Anzeige

Änderungen für Verbraucher Was 2024 alles teurer wird – und wo es mehr Geld gibt

2024 bringt zahlreiche Änderungen, die sich auf die Finanzen auswirken
2024 bringt zahlreiche Änderungen, die sich auf die Finanzen auswirken
© Getty Images
Das neue Jahr bringt an vielen Stellen Änderungen für Verbraucher. Steuern, Tanken, Heizen, Restaurantbesuche – diese Punkte wirken sich auf Ihren Geldbeutel aus.

Inhaltsverzeichnis

Das Jahr 2023 geht politisch turbulent zu Ende. Wegen der Haushaltskrise hat die Bundesregierung auf den letzten Drücker noch zahlreiche Änderungen beschlossen, die sich 2024 auf den Geldbeutel der Verbraucher auswirken. Dazu kommen einige Punkte, die schon länger feststehen. Was wird alles im neuen Jahr teurer? Wie werden private Haushalte entlastet? Und wer bekommt mehr Geld? Wichtige Änderungen im Überblick.

Höheres Bürgergeld

Das viel diskutierte Bürgergeld steigt zum 1. Januar 2024. Im Schnitt bekommen die mehr als fünf Millionen Empfänger rund zwölf Prozent mehr im Monat. Der Regelsatz für einen Alleinstehenden steigt von 502 auf 563 Euro. Bei Paaren bekommt jeder Partner künftig 506 Euro (vorher 451 Euro), Kinder und Jugendliche erhalten je nach Alter zwischen 357 und 471 Euro. Kosten für Unterkunft und Heizung werden zusätzlich übernommen.

Höhere Mindestlöhne und Minijob-Grenze 

Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Januar leicht von 12 auf 12,41 Euro die Stunde (und ein Jahr später auf 12,82 Euro). Die Minijob-Grenze steigt damit von 520 auf 538 Euro (und 2025 auf 556 Euro). Auch viele branchenspezifische Mindestlöhne, die darüber liegen, steigen im neuen Jahr: Ab Januar bekommen etwa Dachdecker, Schornsteinfeger, Elektriker, Maler und Lackierer sowie Gebäudereiniger etwas mehr Geld. Zeitarbeiter müssen mindestens 13,50 Euro (bisher 13 Euro) erhalten. Im Mai gibt es auch für Beschäftigte in der Altenpflege eine Gehaltserhöhung: Pflegefachkräfte verdienen dann mindestens 19,50 Euro (bisher 18,25 Euro), qualifizierte Pflegehilfskräfte 16,50 Euro (statt 15,25 Euro) und einfache Pflegehilfskräfte 15,50 Euro (vorher 14,50 Euro) die Stunde.

Mehr Geld für Azubis

Auch die Mindestvergütung für Azubis, deren Ausbildung 2024 beginnt, steigt: Im ersten Lehrjahr werden mindestens 649 Euro monatlich gezahlt. Im zweiten sind es 766 Euro, im dritten 876 Euro und im vierten 909 Euro. Einige branchenspezifische höhere Mindestvergütungen steigen ebenfalls: Gebäudereiniger erhalten im ersten Lehrjahr künftig 900 Euro (bisher 875 Euro), Maler und Lackierer 800 Euro (statt 770 Euro). 

Steuerentlastungen

Entlastungen bei der Einkommensteuer sorgen dafür, dass 2024 mehr Netto vom Bruttolohn übrig bleibt. So soll der Grundfreibetrag, bis zu dem gar keine Einkommensteuer fällig wird, von 10.908 Euro auf 11.604 oder sogar 11.784 steigen. Der Kinderfreibetrag erhöht sich von 3012 auf 3192 Euro. Auch die Eckwerte, ab denen jeweils ein höherer Steuersatz fällig ist, verschieben sich im gesamten Steuertarif. Was das rechnerisch für den Einzelnen bedeutet, lesen Sie hier.

Sozialversicherungen werden teurer

Steigende Beitragsbemessungsgrenzen sorgen dafür, dass Gutverdiener mehr in die gesetzliche Renten- und Arbeitslosen- sowie Kranken- und Pflegeversicherung zahlen müssen. Zudem erhöhen viele Krankenkassen den Zusatzbeitrag für ihre Versicherten – im Schnitt von 1,6 auf 1,7 Prozent. Die Privaten Krankenversicherungen erhöhen die Beiträge im Schnitt um rund sieben Prozent.

Mehr Geld für Pflege

Die Pflegeversicherung wurde schon 2023 teurer, dafür erhöht die Pflegekasse 2024 die Leistungen. Das Pflegegeld in der häuslichen Pflege steigt um fünf Prozent, auch Pflegeheimbewohner erhalten höhere Zuschüsse.

Strom wird teurer

Im kommenden Jahr steigen die Netznutzungsentgelte, die je nach Vertrag ein Fünftel oder ein Viertel des Strompreises für Verbraucher ausmachen können. Ursprünglich wollte die Bundesregierung das mit einer Milliardensumme auffangen, doch die Subvention wurde im Zuge der Haushaltskürzungen gestrichen. Ein vierköpfiger Musterhaushalt zahlt daher laut Berechnungen von Verivox 2024 etwa 100 Euro mehr für Netznutzungsentgelte als 2023. Auch die Strompreisbremse endet nun schon zum Jahreswechsel (und nicht wie ursprünglich angedacht erst Ende März). Das verursacht allerdings nur Kunden in sehr teuren Verträgen Mehrkosten, da viele Tarife schon jetzt unter der Preisbremse liegen.

Heizen wird verteuert

Im Zuge ihrer Sparanstrengungen erhöht die Bundesregierung den CO2-Preis im neuen Jahr stärker als ursprünglich geplant. Das verteuert Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas. Außerdem fällt zum 1. Januar die Gaspreisbremse weg und ab März werden wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer statt sieben Prozent fällig. Ein Musterhaushalt mit vier Personen zahlt durch diese Änderungen laut Check24 rund 200 Euro mehr im Jahr. Wie teuer Heizen letztlich sein wird, hängt aber maßgeblich davon ab, wie sich die Preise am Gasmarkt entwickeln.

Tanken wird verteuert

Wie beim Heizen gilt auch beim Tanken: Der steigende CO2-Preis sorgt für höhere staatliche Abgaben. Ab 1. Januar 2024 müssen Autofahrer laut Schätzung des ADAC an der Zapfsäule 4,3 Cent mehr pro Liter Benzin zahlen und 4,7 Cent mehr bei Diesel. Wie hoch der vom Verbraucher zu zahlende Endpreis unterm Strich sein wird, hängt weiterhin maßgeblich an der Entwicklung der Ölpreise.

Höhere Flugticketsteuer

Flugreisen dürften 2024 teurer werden, denn die Bundesregierung erhöht kurzfristig die Ticketsteuer. Betroffen sind alle Passagierflugzeuge, die von deutschen Flughäfen abheben. Eine zuvor angedachte Kerosin-Steuer für den inländischen Flugverkehr ist hingegen wieder vom Tisch. Die Ticketsteuer liegt derzeit je nach Flugziel bei 12,73 bis 58,06 Euro – angedacht ist eine Erhöhung um rund 50 Prozent.

Restaurant-Besuche werden teurer

Zum Jahreswechsel läuft die in der Corona-Krise eingeführte Mehrwertsteuer-Vergünstigung für die Gastronomie aus. Statt sieben Prozent Mehrwertsteuer werden nun wieder die vollen 19 Prozent fällig. Geben die Gastronomen die Erhöhung weiter, wird der Restaurantbesuch entsprechend teurer.

Ausweitung der Arbeitnehmer-Sparzulage

Künftig können deutlich mehr Menschen von der Arbeitnehmer-Sparzulage profitieren. Wer einen Sparplan über vermögenswirksame Leistungen mit seinem Arbeitgeber abgeschlossen hat, kann die staatliche Zulage ab 2024 beantragen, wenn er bis zu 40.000 Euro zu versteuerndes Einkommen verdient, bei Paaren sind es 80.000 Euro. Durch die höheren Einkommensgrenzen steigt der Kreis der Berechtigten laut Verband der privaten Bausparkassen von acht auf fast 22 Millionen Menschen. 

Elterngeld-Kürzung für Gutverdiener

Der Kreis der Elterngeldbezieher wird eingeschränkt. Für ab April geborene Kinder wird es nur noch an Paare gezahlt, die ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von höchstens 200.000 Euro haben. Bisher liegt die Grenze bei 300.000 Euro (ab April 2025 sinkt sie noch einmal auf 175.000 Euro). Für Alleinerziehende sinkt die Einkommensgrenze im April 2024 von 250.000 auf 150.000 Euro.

Quellen: Bundesregierung / Verbraucherzentrale / DPA / Verivox / Check24 / ADAC

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel