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Vorstellung des Jahresberichts 2022 von jugendschutz.net

Die Pressemitteilung finden Sie weiter unten auf dieser Seite

Die wichtigsten Ergebnisse des Jahresberichts als Videoclip

Zum Anschauen und Teilen. URL: www.jugendschutz.net/fileadmin/daten/video/jahresbericht_2022.mp4

Lisa Paus - Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Katharina Binz - Rheinland-pfälzische Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration

Dr. Marc Jan Eumann - Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz

Demokratiefeindlichkeit, Hassbeiträge, sexuelle Belästigung: Kinder im Netz zahlreichen Gefahren ausgesetzt

Extremistische Hetze gegen Minderheiten | Kinder und Jugendliche als Sexualobjekte | Mobbing und Belästigung in Livestreams | Generative KI verschärft Risiken | Schutzmaßnahmen von Anbietern unzureichend

Mainz/Berlin, 04.07.2023 | Hassinhalte, Desinformation und sexuelle Belästigung – Social-Media-Angebote sind Dreh- und Angelpunkt für zahlreiche Risiken, denen Kinder und Jugendliche im Netz ausgesetzt sind. Dennoch vernachlässigen Anbieter weiterhin den Schutz ihrer jüngsten Nutzer:innen und treffen keine ausreichende Vorsorge. Dies zeigt der Jahresbericht von jugendschutz.net, dem gemeinsamen Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Jugendschutz im Internet.

„Wir erleben tagtäglich, wie das Netz missbraucht wird, um demokratiefeindliche Verschwörungsnarrative zu verbreiten, gegen queere Menschen zu hetzen oder Kinder sexuell zu belästigen. Nicht selten verschärfen Anbieter die Spirale von Gefährdungen noch durch neue Funktionen, mit denen sie in ihren Diensten eigentlich attraktive Nutzungserlebnisse schaffen wollen“, sagt Stefan Glaser, Leiter von jugendschutz.net. Die Recherchen und Kontrollen von jugendschutz.net hätten zwar gezeigt, dass einige Dienste mittlerweile Optimierungen vorgenommen haben. Dies sei erfreulich, aber bei Weitem noch nicht ausreichend. „Der Schutz von Kindern und Jugendlichen spielt für die Betreiber großer Plattformen anscheinend nur eine untergeordnete Rolle. Höchste Zeit, dass er als zentraler Wert in deren Unternehmensphilosophien verankert wird“, so Glaser weiter.

„Extremisten und Populisten nutzen das Netz, um die Demokratie anzugreifen und gegen Menschen mit anderer Weltanschauung zu hetzen. In den sozialen Netzwerken verbinden sie rassistisches Gedankengut mit Themen, für die sich junge Menschen interessieren. Der Jahresbericht von jugendschutz.net zeigt, dass im Zentrum von Hass und Hetze immer häufiger Menschen aus der LGBTIQ*-Community stehen“, warnt Bundesjugendministerin Lisa Paus. „Dass queere Menschen verstärkt angefeindet und bedroht werden, dürfen wir nicht hinnehmen. Die Betroffenen brauchen Rückhalt in der Gesellschaft und aus der Politik. Aber auch die Betreiber sozialer Medien stehen in der Verantwortung, die Hetze auf ihren Plattformen konsequent zu unterbinden. Mit unserem Programm Demokratie leben! und der Reform des Jugendschutzgesetzes wirken wir in beide Richtungen: Stärkung von demokratischen Strukturen, Vielfalt und Zivilcourage auf der einen Seite und sichere Teilhabe von Kindern und Jugendlichen am Internet durch konsequente Plattformregulierung auf der anderen Seite.“

„Sexualisierte Gewalt ist im Netz ein großes Problem. Dabei geht es nicht nur um die massenweise Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen oder die Anbahnung von Straftaten. Auch dass Belästigung von Kindern in Livechats, Tanzvideos oder Karaoke-Clips auf beliebten Plattformen wie TikTok und Instagram an der Tagesordnung sind, ist ein erschreckender Befund des Berichts von jugendschutz.net“, sagt die für den Jugendschutz der Länder federführend zuständige rheinland-pfälzische Jugendministerin Katharina Binz. Gemeinsam müsse gewährleistet werden, dass sich Heranwachsen