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Olympia 2014 in Sotschi Grafik übersetzt Hundertstel in Meter

Zwei Hundertstel Sekunden haben zur Medaille gefehlt - aber was heißt das schon? Eine Grafik überträgt die Zeitabstände bei Olympia in ein räumliches Bild. Das Ergebnis ist faszinierend.

Beim Fußball, Handball, Eishockey und allen anderen Mannschaftssportarten ist die Sache klar: Ein Spiel endet 2:0, 28:23 oder 6:3. Anhand des Ergebnisses kann man abschätzen, ob eine Mannschaft klar dominiert hat oder ob es ein enges Match bis zur letzten Sekunde gewesen ist.

Doch in den Zeitdisziplinen - und davon gibt es in Sotschi einige - ist die Bewertung der Leistung schwieriger. Was bedeutet es etwa, dass die deutschen Gold-Rodler Tobias Wendl und Tobias Arlt mit 0,522 Sekunden den zweitgrößten Vorsprung einer Olympia-Konkurrenz bei den Doppelsitzern herausgefahren haben?

Gerade die Dimensionen im Zehntel- oder Hundertstel-Sekunden-Bereich sind für den Zuschauer nur schwer zu fassen. Die Kollegen von der "New York Times" haben sich die Mühe gemacht, die Abstände zwischen den Sportlern in den einzelnen Disziplinen in einer Grafik zu visualisieren.

Erstaunlicher Effekt

Der Effekt ist erstaunlich. Auf einen Blick wird deutlich, welche Welten zwischen dem Deutschen Felix Loch und dem Rest der Rodel-Welt liegen. Oder wie knapp die deutschen Eisschnellläufer Nico Ihle und Samual Schwarz im 1000-Meter-Rennen an einer Medaille vorbei geschrammt sind.

Für die US-Amerikaner ist der Blick auf die NYT-Grafik mitunter besonders schmerzhaft, etwa wenn sie sehen müssen, wie weit ihr Liebling Bode Miller beim Abfahrtslauf der Männer vom österreichischen Sieger Matthias Mayer entfernt war.

Aus deutscher Sicht ist der Blick aufs Rodeln (engl.: luge) besonders insteressant. Einige Disziplinen stehen noch aus (u.a. Bobfahren und Slalom bei Frauen und Männern). Es lohnt sich also, die Grafik auch in den kommenden Tagen im Blick zu behalten.

Volker Königkrämer

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