KOMMENTAR_
Bei manchen Wahlplakaten zur EU-Wahl leuchtet EU-Kritik durch. Der Eindruck entsteht, „Brüssel“ sei vor allem für Negatives verantwortlich bzw. man gehe nur zur Durchsetzung von Partikularinteressen nach Brüssel, das große Ganze sei zweitrangig.
Wer die Augen im Alltag aufmacht, erkennt, dass das der EU gegenüber nicht fair ist. Achtet man zum Beispiel auf entsprechende Ausschilderung, wird der hohe Anteil an EU-unterstützten Projekten auch bei uns ersichtlich: von Infrastruktur über Wissenschaft und Kultur bis zum Tourismus. Junge Menschen erweitern beim Studium in anderen EU-Staaten ihren Horizont. Der Euro erspart uns das oftmalige Umwechseln. Roaminggebühren bei Telefonie und Datennutzung entfallen. Grenzen trennen nicht mehr. Ab Herbst 2024 müssen Handys und Elektrogeräte einheitliche Ladebuchsen haben.
In ihrer Größe kann die EU die europäische Wirtschaft besser zwischen den USA und China positionieren – das sichert Arbeitsplätze. Und so weiter. Selbstverständlich wird man mit manchem, was „aus Brüssel“ kommt, nicht einverstanden sein. Nur: Sind wir denn mit allem einverstanden, was aus Wien oder Linz kommt? Kritik ist wichtig. Aber sie sollte fair sein.
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