach dem Abführen verschieben. Und: Wer hin und wieder unter Migräne leidet oder Bandscheibenprobleme hat, darf auf keinen Fall glaubern, da der schnelle Wasserentzug die Beschwerden verstärken kann. Alternative: Laxoberal oder Passage FX Salz (gibt es beides in der Apotheke). Diese Mittel führen langsamer ab. Der Prozess dauert hier den ganzen Tag und nicht nur ein bis drei Stunden.
Trinkt mittags Gemüsebrühe und Wasser. Gemüsebrühen könnt ihr entweder als Fertigprodukt (hefeextraktfrei!) im Reform- oder Naturkostladen kaufen oder selbst herstellen. Nachmittags Kräutertee (z. B. Ingwertee, wirkt wärmend) und Wasser. Abends Wasser, Kräutertees (z. B. Kamille, Johanniskraut, Baldrian, Hopfen, Zitronenmelisse, da diese entspannungsfördernd sind), Obst- oder Gemüsesäfte.
Obstsäfte nie pur, sondern immer stark verdünnt als Schorle trinken, Mischungsverhältnis 1/3 Saft, 2/3 Wasser. Empfohlene Obstsäfte: Apfel naturtrüb, Traube und Birne (siehe Einkaufsliste). Gemüsesäfte ebenfalls verdünnen. Am besten den Saft mit heißem Wasser im Verhältnis 1:1 mischen und dann wie eine Suppe auslöffeln, statt ihn aus dem Glas zu trinken. Ihr könnt alle im Reformhaus/Naturkostladen angebotenen Gemüsesäfte verwenden. Wenn ihr milchsauer vergorene Säfte bevorzugt, unterstützt ihr auch eure natürliche Darmfunktion.
Wichtig: Auch im Laufe des Tages zwischendurch immer wieder Wasser trinken! Wer überhaupt keinen Tee mag, kann auch ausschließlich Wasser trinken. Hauptsache, ihr kommt auf die ausreichende Gesamttrinkmenge von drei Litern: also mindestens 2,5 Liter Wasser und Tee, je 1/4 Liter Brühe und Saft. Bei Bedarf, d. h. wenn euch schwindelig ist und der Kreislauf zusammensackt, solltet ihr etwas Honig oder Agavendicksaft einnehmen, z. B. im Tee. Zucker und Süßstoffe bleiben verboten!
Glaubern laugt aus, verwöhnt euch bei der Pflege. Zum Duschen ein besonders pflegendes, nicht austrocknendes Gel nehmen. Danach tut eine Bürstenmassage gut, am besten die Haut zuvor einölen. Mit einer Körperbürste von den Füßen beginnend den ganzen Körper mit kräftigen Streichbewegungen - immer in Richtung Herz - abreiben. Erst Füße und Beine, dann Arme, zum Schluss Bauch und Oberkörper. Den Bauch mit kreisenden Bewegungen bearbeiten.
Die Massage hat einen doppelten Effekt: Die Haut wird geschmeidig, Kreislauf und Stoffwechsel werden angeregt. Gut fürs Gesicht ist eine milde, beruhigende Creme. Legt euch auch eine reichhaltige Handcreme parat. Es kann sein, dass ihr sie jetzt mehrmals täglich braucht. Abends die Füße dick eincremen und massieren. Das wärmt, entspannt und sorgt für ein wohliges Gefühl. Auch werden dabei die Fußreflexzonen aktiviert: zunächst die ganzen Füße durchkneten, dann jeden Zeh einzeln kräftig massieren, mit der Faust die Fußsohle bearbeiten, dann zum Abschluss noch mal den gesamten Fuß ausstreichen.
Bewegung
Viel faulenzen, aber auch einen kleinen Spaziergang machen. Auf keinen Fall in die Sauna gehen, das wäre für den Kreislauf jetzt einfach zu viel. Wer sich gut fühlt, startet mit den Yoga-Übungen fürs Heilfasten.
4. Tag – Fastentag
Morgens Morgentee (wie an Tag 3 oder, falls ein hautreinigender Effekt gewünscht ist, Hagebutten- oder Salbeitee). Mittags Gemüsebrühe und Wasser. Bei anhaltendem Hungergefühl statt der Gemüsebrühe eine Reis- oder Haferbrühe löffeln. Rezept für 1 Portion: 1 EL geschroteten Reis oder Haferflocken mit 150 Milliliter Wasser zum Kochen bringen. 5 bis 10 Minuten köcheln lassen. Vom Herd nehmen, Masse durch ein Sieb passieren. Suppe bei Bedarf mit Kräutern abschmecken.
Nachmittags Kräutertee (wie an Tag 3, oder bei Blähungen Anis- oder Fencheltee) und Wasser. Abends Wasser, Kräutertees (siehe Tag 3), Obst- oder Gemüsesäfte. Achtung: Hapert es mit der Verdauung (das gilt für alle Fastentage!), solltet ihr abends einen Einlauf machen oder eine leichte Bauchmassage anwenden.
Wie am 3. Tag. Bei Pickelchen und Mitessern das Gesicht mit einer sanften Waschcreme gegen Hautunreinheiten säubern, die z. B. mit milder Milchsäure leicht abschilfernd und porenöffnend, zugleich antibakteriell wirkt. Durch das Fasten können auch die Lippen trocken werden, darum ist es sinnvoll, eine reichhaltige Lippenpflege dabei zu haben, etwa mit Calendula-Öl und Dexpanthenol.
Macht es euch abends schön, ihr könnt stolz sein, schon den 4. Tag geschafft zu haben - zum Beispiel, indem ihr aus dem Eincremen ein kleines Massageritual machen. Eine beruhigende Körperpflege mit Thermalwasser beugt dabei auch Hauttrockenheit vor. Die Haut an Oberschenkeln, Bauch und Armen mit leicht kneifenden Knetbewegungen durchwalken. Das fördert die Hautdurchblutung.
Morgens im Bett ausgiebig räkeln, strecken und dehnen. Langsam aufsetzen - damit euch nicht beim Aufstehen schwindelig wird. Wer Frühgymnastik gewohnt ist, sollte dies weiterhin tun. Am frühen Nachmittag eine halbe Stunde an der frischen Luft spazieren gehen. Das Tempo bestimmt ihr, ganz nach eurem Wohlbefinden. Wenn ihr merkt, dass ihr fit seid, könnt ihr auch walken oder langsam joggen. Während des Spaziergangs immer mal wieder moderate Ausfallschritte machen, um die Beine zu dehnen, Arme in der Luft kreisen lassen.
Macht abends die Yogarolle. Die Übung bewirkt gleich mehrere Dinge: Sie stärkt die Bauchmuskulatur, regt die Verdauung an, entlastet Nacken und Wirbelsäule und wirkt dazu noch herrlich entspannend. So geht's: Mit angezogenen Knien auf den Boden setzen, die Arme umfassen die Schienbeine, die Stirn liegt auf den Knien. In dieser Haltung beim Einatmen behutsam auf den Rücken rollen. Mit leichtem Schwung beim Ausatmen wieder nach vorn rollen. So lange rhythmisch vor- und zurückrollen, wie es euch gefällt. Wichtig: Nach jeder Anstrengung pausieren, sich für mindestens 20 Minuten in ein ruhiges Zimmer zurückziehen, hinlegen, Augen schließen, bewusst und tief ein- und ausatmen. Der Körper braucht Zeit für seine Stoffwechselarbeit. (Beim Fasten-Yoga haltet euch an die entsprechenden Übungen).
Ab dem 2. Tag ganz ohne Nahrung solltet ihr der Leber beim Entgiften helfen, mit einer Leberpackung, die ihr idealerweise während der Ruhephase nach der Mittagsbrühe machen. Dazu ein Leinentuch einmal längs zusammenfalten, zu einem Drittel in heißes Wasser tauchen, auswringen. Im Liegen erst die feuchte, dann die trockene Seite des Handtuchs auf den nackten Bauch legen, die heiße Wärmflasche obendrauf packen.
5. Tag – Fastentag
Ernährung: Morgens Morgentee (wie an Tag 3 oder 4). Mittags Gemüse- oder Reisbrühe und Wasser. Nachmittags Kräutertee (wie an Tag 3 oder 4) und Wasser. Abends sind Wasser, Kräutertee (siehe Tag 3)und Säfte aus Obst oder Gemüse zum Fasten erlaubt. Achtung: Kommt es zu Durchfällen, Obstsäfte und evtl. Gemüsesäfte noch stärker verdünnen. Wenn das nicht hilft, Säfte weglassen, nur Tee und Wasser trinken.
Pflege: Wie am 3. Tag. Bei Pickeln ein Gesichtsdampfbad als tiefenreinigende Intensivpflege. Abends tut die Fußmassage gut.
Bewegung: Wie am 4. Tag beim Fasten. Jetzt sind die meisten Fastenden körperlich schon fitter, erweiterteuer Bewegungsprogramm mit Gymnastik zum Wachwerden: Morgens nach dem Aufstehen aufrecht hinstellen und den Körper einige Male locker durchschütteln, wobei ihr ruhig ein- und ausatmet. Dann noch einige Minuten tief weiteratmen. Beim Einatmen alle Muskeln ungefähr sieben Sekunden lang anspannen, beim Ausatmen loslassen, die Muskeln entspannen sich wieder. Idealerweise macht ihr diese Übung vor einem weit geöffneten Fenster, um viel Sauerstoff zu tanken. Oder ihr macht diese Yoga-Übungen.
6. Tag – Fastentag
Ernährung: Morgens Morgentee. Mittags Brühe aus Gemüse oder Haferbrühe und Wasser. Nachmittags Kräutertee und Wasser. Abends Wasser, Kräutertee, Obst- oder Gemüsesäfte.
Pflege: Wie am 3. Tag. Kalte Füße sind ein häufiges Problem während einer Fastenkur. Hier hilft ein ansteigendes Fußbad. Füße in Eimer/ Fußbadewanne tauchen, lauwarmes (nicht heißes) Wasser hineingeben. Nun nach und nach heißes Wasser zugießen, so dass die Füße immer wieder einen neuen Wärmeschub erhalten. Zum Abschluss Füße kalt abwaschen, gut abtrocknen, dicke Socken drüber. Macht abends die Thermalwasser-Körperpflege vom 4. Tag beim Fasten.
Bewegung: Wie am 5. Tag. Am späten Nachmittag oder im Laufe des Vormittags zusätzlich eine Dehnübung. Mit der Dreiecksübung entspannt ihr die Rückenmuskulatur, trainiert Taille, Schenkel und Beinmuskeln und fördert zudem noch die Konzentration, da die Sauerstoffversorgung des Körpers gepusht wird. So geht's: Leicht gegrätscht aufrecht hinstellen, die Arme seitlich in Schulterhöhe ausgestreckt. Achtet darauf, dass ihr kein Hohlkreuz macht. Beugt den Oberkörper mit dem Ausatmen langsam nach rechts.
7. Tag – Fastentag
Ernährung: Eine Woche ist um! Morgens Tee. Mittags steht Gemüse- oder Reisbrühe auf dem Plan beim Fasten, außerdem Wasser. Nachmittags Kräutertee und Wasser. Abends Wasser, Kräutertee, Obst- oder Gemüsesäfte.
Pflege: Wie am 3. Tag. Als Pflege-Extra: eine duftende Haarkur, die schon während der Einwirkzeit gut tut. Wer regelmäßig in die Sauna geht, kann es jetzt wieder unbesorgt tun. Vorausgesetzt, Sie fühlen sich kreislaufstabil. Auf keinen Fall mehr als zwei Saunagänge à 10 Minuten. Nach dem Verlassen des Heißraums nicht sofort ins kalte Tauchbecken steigen, sondern zuerst kaltes Wasser mit den Händen ins Gesicht geben. Zum Abschluss den Körper gut eincremen. Abends die Fußmassage vom 3. Tag genießen.
Bewegung: Wie am 5. Tag plus Dehnübung vom 6. Tag. Wenn sich im Laufe des Tages leichter Schwindel, Müdigkeit, Lustlosigkeit einstellen, nicht hängen lassen, sondern aufraffen! Geht nur für 10 Minuten an die frische Luft – schon das kann helfen, die Trägheit zu überwinden, und verbessert eure Bewegungsbilanz. Oder ihr macht alternativ diese Yoga-Übungen.
8. Tag – Fastentag
Ernährung: Morgens Tee wie an Tag 3. Mittags Gemüse- oder Haferbrühe und Wasser. Nachmittags Kräutertee (wenn Sie frösteln, z. B. mit Zimt, Ingwer) und Wasser. Abends zum Fasten Wasser, Tee, Obst- oder Gemüsesäfte.
Pflege: Wie am 3. Tag der Fastenzeit. Ein abendliches Relax-Programm könnte so aussehen: Ab in die Wanne und sprudelnde Badetabletten unter dem Rücken platzieren. Herrlich, wenn die Blasen aufsteigen und es so gut duftet. Maximal 10 Minuten baden und nicht zu heiß, also bei ca. 37 Grad. Dann Thermalwasser-Körperpflege wie am 4. Tag. Anschließend eine Maniküre mit peelendem Handöl, dann Nagelhautpflege mit intensiv pflegenden Nagelpads.
Bewegung: Wie am 7. Tag.
9. Tag – Fastentag
Ernährung: Morgens Tee (wie an Tag 3 oder, falls ein hautreinigender Effekt gewünscht ist, Hagebutten- oder Salbeitee). Mittags als Heilfasten Rezept Gemüsebrühe und Wasser. Oder, bei Magenkneifen, eine Reis- oder Haferbrühe. Nachmittags Kräutertee (wie Tag 3 oder bei Blähungen Anis- oder Fencheltee) und Wasser. Abends Wasser, Kräutertees (siehe Tag 3), Obst- oder Gemüsesäfte.
Pflege: Wie am 3. Tag. Das heutige Verwöhnextra für die Haut: eine Gesichtsmaske. Geeignete Inhaltsstoffe sind z. B. Aloe vera (spendet intensiv Feuchtigkeit), Mandelöl (versorgt die Haut mit essentiellen Fettsäuren) oder Gurke (wirkt beruhigend und erfrischend). Abends Fußmassage wie am 3. Tag.
Bewegung: Wie am 7. Tag.
10. Tag – Aufbautag / Fastenbrechen
Ernährung: Ihr beendet nun das Fasten, gewöhnt euren Körper langsam wieder an die Nahrungsaufnahme. Das muss vorsichtig geschehen, deshalb sind die Aufbautage so wichtig! Sie sind auch als Fastenbrechen bekannt. Verzichtet auf fette Speisen, tierische Fette und Kaffee. Trinkt weiterhin reichlich, mindestens 2 Liter Wasser und Kräutertee. Ihr dürft auch in Maßen Milchprodukte genießen, etwa einen Joghurt oder ein Glas Buttermilch. Esst gegarte Gemüse- und Getreidegerichte. Esst nur, bis ihr satt seid. Menüvorschlag: Morgens Morgentee. Vormittags einen gedünsteten Apfel. Mittags Kartoffel-Gemüsesuppe. Nachmittags Tee trinken. Abends Gemüsesaft und dazu eine Scheibe Knäckebrot. Über den Tag zum Ende der Fastenkur verteilt weiterhin Wasser, Obstsaft und Kräutertee.
Pflege: Wie am 3. Tag.
Bewegung: Wie am 7. Tag. Oder alternativ diese Yoga-Übungen.
11. Tag – Aufbautag
Ernährung: Esst nach und nach wieder mehr rohes Gemüse. Kaut gründlich! Wenn ihr seit Beginn des 1. bis zum Abend des 2. Aufbautages keinen Stuhlgang hattet, helft mit einem Einlauf nach. Menüvorschlag: Morgens Morgentee, 2 Scheiben Knäckebrot mit Kräuterquark. Vormittags viel trinken und 1 reife Birne essen. Mittags 3 kleine Pellkartoffeln plus Möhrengemüse. Nachmittags 1 Biojoghurt mit 1 TL Sanddornsaft und 1 gehäufter TL Leinsamen gemischt. Kräutertee oder Wasser. Abends Möhrenrohkost, Knäckebrot mit Kräuterquark.
Pflege: Wie am 3. Tag.
Bewegung: Langsam zum gewohnten Sportprogramm übergehen.
12. Tag – Aufbautag
Ernährung: Zum Ende der Fastenzeit morgens Kräutertee, dazu Obst mit gekeimtem Müsli, Honig. Später am Vormittag ist ein erster Kaffee mit viel Milch erlaubt. Mittags Hirse-Risotto, dazu ein Tomatensalat. Nachmittags: 1 Biojoghurt mit 1 TL Sanddornsaft und 1 gehäufter TL Leinsamen gemischt. Kräutertee oder Wasser. Abends zum Essen Gurkensalat, dazu 1 Scheibe Vollkornbrot und 2 Scheiben Knäckebrot, mit Butter und Kräuterquark oder magerem Käse belegt. Wenn ihr Lust auf Wein hab, fangt mit einer Schorle an, aber aufpassen – Alkohol steigt nach dem Fasten viel schneller zu Kopf.
Pflege: Ihr könnt wieder zum gewohnten Pflegerhythmus umschwenken. Aber vielleicht haben euch ja die Bürstenmassage am Morgen und andere Dinge so gut gefallen, dass ihr sie beibehaltet?
Das braucht ihr vom Supermarkt, Bioladen oder aus dem Reformhaus
- 25 Liter natriumarmes Mineral- oder Quellwasser
- 4 Liter Gemüsesaft (bevorzugt milchsauer vergorene Säfte wie Sauerkraut- oder Rote-Bete-Saft)
- 4 Liter Obstsaft: Achtet auf naturreine Säfte, keine Nektare kaufen. Zitrussäfte wie Orangensaft sind nicht empfehlenswert, da sie zu viel Magensäure bilden. Das gilt auch für Multivitaminsäfte.
- 1 Glas Naturhonig oder Agavendicksaft
- Kräutertee nach Geschmack
- Hefeextraktfreie Gemüsebrühe für 4 Liter Brühe. Falls ihr Gemüsebrühe selber kochen möchttn: 10 Kartoffeln, 10 Möhren, 5 Stangen Lauch, Kümmel, evtl. Petersilie; 1 kleine Packung Reisschrot; 1 kleine Packung Haferflocken
Aus der Apotheke:
40 Gramm Glaubersalz und 5 Fertigklistiere oder ein Einlaufset für die Selbstanwendung. Evtl. als Alternative zum Glaubersalz Laxoberal oder Passage-FX-Salz.
Außerdem:
Wärmflasche, Handtücher für Leberwickel, Luffahandschuh oder weiche Körperbürste. Zusätzlich für die Aufbautage: Äpfel, Birnen, Biojoghurt natur, Knäckebrot, Vollkornbrot, magerer Käse, Quark, Salatgurke, Tomaten, Vollkornhirse, Leinsamen, Müsli, das sich zum Keimen eignet (aus dem Reformhaus oder Bioladen).
Tipps: Vorschläge für das Beautyprogramm
- "Basisches Wellnessbad" von Bullrich's Vital
- "Body-Peeling" von Lavera (Reformhaus, Naturkostladen)
- "Toleriane Fluide" oder "Toleriane Riche" (nach Hautbedürfnis) von La Roche-Posay
- "Sanddorn-Handcreme" von Weleda
- "Hautöl" von Frei
- "Lipidiose 2"-Körpermilch mit Thermalwasser von Vichy
- "Gurkenmaske mit Aloe Vera" von Florena
- "Aroma Tiefenpflege Kur" von Gliss Kur
- "Kneipp Classic Aromasprudelbad" Orange-Linde oder Lavendel
- "Waschpeeling Unreine Haut" von Eucerin
- "Gesichtsdampfbad" von Dr. Hauschka (Reformhaus, Apotheke)
- "Fußbalsam" von Scholl
- "Magic Manicure" von Alessandro