Unheimliche Begegnung

Von BMW-1000
Nun möchte ich einmal eine Geschichte schreiben, welche ich im Namen meinen Bruders Joona veröffentlichen darf. Ich bin die Schwester des Corsaire rouge. Mein Name ist Tatjana.

Ich besuchte das Grab meiner Urahnen in Nancy Frankreich, welche in einer alten Klosterruine bestattet sind. Es sind der Herzog Matthäus I. de Lorraine und seine Frau Bertha von Schwaben von Hohenstaufen. Sie ist die Schwester von Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Wir schrieben den, 29.06.2022. Ich hatte Urlaub und besuchte das Grab mit einem großen Strauß Rosen, welchen ich zu ihren Füßen begab. Es gibt keine Mauern mehr, das gesamte Kloster wurde 1791, zur Zeit der Revolution abgerissen und die Steine verkauft, nur das Grab existiert noch.

Ich hatte mich hingegen in einer kleinen Herberge einquartiert und Tränen in den Augen, wie jedes Jahr, wenn ich an dieses Grab pilgere. Doch Bertha, „genannt Judith“ von Hohenstaufen, war irgendwie ein Rätsel für mich. Warum nannte man sie Judith, warum hatte sie nur einen Sohn, namens Werner, warum starben ihre anderen geborenen Kinder. Sie lebte vom 12.07.1112 – 25.03.1195. Sie war die Tochter des Königs Friedrich II. von Schwaben und seiner Frau Judith von Bayern. Vielleicht nannte man sie nach ihrer Mutter, aber das konnte ich nicht wissen.

Ich trug lediglich ihren Siegelring, welcher über fast ein Jahrtausend an uns weitergegeben wird. Sobald wir zu einem Familientreffen einladen, muss der Ringträger allerdings dieses Siegel bereitstellen, dass jemand aus unserer Familie diesen weiterhin trägt. Ihr Sc***d, Schwert und Waffenrock von Bertha wurden mir vererbt, allerdings nicht dieser Ring. Ich durfte ihn allerdings seit 7 Jahren tragen, meiner Cousine Sabine wurde er zu eng und sie wollte nicht mehr die Verantwortung darüber übernehmen. Sie hatte ihn bereits in einem Banksafe einschließen lassen, doch musste dieser Ring getragen werden, dieses war in Bertha´s Testament verfügt.

So gelang ich an diesen Siegelring. Er trug nur den Adler derer von Hohenstaufen. Ich gab ihn einmal meiner Tochter in die Hand, sie schrie plötzlich auf, als sie ihn hielt. Ein Brandmal prägt seitdem ihre rechte Innenhand. Sie war noch nicht würdig den Ring zu führen, sie wusste, dass ein Fluch darauf lastet, doch wollte sie ihn ein einziges Mal tragen, da sie sich als Bertha von Hohenstaufen „verheiratete de Lorraine“ (von Lothringen) als Faschingsprinzessin verkleiden wollte.

Sie schrie und rief „Mama, was habe ich getan, ich bat um diesen Ring, nun weiß ich warum ich ihn nicht tragen darf. Nur die Auserwählten dürfen das Siegel unserer Ahnen führen, bitte verzeih meine Torheit“. Ich selbst wusste nicht, dass der Ring anfangen würde zu glühen, doch nun erkannte ich meine Ahnin, die uns ein Rätsel aufgab.

Am Kloster in Nancy angekommen legte ich den Strauß Rosen auf das Grab meiner Urahnen, dabei fing ich an ein Gebet zu sprechen „Mutter, ich gebe dir was du mir gabst. Du gebarst mich. Deine Tochter. Der Herr im Himmel durchschnitt meine Nabelschnur und begab mich an deine Brust, um mich zu nähren. Du gabst die Kraft meines Lebens. Dein Wille brennt in mir, doch gebe mir deine Stärke, solange ich lebe…………“. Es kam mir vor als hörte ich ihre Stimme. Bertha sprach zu mir „komm in 13 Tagen wieder. In der Nacht des Vollmondes am Tage deines Geburtstages, am 12.07………“. Ja ich wurde am selben Tage wie sie geboren.

Ich sprach anschließend das „Vater unser“ und machte mich auf den Weg ins Hotel, welches ich für diese Nacht anmietete.

In meiner Unterkunft angekommen überreichte mir eine dunkelhäutige Angestellte den Zimmerschlüssel und wünschte mir einen erholsamen Schlaf. So begab ich mich zu Bett. Im Schlaf erinnerte ich mich an ihre Worte. Immer wieder dachte ich an meine Urahnin, immer wieder erschien sie mir im Traum. Ich wachte am nächsten Tag gegen sechs Uhr morgens auf und stellte mich unter die Dusche, anschließend bekleidete ich mich, um die Räumlichkeiten zu räumen. Ich bezahlte meine Übernachtung und begab mich in meinen PKW.

Auf der Heimfahrt gen Hamburg ließen mich die Gedanken an Bertha nicht mehr los, dabei entschloss ich mich, die alte Truhe meines Vaters zu öffnen, welche er mir bei seinem Tod übergab.

Daheim angekommen begab ich mich auf den Dachboden, dort befand sich in einem Etui der Schlüssel der Truhe, nun musste ich sie suchen, doch wusste ich aus Kinderzeit, sie musste sich ebenfalls in der Etage befinden. Nach all dem Gerümpel entdeckte ich sie und räumte sie frei.

Das Schloss war eingerostet und klemmte, doch nach einigen Mühen öffnete ich es. In der halbdunklen Umrandung erkannte ich, ein altes Schwert, Kettenhemd, Sc***d nebst einem weiblichen Brustpanzer. Es waren die Erbbestandteile meiner Vorfahrin, welche mein Vater und ich als seine Nachfahrin besaßen.

Ich nahm zunächst das Kettenhemd heraus, anschließend das Schwert, danach den Sc***d. Ich war verwundert, da sich darunter ein gut erhaltenes rotes Kleid befand. Ich traute mich nicht es zu berühren, da ich befürchtete, dass es nach fast 827 Jahren auseinanderfallen würde. Ich ging hinab ins Bad und wusch mir die Hände, ich musste nachdenken, um dieses Kleidungstück heil aus der Truhe zu befreien. So bat ich bei meiner Urahnin „bitte lass mich dein Kleid unversehrt entnehmen“.

Noch immer war ich ratlos und schritt die Treppe herauf, um mich erneut an die Sache zu machen. Es war wie eine Stimme die zu mir sprach „nimm es mit Bedacht und Vorsicht, hebe es an, darunter befindet sich meine Seele.

Ich ergriff den Mut und berührte den Stoff mit Respekt, anschließend glitten meine Hände unter den Stoff. Dabei erfühlte ich einen Gegenstand. Als ich das Kleid anhob sah ich einen Dolch und ein Pergament.

Ich trug das Kleidungsstück herab in mein Schlafzimmer und bereitete es auf dem Bett aus. Scheinbar war Bertha nicht größer als ich, ca. 1,67 m, ein paar Zentimeter mehr oder weniger aber es war ihr Kleid. Es trug ihr Wappen des Adlers am Saum. Es war ein harter Stoff aus Leinen und hatte helle Stickereien, ich glaubte, es müsse weiß gewesen sein.

Ich schritt erneut herauf in den Dachboden, nun wollte ich das Pergament näher untersuchen. Vorsichtig entnahm ich den darauf gelegten Dolch, erhob anschließend das Papier und schritt die Treppe herab.

Auf dem Küchentisch faltete ich es auseinander. In vergilbter Schrift las ich folgendes „Mit dieser Urkunde übertrage ich dem Finder der Truhe mein Schwert, Helm nebst dem Kettenhemd, das Sc***d soll sein Bruder erhalten. Das Kleid, sollte die Finderin weiblich sein, erhalten. Ansonsten verbrennt es. Der Dolch beinhaltet ein Geheimnis, doch darf dieser nicht zerstört werden.

Ich rannte hinauf, um mir die Klinge näher anzusehen, dabei telefonierte ich mit meinem Bruder Joona, um ihm alles zu berichten. Er gab mir bekannt „Tatjana, du bist die Erbin der Truhe. Entscheide selbst was du daraus machst. Ich bin auf See für unser Land und der NATO. Am Wochenende komme ich zu dir“. Dabei hatten wir bereits Freitag. Es war ein schlichter Dolch, ohne Zier.

Ich nahm ihn und ging herab, um ihn mir bei Tageslicht anzuschauen, allerdings hatte ich nichts ungewöhnliches erkannt. Er hatte eine doppelschneidige Klinge, eine breite Parierstange und einen stählernen Griffabschluss. Er war für den zweihändigen Schwertkampf, ohne Sc***d, gefertigt, die Klinge wies 30cm Länge auf.

Meine Tochter Gautzelin kam von der Schule und frug mich, mit ihren 13 Jahren, was ich mit dem alten Metallschrott machen wollte, den ich inzwischen herab holte und ebenfalls auf den Küchentisch begab. „Mama auf dem Sc***d befindet sich unser Familienwappen, was ist das?“

Als Antwort gab ich ihr bekannt „Gehe mit mir ins Schlafzimmer, du wirst noch mehr sehen.“ Sie glaubte an Gold oder Schmuck, doch lag dort ein altes mittelalterliches Kleid. Nun hatte ich den Mut es anzuheben. Bertha hatte meine Statur. Ich bat meine Tochter mir zu helfen es anzulegen. Es musste am Rücken geschnürt werden.

Es passte mir als wenn es für mich genäht wäre. Ich bat Gautzelin um den Brustpanzer, auch diesen legten sie mir an. Die Schnallen hakten und waren etwas von Rost angegriffen. Nun bat ich meine Tochter um den Helm und den Sc***d, als letztes reichte sie mir das Schwert, den Dolch steckte sie in dem Sc***d befindlicher Scheide. Sie machte ein Bild mit ihrem Handy mit den Worten „das zeige ich nun deinem Bruder. Du siehst aus wie eine Kriegerin“. Mir wurde ganz übel bei dem Gedanken, dass mich Joona so sehen würde. Dabei schrieben wir heute den Freitag, am 04.07.2022. Plötzlich ging die Tür auf und mein Bruder stand in meinem Schlafzimmer. Er sah mich in dem Kleid samt Rüstung. Er war früher im Hafen von Marseille angekommen und flog anschließend zu mir nach Hamburg. Noch immer trug er seine französische Uniform.

Ich erschrak als ich ihn erblickte und wollte den Helm absetzen, doch er saß fest, als wenn er ein Teil meines Leibes war. Mein Bruder grinste, er wusste mehr als er sagen wollte, allerdings bat ich ihn „Joona hilf mir bitte mal mit dem Helm“ doch sagte er „Schwesterherz, du kannst den Helm samt Kleid und Brustpanzer erst am Grabe unserer Ahnin ablegen können, nicht einmal das Schwert kannst du aus der Hand legen“.

Er zog eine alte Schriftrolle aus seiner Tasche und las in französischer Sprache „die Trägerin meines Kleides, Waffen, Panzer, Helm und Schwert muss an mein Grab treten, um diese ablegen zu können, erst dann enden die Kriege der tausend Tage. Dieses ist mein letzter Wille, sonst wird mein Bruder Friedrich II. König von Schwaben, Kaiser Friedrich I. genannt Barbarossa nie heimkehren“. Ich glaubte zu träumen, wie bitte schön sollte ich so wieder nach Nancy kommen.

Ich schrie ihn an mir zu helfen, er hingegen setzte seine Schirmmütze auf und nahm mein Handy, er selbst besitzt keines. Anschließend rief jemanden zurück. Er sprach in unserer Landessprache.

Wir sind beide in Arcachon geboren und sprechen fließend Französisch. Meine Tochter wollte helfen, doch sie konnte nicht und weinte. Sie weiß allerdings, dass wir ihr immer beistehen, sie durfte bereits mit 10 Jahren zu meinem Bruder aufs Schiff. Wir haben alle in unserer Familie die Deutsche und französische Staatsbürgerschaft. Nun lag alles in der Hand meines Bruders.

Ich konnte kaum etwas trinken mit dem Helm, geschweige essen. Wie konnte man so leben. Doch nach 2 Stunden kam ein Fahrzeug zu uns in den Hafen, um uns nach Nancy zu fahren. Es war weiß Gott keine königliche Karosse, das war eine alte klapprige Ente von Citroen 2CV. Joona sagte „so nun fährst du erst einmal nach Frankreich, in vier Tagen kommen deine Tochter und ich nach, sie schläft ab jetzt bei uns, wenn du Pech hast, ihr Leben lang und du trägst die Rüstung bis zu deinem Tode“.

Ich hasste ihn für diese Worte, dabei liefen mir die Tränen über meine Wangen. Er wusste von dem Fluch der 1000 Tage der Kriege und hatte es mir in frühester Kindheit erzählt. Damals wollte ich nicht daran glauben, nun musste ich diesen am eigenen Leibe spüren.

Das Schwert war schwer, ich konnte den Sc***d kaum noch halten, doch im Fahrzeug suchte ich mir die bequemste Sitzposition die ich erlangen konnte. Aber wie sollte ich drei Tage überstehen ohne das WC aufzusuchen, ohne etwas essen oder trinken zu können.

Der Fahrer war ein Franzose, ich begann eine Unterhaltung mit ihm, dabei sagte er im ruhigem Ton „mach dir keine Sorgen Joona ist bei dir. Wir helfen dir“. Er kannte den Fluch meiner Urahnin, in dem er weitersprach „Kaiser Barbarossa war mit vielen Königen damals zum Kreuzzug aufgebrochen und ertrank im Fluss Saleph in der Südosttürkei, Bertha seine Schwester bangte um ihn, doch ist dieser nach seinem Tod nicht auf seine Burg zurückgeführt worden. Er ist der einzige Kaiser, welcher nicht zu seiner Familie und Burg überführt werden konnte“.

Nun erkannte ich den Fluch. Es war die Furcht seiner Schwester Bertha und belegte somit diesen auf ihre Kleidung. Der Fahrer sagte zu mir „Joona ist hinter uns, du wirst gleich zu ihm ins Fahrzeug steigen können“. Joona ließ mich doch keine vier Tag warten. Wir hielten auf Sankt Pauli, mitten auf der Reeperbahn. Eine Menschentraube sah mich und glaubte an mittelalterliche Filmaufnahmen. Allerdings ging es sofort weiter, wir mussten aus der Stadt. Joona fuhr, Gautzelin saß hinten neben mir, die Scheiben des V350 vom Mercedes waren abgedunkelt.

Ich fühlte mich wie in einem schlechten Film und Karneval war noch nicht. Ich in einem Ritterkostüm in einem Fahrzeug, dabei sagte mein Bruder zu mir „hättest du unsere Geschichte gelesen, darin befindet sich nicht nur dieser Fluch, sondern noch einige mehr, darum ging ich zur See, um allen zu entgehen und versuchte stets den Fluch zu beenden. Auf deine Tochter habe ich immer ein Auge, was glaubst du warum die Lehrer deiner Tochter Franzosen sind. Gautzelin schaute zu mir und sagte „muss ich darum so viel lernen, aber ich will alles wissen und den Fluch beenden. Mama darf nicht leiden. Schließlich muss sie morgen wieder arbeiten“.

Seit geraumer Zeit hatte ich einen Teil von Joonas Fischereiunternehmens übernommen, er wollte mich in die Selbstständigkeit drängen, nur konnte ich in diesem Aufzug nicht in den Betrieb. Er rief seine Frau Marikit vom Autotelefon an und erklärte ihr alles. Nun verstand ich warum er kein Handy hat, im Auto hat er sein Telefon, zuhause sein eigenes und sonst braucht er keines. Sobald er an Bord ist geht alles über Funk und auch dort gibt es überall Telefone.

Ich litt während der Fahrt und meine Tochter machte Witze. Sie schrieb ihrer Klassenlehrerin, dass sie die nächsten Tage nicht zur Schule kommen kann, da wir auf dem Weg nach Frankreich sind, um einen Fluch zu beenden. Die Antwort der Lehrerin kam prompt „Hallo Gautzelin, es gibt keine Flüche und keine Ausreden. Wenn du schwänzen willst rufe ich deine Mutter an“. Mein Mädchen schrieb „Mama sitzt neben mir, wir müssen an das Grab unserer Vorfahren nach Nancy, erst dort kann sie die Ritterrüstung wieder abnehmen und die 1000 Tage der Kriege werden enden. Mein Onkel Joona fährt“ sie machte Bilder und übersandte sie ihrer Lehrerin.

Geschockt schrieb diese zurück, dass sie mit Joona sprechen will. Gautzelin gab ihm die Handynummer der Lehrerin Frau Rouyer bekannt, sodass er sie anrufen konnte. Als er sie erreichte, versuchte er ihr zu erklären, wer wir sind. Doch sie glaubte ihm nicht ansatzweise. Mein Bruder bat uns zu verstehen und erzählte ihr unsere Herkunft und von unseren Ahnen. Sie glaubte wir würden sie belügen, doch sandte ihr meine Tochter Bilder, auch ich versuchte ihr etwas zu sagen. Sie gab uns bekannt „ich rufe in der Schule an und folge euch, schließlich ist es Freitag und Gautzelin hat am Wochenende frei. Ich möchte euch folgen, da meine Eltern in der Nähe von Nancy wohnen“ und diese die Geschichte von Bertha kennen, auch hatte sie von dem Krieg der 1000 Tage gehört, es allerdings nie glauben wollte“.

Wir gaben ihr unseren Standort bekannt. Sie bat uns auf einem Rastplatz auf sie zu warten. Sie wollte sich von einer Freundin zu uns bringen lassen. Nach einer Stunde kam sie kurz vor Bremen auf dem Rastplatz an und begrüße meine Tochter, sowie meinen Bruder. Ich traute mich nicht auszusteigen.

Als sie zu unserem Fahrzeug kam und die Tür öffnete, erschrak sie, allerdings konnte sie sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Gautzelin stieg auf dem Beifahrersitz, sie wollte neben ihrem Onkel sitzen. Weiter ging unsere Fahrt, vollgetankt ging es weiter. Joona funkte „Capitaine de Vaisseau an Quartier Alpha erbitte Flugzeug, Airport Bremen. Wir bitten um Antwort“. Schnell kam diese „ist in ca. 1,5 Stunden vor Ort. Ihr Fahrzeug wird übernommen“. Es kamen keine Fragen wie zum Beispiel „warum, wozu, wieso“ oder sonst etwas. Schließlich war er französischer Offizier. Joona gab mir stets Rätsel auf. Er sprach immer sehr wenig.

So ging unser Weg direkt zum Airport Bremen. Als wir dort ankamen, nutzte er einen Feldweg. Dort befindet sich ein Eingang für Militärbedienstete, bei den modernen Fliegern stand so ein ganz altes Ding, ja ok, auch das war ein Flugzeug, allerdings scheinbar aus dem 1. Weltkrieg und hoffte, dass wir nicht mit dem Flieger nach Nancy unterwegs sein müssen.

Wir wurden zu einem Flieger durch geleitet. Joona sprach die ganze Zeit über Funkt mit diesem, bis wir vor einer recht modernem kleinen Maschine standen. Nun hieß es für mich umzusteigen. Doch wie? Ich musste raus, fasste Mut. Also aussteigen. Mein Bruder sprach noch kurz mit der Pilotin, sie selbst trug einen Rettungsfallschirm, also so viel Vertrauen hatte sie scheinbar nicht in diesem Fluggerät.

Frau Vinet (die Pilotin) und meine Tochter halfen mir beim Einsteigen. Ich versuchte diesen großen Sc***d zur Seite zu legen. Ich selbst benötigte, trotz meiner 50 kg Körpergewicht, die gesamte Sitzfläche. Meine Tochter und ihre Lehrerin nahmen mir gegenüber Platz. Joona setzte sich auf den Platz des Copiloten. Die Flugzeugführerin namens Lily startete die beiden Düsentriebwerke, dabei gab sie uns bekannt „wenn ihr etwas trinken möchtet, in der Minibar findet ihr alles, das WC samt Dusche sind hinten links“ ich grinste, dabei reichte mir meine Tochter einen Schokoladenriegel, doch wie bitte sollte ich den essen. Sie schmunzelte und schob ihn mir von unten über den Helmeingang in den Mund. Am liebsten hätte ich ihr in den Finger gebissen.

Nein so etwas macht eine liebende Mutter nicht, ich war ihr dankbar. Joona und Gautzelin tauschten ihre Plätze, so saß sie neben der Frau Vinet als diese sagte „Apha Yankee Whiskey Bravo 6498 Delta Papa Foxtrott Golf startklar, erbitten Startgenehmigung“ die Antwort kam postum „Tower an Apha Yankee Whiskey Bravo 6498 Delta Papa Foxtrott Golf, Flugerlaubnis erteilt, starte auf der 2. Bring dem Vogel hoch. Mein Bruder ging nach hinten in die Küche und brachte mir einen Garnelensalat, den er mir mit asiatischen Stäbchen reichte, ich glaube eher, dass es Zahnstocher waren.

Nun erklärte er der Lehrerin den Fluch, dass ab jetzt der Leichnam von Friedrich I. genannt Barbarossa heimkehren kann und dass die verdammten Kriege der tausend Tage enden würde. Er zu See ging und hoffte, dass dieser Fluch nie wahr werden würde, doch nun kam ich ins Spiel. Mein Bruder ist mein Gegenpart in unserer Familie, er kam 5 Jahre nicht heim, niemand sollte wissen wo er war, dabei war er auf See. Unsere Mutter flog mit unserem Vater nach Frankreich um ihn zu suchen, dabei war er vor der afrikanischen Küste, um dort den Krieg zu unterbinden. Er rieb zu dieser Zeit Schiffe der Küstenpiraten auf, welche aus Marokko, Somalia, Timbuktu und weiß der Geier aus anderen Staaten stammten. Er ist der Corsaire rouge. Anschließend trieb er sich vor der Ostküste Afrikas rum. Immer führte er eines unserer Schiffe, die U-Boote folgten ihm. Zwischendurch telefonierte er doch mal mit unseren Eltern, die ihm nie glaubten. Nur ich wusste wo er steckte, wenn ich einen Anruf erhielt, dabei meldete er sich wie folgt „Latouche-Tréville (D646) ihr Bruder ist leider auf See geblieben, als ein feindliches Schiff auf uns feuerte “ ja solche doofen Sprüche gab er mir bekannt, dabei erkannte ich seine Stimme. Ich hasste ihn dafür und trotzdem liebe ich ihn. Er hielt mich als Kind und brachte mir alles bei, ob in der Schule oder für das Leben. Er formte mich zu dem was und wer ich heute bin. Joona ist der Pate meiner Tochter, als wenn sie ein Teil von ihm wäre, dabei will sie ihm zwar in nichts nachstehen, aber nicht in seinem Beruf folgen. Nun kennt sie allerdings unseren Weg, diesen Krieg zu beenden.

Joona gab mir wieder einige Garnelen, dabei sagte ich zu ihm „sobald ich diese Rüstung ablegen kann, erklärst du mir mal genau unsere Familie, muss ich noch nach Israel oder an den Fluss an dem Barbarossa starb“. Er gab mir bekannt „nein, es ist schlimmer, mehr darf ich dir nicht bekannt geben. Nur so viel, dein jetziges Leben endet am Grab unserer Ahnen, doch wirst du weiterhin leben. Wir müssen lediglich sein Herz in Tarsus in der Türkei finden, dort wird es aufgebahrt. Der Fluch wird uns folgen sowie seinem Herzen. Du selbst wirst diesem, seinem letzten Kreuzzug vollenden müssen und an der Klagemauer in Jerusalem um Gnade für ihn bitten müssen. Erst wenn ein Padres deine Worte erhört löst sich der Fluch“. Dabei wusste ich, dass Joonas Pate der Bruder unserer Mutter war, er durchschnitt seine Nabelschnur und holte ihn zur Welt, wie er es bei mir tat. Ihr Bruder ist Mönch, nach den französischen Kriegen und trägt den Namen Petrus, welchen er annahm, er diente auf Kriegsschiffen, zusätzlich in den Landeinheiten, in Afrika und Indochina. Sobald wir ihn sehen senkt er sein Haupt, niemanden gibt er eine Antwort, nur mein Bruder darf ihn Fragen stellen. Wenn er sich doch mal mit seiner Schwester unserer Mutter unterhält, dürfen wir nicht dabei sein. Ich sah einmal, wie sie ihm einen Brief zu steckte und er ihr etwas in die Hand legte. Aber was es war wusste ich nicht.

Wir setzten zum Landungsanflug an. Ich verstand Joonas Worte nicht. Wie, muss ich wirklich in der Rüstung nach Jerusalem? Was waren meine weiteren Aufgaben? Musste ich mich gegen die Taliban und Hamas verteidigen? Ich war in einem falschen Film, glaubte ich. Joona gab meiner Tochter seine Schirmmütze samt Jackett und bekam von ihm den Auftrag „anziehen, Capitaine, du übernimmst, ab jetzt sprechen wir nur noch in unserer Landessprache, hüte dich in Deutsch zu sprechen, wir befinden uns auf heiligem Boden. Deine Urahnin Bertha und ihr Bruder Barbarossa würden es dir übelnehmen, selbst wenn du nicht mehr am Leben wärst. Deine Kinder wären verflucht. Also höre auf mich und hüte dich“.

Zu der Lehrerin sagte er „Ils ne répondent également qu'en français. La mort nous suivra, ainsi que la malédiction, cela liquidera les Témoins“ übersetzt „Auch sie antworten nur noch auf Französisch. Der Tod wird uns folgen, sowie der Fluch, dieser wird Zeugen liquidieren“. Wir mussten ihm vertrauen, er wusste mehr als er sagen wollte. Er ging auf See um Leben zu schützen, seinen Spitznamen bekam er von den Besatzungen unsere Schiffe, ja er ist ein Pirat ein Korsar. Er würde nie fragen sondern selbst handeln, egal ob ich es will oder nicht. Ich verglich ihn oft mit Barbarossa, der durch sein Reich reiste. So sind für Joona, die Weltmeere sein Reich, als wenn er jeden Wal mit Vornamen kennen würde.

Frau Vinet wusste was wir meinten, in dem sie sprach „du weißt warum ich für dich den Flug auf mich nahm, wir sehen uns an Bord“. Plötzlich flog eine Dassault Rafale über uns, es war unsere Schwester Guinevere. Sie dient bei der Luftwaffe mit ihrem Kampfflieger. Frau Vinet bekam einen Funkspruch „RB27 an Apha Yankee Whiskey Bravo 6498 Delta Papa Foxtrott Golf, erbitte meinen Bruder Joona ans Mikro“ mein Bruder übernahm „Corsaire rouge an RB27, Schwesterherz, du solltest unsere Einheiten vor Japan unterstützen. Nord-Korea will Raketen steigen lassen“. Guinevere antwortete „ich bin abgezogen worden um dich zu unterstützen, allerdings möchte ich doch Tatjana mit dem Kleid und Rüstung sehen“. Sie wusste bereits Bescheid über meine Situation und glaubte an diesen Fluch.

Sie musste jedoch weiter und gab bekannt „ich komme zu euch und lande in Marseille“. Die Pilotin gab unserer Schwester den Flughafen Metz-Nancy bekannt auf dem wir landen würden und weiter ging unser Flug. „Apha Yankee Whiskey Bravo 6498 Delta Papa Foxtrott Golf an Lima Foxtrott Juliett Lima erbitten Landegenehmigung“ wir bekamen den passenden Funkspruch „Lima Foxtrott Juliett Lima an Apha Yankee Whiskey Bravo 6498 Delta Papa Foxtrott Golf kommt auf der 3. runter“ Wir setzten zur Landung an. Joona gab uns bekannt „bitte festhalten, das linke Rad lässt sich nicht mehr ausfahren, es klemmt“. Ich bekam Panik doch er grinste.

Mir war speiübel. Als wir endlich wieder festen Boden unter den Rädern hatten, wusste ich, dass mich mal wieder mein Bruder veralbert hatte. Ich schwor ihm Rache. Wir wurden von einem kleinen Bus abgeholt. Ja, es war peinlich, dass mich jemand so sehen konnte und noch hatten wir nicht den 12.07.2022. Das Fahrzeug brachte uns zur Zollabfertigung, dort standen Menschenmengen in sieben Reihen, doch plötzlich wurden wir zu einem Nebeneingang gewunken. Der Beamte mustere uns mit einem Grinsen, als er Joona in Uniform sah, sagte er „wenn sie die Person sein wollen für die sie sich ausgeben, glaube ich auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten“. Doch der Pass meines Bruders war selbstverständlich echt. Der gute Mann entschuldigte sich. Nun wurde ich gebeten den Helm abzulegen und das Schwert aus der Hand zulegen. Ich musste mich erklären, dabei erzählte ich von dem Fluch unserer Ahnin der Herzogin Bertha de Lorraine geb. von Hohenstaufen und Schwester von Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Er glaubte an einen Scherz. Ich konnte weder den Helm absetzen, noch das Schwert aus der Hand legen, auch den Sc***d nicht ablegen, selbst der Beamte versuchte mir den Helm abzunehmen, anschließend griff er nach dem Schwert. Es gelang ihm nicht mich zu entwaffnen.

Unsere Pilotin erschien plötzlich und gab meinem Bruder einen Kuss. Sie begrüßte mich mit den Worten „hallo Tatjana, ich hoffe dir hat der Flug nichts ausgemacht. So oft fliege ich diese Flugzeuge nicht, sondern mit gehe mit deiner Schwester in der Dassault Rafale auf Feindflug. Übrigens wollte ich dich kennenlernen. Bitte sag Lily zu mir, ich erkläre dir alles“. Aber wo waren die anderen Damen aus ihrem Geschwader, sie hießen die bösen Fünf, andere nannten sie die fliegenden Amazonen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, dabei trug ich noch immer die Rüstung. Wir wurden plötzlich durchgelassen, warum weiß niemand. Ich sah nur wie die Flughafenleitung erschien und grinste, dabei unterhielt sie sich mit Joona. Sie reichten sich wie alte Freunde die Hände und verabschiedeten sich.

Lily sagte zu mir, als wir zum Parkplatz des Flughafens gingen „wir sind weitläufig verwandt miteinander, Bertha ist die Schwester meines Vorfahren Friedrich I. wegen ihm bin ich bei dir. Unsere Töchter sollten sich kennen lernen. Ich sehe, du trägst den Ring deiner Ahnin. Von ihm gibt es nichts, nicht einmal den Schmutz unter seinen Fingernägeln. Joona und ich lernten uns vor 27 Jahren kennen, als ich noch ein kleines Kind war, als meine Mutter und ich sein Schiff besichtigen konnten und ich ihn frug, ob er mich auf den Arm nehmen könne, um aus dem Fenster schauen zu können. Damals wusste ich nicht wer mein Vorfahre war“. Noch immer wusste ich nicht warum sie ihn stets mit Père (Papa) ansprach. War er wirklich ihr Vater, das wollte ich nun genau wissen und frug sie. Lily gab mir bekannt „nein, er ist wie ein Vater für mich, ich hatte nie einen und wollte so einen haben wie Joona. Er hat mir ermöglicht Pilotin zu werden. Nun bin ich hier um diesen Fluch zu lösen“.

Wir gingen weiter bis zu einem großen Kleinbus. Eine nette Dame kam und übergab meinem Bruder den Schlüssel. Plötzlich kam eine Frau auf uns zu gerannt. Es war meine Schwester Guinevere. Zunächst gab sie Lily einen Kuss, anschließend nahm sie unseren Bruder in den Arm, danach begrüßte sie Gautzelin und Frau Rouyer, als letztes mich. Guinevere schmunzelte als sie zu mir sagte „schick siehst du aus in deinem Outfit als Kriegerin. Unser Bruder hat uns stets von dem Fluch erzählt. Ich habe ihn bis heute ernst genommen und ihm stets zugehört. Du weißt, als ich noch ganz klein war und er von See kam kümmerte er sich um mich, als Jüngste von uns dreien. Nur du hast seinen Worten nie geglaubt. Obwohl Papa dir immer davon erzählte. Jetzt ist die Zeit gekommen auf uns zuhören, sonst trägst du die Rüstung bis an den Fluss Saleph, in der Türkei an dem Barbarossa ertrank“.

Die Lehrerin Monique Rouyer legte ihre linke Hand auf die Schulter meiner Tochter und gab ihr bekannt „ich hoffe du glaubst an diesen Fluch. Auf meiner Familie lastet ebenfalls einer, allerdings ist dieser von einem Chevalier aus der 1. Kompanie der Garde der Musketiere unter König Ludwig XIII. auf unsere Familie vergeben worden. Doch weiß ich davon so gut wie nichts, ich hoffte immer, dass es so etwas nicht gibt und nun muss ich diese Situation erleben“.

Wir stiegen in den Kleinbus. Joona setzte sich ans Steuer, meine Tochter neben ihm. Die hinteren Sitze standen sich gegenüber, neben mir saß meine Schwester, Frau Rouyer und Lily saßen uns gegenüber. Unsere Reise ging los, doch fuhr mein Bruder gen Westen. Er gab uns keine Antwort auf unsere Frage warum er nicht nach Nancy fahren würde. Meine Schwester wusste mehr als ich und meine Tochter. Lily schmunzelte, doch blieb sie stumm.

Mein Bruder stopfte sich beim fahren Tabak in seine Pfeife, steckte sie sich an und sagte „Kurs nord-nord-west auf 265 Grad“ er tippte Guinevere auf Schulter und sprach „mon commandant (Staffelchef), du gehst mit mon capitaine Lily auf 13.000 Fuß, meine Nichte folgt auf 22 Uhr. Raketen entsichern, MG´s frei für den Abschuss. Ab nächste Woche folgt sie euch aber zunächst auf der Fliegerschule“. Gautzelin räusperte sich und wollte etwas sagen, dabei unterbrach sie meine Schwester „wenn wir wieder zuhause sind, setzen wir dich in einen unserer Jäger und du fliegst mit, oder willst du auf Kaperfahrt gehen wie dein Onkel, unsere Flieger sind viel sicherer als seine alten Schiffe, unsere Waffen sind besser als seine und du kannst Oma ab und an besuchen, du musst nicht ein Jahr auf See bleiben wie er. Dein Onkel kam 5 Jahre nicht heim, unsere Mutter weinte um ihn, doch durften wir ihr nie etwas sagen wo er sich befand. Er war an Orten die du nicht kennen willst, in Gefechten die du nicht erleben willst“. Meine Tochter antwortete „aber wenn ich nicht mehr heim kehre, was ist dann. Wird dann ebenfalls ein Fluch auf unserer Familie lasten, das will ich nicht “. Wir wussten keine Antwort, allerdings gab ihr mein Bruder diese „der Weg wird es zeigen. Nur höre auf deine Tante, sie will dich als Flügelfrau an ihrer Seite, ab heute spielst du nicht mehr mit Puppen, nun folgst du uns. Vielleicht bist du der Schlüssel um den Krieg der 1000 Tage zu beenden. Du weißt er dauert bereits ein gesamtes Jahrtausend.“ Guinevere schwieg und grinste ins sich, scheinbar wusste sie mehr als ich.

Joona fuhr in eine Seitenstraße, um zu halten. Er bat meine Schwester ans Steuer. Meine Tochter setzte sich neben mich und er begab sich auf den Beifahrersitz, dabei sagte er „Guini…. gehe hart backbord auf 35 Grad, Segel setzen, Gautzelin du übernimmst die Geschütze, wir holen deine Mama dort wieder raus“. Dabei dachte er nach, als er einen Zug aus seiner Pfeife zog.

Er wusste was geschehen wird, sollten wir zu früh oder zu spät am Grab unserer Ahnin ankommen. Er trägt den Teufel in sich und schloss die Augen, lehnte sich zurück und war tiefenentspannt. Niemand von uns wusste was in ihm vor sich ging. Es war für mich die Hölle nicht zu wissen oder nur zu erahnen was er dachte. Aber so kenne ich ihn. Er schwieg, auch als ihn anschrie „Joona sag mir etwas. Muss ich nun die Rüstung mein lebenslang tragen“. Er verzog nicht einmal sein Gesicht, sondern hielt seine Pfeife in der Rechten und inhalierte einen Atemzug. Schweigend zog er aus dem Sc***d den Doch und putzte sich den Dreck unter den Fingernägeln hervor.

Ich wusste aus meiner Vergangenheit, sollte er in diesem Stadium sei, brütet er irgendetwas aus. Lily ahnte etwas, nur was es war, sagte sie nicht. Er summte ein Lied vor sich her, es war die Hymne aller französischen Korsaren. Er war der Rote Teufel „le diable rouge“. Schweigend in sich gekehrt und wartete, er lauerte. Ich hasste und liebte ihn, doch konnte ich seine Gedanken nicht erraten.

Guinevere gab uns bekannt „wir sind gleich am Kloster, jetzt wird sich zeigen, ob wir noch in die Türkei müssen und ich dich auf dem Rumpf meiner Dassault binden muss, damit du verstehst, dass es diesen Fluch gibt. Lily auf 2 Uhr kommen unsere Mädels heim“. Unsere Pilotin hatte noch immer einen kleinen Knopflautsprecher im Ohr und gab bekannt. „ich bekomme Funkspruch, bitte um Ruhe“. Sie gab ihrem unbekannten gegenüber „die RB26 an Staffel, RB27 bei mir im PKW, sind auf dem Weg ins Kloster nach Nancy, le diable rouge hat das Kommando. Steigt auf 13.000 Fuß und ab zur Basis, wir bleiben in Kontakt“.

Joona sagte nur „gib den Mädels mal Urlaub“. Lily grinste als sie sagte „sie haben ab jetzt 3 Wochen frei, anschließend sind wir wieder für dich unterwegs“. Ich wusste nicht was sie damit sagen wollte. Unsere Schwester parkte das Fahrzeug ein und bat uns auszusteigen.

Es war die Hölle für mich. Ich musste frei in der Rüstung vor den Anderen zum Grab schreiten, dabei musste ich erst einmal tief durchatmen. Das Schwert konnte mir nicht aus der Hand fallen, dennoch hielt ich es fest auch den Griff des Sc***des hielt ich umklammernd. Ich betete bei jedem meiner Schritte „Herzogin Bertha de Lorraine erhöre meine Bitte, Lass mich die Rüstung ablegen dürfen, ich werde alles dafür tun“.

Nebel umgab die alte Klosterruine.
Als wir am Grab ankamen grinsten meine Geschwister und schritten an mir vorbei, beide zogen Pergamente aus den Taschen ihrer Uniformen und baten meine Tochter auch ihres ihnen zu übergeben. Als Joona alle drei Testamentsteile auf das Grab legte, kam eine Gestalt aus dem hinteren Waldbereich auf uns zu. Ich konnte nicht viel erkennen. Doch sagte meine Schwester „Schau dort, sie kommt auf uns zu“. Joona nahm meine Tochter an die Hand und sprach, „nun hoffe ich endet unser Fluch, das ist deine Vorfahrin“. Bertha trug die selbe Rüstung, das selbe Kleid wie ich. Lily kam auf mich zu und entblößte meine Füße, ich musste nun barfuß auf unsere Ahnin zuschreiten, welche mir durch die trübe Luftbildung entgegen schritt. Sie hielt ihr Schwert empor, den Sc***d vor sich als wolle sie mich angreifen. Nun musste ich mich stellen, ich ging in Verteidigungsstellung und hielt meine Waffe schützend vor mich. Plötzlich stellte sich meine Tochter vor mich. Sie wollte an meine Stelle treten und sagte „Mama, ich werde die Sache jetzt klären, doch Bertha schob sie mit ihrem Sc***d zur Seite, dabei fiel meine Tochter vor die Füße meines Bruders, er half ihr hoch und hielt sie zurück.

Bertha sprach „du kamst stets zu mir und hast mein Flehen nie verstanden, gehe von mir, du bist es nicht ansatzweise würdig meinen Bruder heim zu holen“ dabei schlug sie mit ihrem Sc***d gegen das Meine. Durch einen Schwerthieb von ihr trennte sie das Wappen von meinem Kleid mit den Worten „du bist nicht würdig unser Wappen zu tragen, lege die Rüstung ab“. Ich widersprach ihr als ich sagte „wenn nicht ich, wer dann? Kämpfe gegen mich. Dieses Duell wirst du verlieren. Du hast es nicht geschafft. Ich führe ihn heim, wir kamen um den Fluch zu beenden“ und hieb nach ihr. Ich war sauer und holte zu einem Schwerthieb aus, doch als ich sie traf verflog dieser im Nebel. Erneut sah ich sie, sie focht gegen mich einen ungleichen Kampf. Wieder stellte sich Gautzelin vor mich, sie ergriff meine Rechte um den Schlag abzuwehren, als nächstes versteckte sie sich hinter dem Sc***d in meiner Linken. Ich war wie eine Marionette, meine Tochter führte meine Arme, nun verstand ich, doch Bertha sagte „du gehst und bringst mir das Herz meines Bruders und bist in 30 Tagen wieder hier. Den Herren (sie meinte meinen Bruder) behalte ich als Pfand, er ist schlank, groß und hat die königliche Würde. Er wird mich in mein Grab begleiten“. Wieder sprang Gautzelin vor mich, in dem sie sagte „Ich gehe mit dir, nicht er, nicht sie“. Nun war es Joona der einschritt, in dem er sagte „Bertha, wir versuchen es, Friedrich seinen Leichnam zu bergen. Für dich habe ich mein Leben aufgegeben und stehe für dich ein, bitte erlöse sie“.

Ich fiel in ihre Klinge, welche mein Herz durchbohrte. Der Schmerz nahm mir fast die Sinne. Die Rüstung fiel von mir ab, wie auch das Schwert. Es rann kein Blut aus mir, Bertha hob mich in dem sie sprach „du wirst leben, gebe den Ring deiner Tochter, sobald es soweit ist“.

Bertha strich meiner Tochter übers Haar in dem sie sagte: „auch du wirst mir nicht folgen, gehe mit deiner Mutter, ich will kein Pfand. Den Chevalier der euch begleitet will ich fragen“ sie meinte Joona. „seltsame Kleidung tragt ihr. Was bedeuten die Streifen auf euren Schultern, als Ritter seid ihr verletzbar ohne Rüstung und Kettenhemd“. Mein Bruder antwortete „Ich diene auf einem Schiff, dort müssen wir frei sein, meine Streifen zeichnen nur aus, dass ich der Schiffsführer bin, meine Schwester Guinevere schützt uns aus der Luft“ das verstand unsere Urahnin nicht, sie zog einen Diamantring von ihrem linken kleinen Finger, als sie meine Tochter zu sich rief „Junge Dame, hiermit übergebe ich ihnen die Würde, kniet nieder (Jeune femme, je vous cède la dignité, agenouillez-vous)“. Meine Tochter stellte sich vor Bertha und kniete sich vor sie.

Unsere Ahnin erhob ihr Schwert, welches sie, mit den Worten, auf die Schulter meiner Tochter begab „gekommen bist du als Hüterin deiner Mutter, erhebt euch Chevalier Gautzelin de Lorraine trage meinen Ring. Mein Auftrag ist zunächst ändert euren Namen in den von mir Gegebenen, anschließend folgt eurem Onkel sowie eurer Tante“. Sie drehte sich und nahm ein Pergament auf dem sie Gautzelin´s neuen Namen in einer Urkunde verfasste. Sie entzündete eine Kerze und ließ roten Wachs darüber laufen anschließend zog sie meinen Siegelring vom Finger und drückte diesen tief in den heißen Wachs. Anschließend bat sie mich um meinen vollständigen Namen.

Ich sagte „Tatjana Müller geborene de Lorraine unehrenhaft aus der Familie verband durch meine uneheliche Tochter ohne Würde und Stand“. Der Stich in mein Herz war nicht mehr erkennbar, auch kein Schmerz den ich fühlen konnte, auch das Kleid war unbeschädigt.

Mein Bruder trägt bis heute den Titel und Namen „Joona Herzogs von Lothringen und Saverne, Ritter und Herzog von Navara (Duc de Lorraine et Saverne, Chevalier et Duc de Navara) meine Schwester den Ihren „Duchesse du Guesclin“ (Herzogin du Guesclin). Nur ich verlor diese, durch meine uneheliche Tochter. Ich will mich nicht reinwaschen und diese Adelsprädikate zurück erlangen, schließlich ist die Liebe zu Gautzelin wichtiger als ein Name. Mein Mädchen steckte sich den Ring an ihren rechten Ringfinger in dem sie sprach „für dich Uromi Bertha ziehen wir drei in die Schlacht um Friedrich sein Herz nach Frankreich zu bringen“. Sie war stolz einer von uns zu sein. Noch immer trug ich das Kleid. Es schien mir als schimmerte es im purpurrot, doch war es kein Blut. Unsere Ahnin reichte meiner Tochter ihr Schwert mit den Worten „du wirst es brauchen, draußen lauern Feinde. Kämpft, schlagt euch für unser Land und tragt mein Wappen. Doch werdet ihr alle reiten müssen, ich sah oft Flugdrachen deiner Tante. Auch ich habe stets gesehen über die ganzen Jahre meiner Zeit der fast ein gesamtes Jahrtausend. Euer aller Motto lautet „Quo ruit et lethum“ (es ist Latein und bedeutet, „wo sie fallen, ist der Tod“. Auch sah ich Fahrzeuge ohne Pferde, ihr werdet mit den edelsten grauen Rössern reiten um das Herz meines Bruders zu finden“.

Im nächsten Augenblick galoppierten sieben der edelsten Andalusier auf uns zu. Bertha sprach, ich werde euch begleiten. Dein Onkel erhält das Kommando, Ihr Damen bitte ich euch in warme Gewänder zu kleiden. Stiefel und Rüstzeug befinden sich in meinem Grab“. Sie schnippte mit den Fingern, so waren plötzlich alle in den Kleidungen des 16ten Jahrhundert gekleidet. Unsere Ahnin sowie wir trugen plötzlich Degen, übers Knie hohe Stiefel und große Hüte, wir sahen aus wie auf einem Maskenball.

Joona sagte „aufsitzen, wir haben einen weiten Weg vor uns. Wir müssen etwas Proviant und Wasser mitnehmen“. Er glaubte wirklich, ich würde den gesamten Weg bis in die Türkei reiten, der spinnt wohl. Hätte sie nicht noch einmal Schnipp machen können, dann wären wir vielleicht mit einem Rolls-Royce gefahren. Ich hasste es, in dieser Familie geboren worden zu sein.

Wir trabten an. Meine Tochter saß das erste mal auf einem Pferd. Bertha nahm sie unter ihre Fittiche und gab ihr bekannt wie sie dieses Ross zu händeln hat. Sie nannte meinen Bruder, er sei der Teufel. Meine Tochter widersprach ihr und meinte, „er ist mir von Gott gesandt und mein Pate“ nur Gautzelin weiß es, als sie in der Schule gemobbt wurde und er von See kam. In Uniform ging er zu ihrer Schule, die erst besten Raufbolde schnappte er sich und brachte sie zu ihrer Klasse und warf sie in den Raum. Dabei sprach er „wo sind sie“. Gautzelin zeigte mit den Fingern auf zwei Schüler, die sich Joona ansah. Ihr Lehrer schritt nicht ein. Mein Bruder sagte zu den Beiden „mitkommen, Deck schrubben“ er packte sich die Jungs und führte sie nicht nur aus dem Klassenraum, sondern auf den Schulhof. Dort gab er ihnen Besen und Kehrblech, sie mussten den Schulhof fegen, Mülltonnen auslehren und anschließend ein Teil eines Rasens mit einer Nagelschere schneiden.

Damit die Jungs auch ihre Arbeiten verrichteten wachten seine beiden Hunde Jack the Ripper und Harro the Butcher hinter ihnen. Es sind zwar ganz liebe Vierbeiner, dennoch haben sie bereits 27 Diebe und 14 Einbrecher gestellt. An den Hauptschulen holen sie die Schulschwänzer zurück und wachten vor dem Klassenraum. Es sind Appenzeller Sennenhunde die ohne ihr Herrchen oder Frauchen arbeiten. Sie nutzen jede Chance. Vor den Einkaufsläden stellten sie zahlreiche Ladendiebe. Mit ihren Zähnen beißen sie 5mm starke Stahlplatten durch. In Pater Petrus seiner Kirche gehen sie mit dem Klingelbeutel durch die Reihen und wehe jemand legt nur ein Geldstück hinein, sie wollen Scheine sehen. Sie sind die Unbestechlichen.

Aber nun zurück zur Geschichte.

Doch wir mussten weiter, an der Rheinbücke, der Scheide zwischen Frankreich und Deutschland, mussten wir rasten. Uns allen schmerze der Po. Meine Tochter kam nicht von ihrem Ross. Joona bat unsere Ur-Ahnin „um Friedrichs Willen, erlasst uns die Strafe mit den Pferden in die Türkei zu reiten“ sie antwortete „nein als Buße werden wir alle zu Pferd reisen, es ist auch meine Strafe, dass ich ihn nicht begleitet hatte, mein Mann war bei ihm, aber ich als seine Schwester blieb daheim. Richard Löwenherz, Philipp II. von Frankreich, die ihn begleiteten und viele andere fanden ihn tot im Fluss liegen. Ich möchte nicht, ich will ihn hier bei mir wissen. Wenn ihr mir nicht helft, wer dann. Dabei wache ich seit fast 1000 Jahren über euch, in der Hoffnung Friedrichs Herz durch euch zu finden“.

Sie zog einen Lederbeutel hervor und nahm ein Goldstück hervor. Lily bekam glänzende Augen. Sie wollte sie meiner Tochter geben, doch Joona hielt sie von ihrem Vorhaben ab, in dem er sagte „Bertha, für dich und unserem Land reiten wir“ zu mir sagte er „und du reitest und wenn es sein muss bis zur chinesischen Mauer, du bist die Einzige von uns die nicht an den Fluch glaubte, nun siehst du weit es gekommen ist. Auch wenn deine Po-Backen blutig sind. Du reitest“ danach folgten von ihm noch einige kurze französische Schimpfwörter, die allerdings niemanden persönlich betrafen. Er frug unsere Ahnin „oder möchtest du mit dem Drachen fliegen“. Sie konnte ihm keine Antwort geben und schwieg.

Allerdings wusste unsere Schwester Rat. Sie flüsterte meinem Bruder etwas ins Ohr, er grinste und nickte.

Er sagte nur „aufsitzen auch wenn euch der Hintern weh tut oder blutet, es geht weiter“. Wieder saßen wir im Sattel. In einem kleinen Dorf angekommen ging Lily, Frau Rouyer und meine Schwester in ein Lebensmittelgeschäft. Ihr folgte unsere Urahnin. So etwas kannte sie nicht.

Begeistert kamen sie nach ca. 30 Minuten wieder heraus. Der Einkaufswagen war voll, wie sollten wir alles auf den Pferden verstauen, allerdings hatten unsere Rösser Packtaschen. Joona seine Lederbehälter mussten die 6 Weinflaschen aufnehmen, ich bekam den Käse Wurst und Baguette. Bertha bekam die Süßigkeiten, der Rest wurde auf die anderen Frauen aufgeteilt werden.

Weiter ging unsere Reise, Joona befahl „aufsitzen und im Schritt in Zweierreihen folgen“. Er wendete sein Pferd, an seiner Seite folgte Bertha. Gautzelin und ich ritten hinter ihnen. Lily und Guinevere waren in unserer nächsten Reihe hinter uns und am Schluss ritt Monique Rouyer.

Nach 10 Kilometer an einem Waldrand rasteten wir. Mit seinem Dolch schnitt er Wurstscheiben und Käse herunter, er brach das Baguette und verteilte es. Den Wein öffnete ich, er bat zunächst meine Gautzelin einen Schluck vom guten Roten zu trinken als er sagte, das ist das Blut unseres Landes trinke aus der Flasche“ Sie nippe zunächst und trank anschließend die Hälfte der Flasche aus. Sie frug ihn „bin ich jetzt groß und erwachsen“? Joona grinste als er sagte „groß ja, erwachsen nein, erst wenn du in unseren Einheiten bist sprechen wir nochmals darüber“.

Etwas geknickt reichte sie die Flasche weiter an Bertha, welche sprach „so ein Geschäft in dem man alles kaufen kann hätte ich mir immer gewünscht. Niemand hätte Hunger leiden müssen, ich habe meine Mahlzeiten an die Armen verteilt und wog nur noch 80 Pfund nur damit es unserem Volk gut ging“. Mein Bruder sagte „nur eine Traube, nur ein Tropfen vom Wein, ist meine Mahlzeit. Ihr müsst gestärkt sein“. Die zweite Flasche Wein machte ihre Runde. Dabei brach Joona ein Stück vom Baguette welches er nun doch verspeiste, auch schnitt er nur ein kleines Stück Käse herab und biss ein Stück davon ab, den Rest reichte er Bertha. Sie nahm und aß es, als er sagte „das ist mein Leib“ er trank einen Schluck vom Wein, behielt ihn im Mund und küsste unsere Ahnin. Joona ließ den Wein in ihren Mund fließen, anschließend sagte er „das ist mein Blut, welches ich für dich gab. Spüre und schmecke es.

Sie senkte ihr Haupt, etwas beschämt und mit Tränen in den Augen antworte sie „warum erst mein Enkel, warum erst jetzt, warum du, warum?“ Niemand von uns wusste etwas darauf zu sagen. Joona stand auf und ging zu unseren Pferden, welche an einem Baum festgemacht waren.

Wir mussten weiter. Er befahl „aufsitzen“. Weiter ging unser Weg in die Türkei, zum Fluss Saleph an dem Friedrich I. Kaiser des römischen-deutschen Reiches genannt Barbarossa ertrank. Und anschließend nach Tarsus, an dem Ort, an dem sein Herz aufbewahrt wird. Meine Beine waren schwer, doch mussten wir weiter. Als wir uns wieder auf der Straße befanden überholten uns zahlreiche Fahrzeuge, welche hupend an uns vorbeifuhren. Nach weiteren 50 Kilometer erreichten wir eine alte Schmiede. Dort wollten wir nächtigen. Der Inhaber wollte gerade die Tore schließen, als Joona ihn frug „gibt es hier eine Unterkunft in der wir einkehren können“. Der Schmied, mit seinem verrustem Gesicht, schaut uns an und sprach im tiefsten Schwäbisch „do lang, zwoar Schtroßen weida ist ah Gasthof“.

So ritten wir weiter. Innerhalb von fünf Minuten kamen wir an dem besagten Gebäude an. Wir banden unsere Rösser an einen Laternenpfahl und betraten die Gaststube. Sie war mittelalterlich, fast vorsintflutlich, doch die Inhaberin bot uns eine Unterkunft an, aber wohin mit den Pferden, sie sagte „die könnt ihr hinten auf die Weide stellen, die Sättel hier hinein begeben“. Sie glaubte, dass wir zu einem Ritterfest wollten, welches im Nachbarort stattfand.

Allerdings sagte unsere Ahnin „wisst ihr nicht wer ich bin“? Die Wirtin verneinte, daraufhin gab ihr Bertha bekannt „mein Name ist Herzogin Bertha von Lothringen de Lorraine, Gräfin von Göppingen, Württemberg und Prinzessin von Hohenstaufen, hier ist mein Siegel“. Die Dame grinste und sprach „oh ja, wenn sie eine Stauferin seid, bin ich die Prinzessin von China“. Bertha war verärgert, doch hielt mein Bruder sie zurück, in dem er sprach „bleibt ruhig, wir bleiben unerkannt.

Die Wirtin brachte uns Wein und für meine Tochter eine Cola. Gautzelin und Lily brachten die Pferde auf die Weide und sattelten sie ab. Unsere Gastgeberin stellte sich als Petra vor. Unsere Ahnin bat sie zu uns, diese kam und wollte eine weitere Bestellung aufnehmen, dabei sprach Bertha „setzt euch zu uns, leider scheinen keine Gäste mehr zu kommen“.

Sie setzte sich, nach dem sie sich ein Glas Wein holte. Bertha reichte ihr die Hand, welche nach Sekunden anfing zu brennen. Nun begriff unsere Wirtin, dass es hier nicht mit rechten Dingen vorging. Auch Gautzelin fürchtete sich, sie wurde von Joona zurückgehalten. Bertha sprach im ruhigen leisen Ton „ich lag über acht Jahrhunderte im Grab, meine Begleiter suchten mich auf, um das Herz meines Bruders Kaiser Friedrich I. zu finden. Glaube was du siehst“ sie grinste unsere Wirtin an, als sie weiter sprach „es soll euer Schaden nicht sein, aber glaubt uns.“ Allerdings hatte Petra in ihrer Kindheit von dem Fluch der Staufer gehört. Joona und meine Schwester zogen ihre Ausweise heraus und begaben sie auf den Tisch, hinzu legten meine Tochter und ich unsere Ringe hinzu. Erst in diesem Moment versuchte sie uns zu glauben. Dabei sagte unsere Ahnin nur zwei Worte „tu amur“. Auch du lieber Leser kannst sie übersetzen.

Petra versuchte Bertha zu verstehen, sie bat unsere Ahnin ihr in die Küche zu folgen. Joona ging an den Zigarettenautomaten und zog sich eine Schachtel. Sobald er dieses macht ist er unberechenbar. Er sagte „wir haben eine Reise von drei bis vier Jahren vor uns“. Das machte mir Angst. Ich wusste keinen Rat. Meine Schwester und ich wollten frische Luft tanken und verließen das Lokal, dabei sagte sie zu unserem Bruder „Pegasus an Corsaire, du weißt wir tragen unsere Waffen unter unseren Schwingen“ er grinste und nickte. Wir alle saßen doof am Tisch. Lily rieb sich die Hände und grinste. Das Militär hat eben Kotwörter die niemand von uns kennt. Sie sprach meine Geschwister an und erhob ihren rechten Zeigefinger. Die Beiden nickten. Drei die nun die Lösung kannten aber der Rest von uns nicht. Gautzelin die zu ihm ging, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben, um etwas zu erfahren grinste ihn an. Er sagte kein einziges Wort, genau so wenig wie allen anderen. Ich hasste diese Ungewissheit.

Joona sagte „ab morgen gehen wir auf Operation Kreuzzug“. Ich wollte ins Bett, doch kamen Bertha mit unserer Wirtin mit einem wunderschönen Abendessen heran. So kannte ich es von unserer Mama und Großmama, sie sagten „scheidet vom Fleische“, dabei sah sie meinen Bruder an und sprach „dieses ist mein Leib, das ich für euch gab“ .Bertha schnitt von dem Rinderbraten ein Stück herunter und schob es Joona in den Mund mit den Worten „ihr gabt mir Hoffnung, ihr ward es auf den ich wartete, ihr seid es“ Joona nahm sie in den Arm und gab ihr einen liebevollen Kuss, dabei rannen Tränen über seine Wange, in der Hoffnung der Krieg der tausend Tage würde enden.

Er kennt mich sehr gut. Ich verzichte auf das Schöne im Leben und ertrage das Leid. Er will mich jedoch glücklich sehen und hätte einen Handel mit dem Teufel gemacht. Nur so funktioniert die Welt nicht. Wir speisten alle von dem köstlichen Braten und gingen zu Bett.

Joona bezog das Zimmer mit unserer Ahnin, Gautzelin und ich in das Benachbarte, die Anderen in die weiteren Räume. Mein Bruder musste jedoch zunächst den freien Himmel betrachten. Ich wusste in dieser Situation darf ihn niemand ansprechen, dabei wusste ich, er ruft in die Nacht, es weiß niemand wo er sich befindet, so war er bereits als Kind. Er ging in den Hof und rief seine Geister. Nach etwa einer halben Stunde hörten wir das Fauchen einer Katze, meine Schwester folgte ihm und sah in der Dunkelheit Schatten, doch konnte sie diese nicht zuordnen.

Es war unser Bruder mit unserer Ahnin. Sie unterhielten sich. Beide trugen wieder ihre Hüte mit den breiten Krempen, bestückt mit den Pfauenfedern. Sie sprachen jedoch in unserer französischen Landessprache. Ich hörte und übersetze „auf dem Kreuzzug wirst du einiges erleben, allerdings wirst du leben wollen. Ob wir Friedrichs Herz tatsächlich finden, steht in den Sternen. Du wirst an die Klagemauer treten müssen und um ihn bitten müssen, alles Leid was er getan, alle Sünden welche er begangen. Bitte dort um Ablass“. Sprach Joona. Bertha antwortete „wie soll ich gehen? Hilf mir. Ich bin die Sünderin, nicht er. Friedrich tat es nur für den Papst, nun muss ich Jesu Christi um Ablass bitten. Seit fast einem Jahrtausend wälze ich mich in meinem Grab herum und du kennst die Antwort“.
Mein Bruder: „Ja ich kenne unsere Geschichte schon seit meiner Geburt. Ich weiß, du hast ein Muttermahl an deiner Hüfte so wie ich. Selbst deine Mutter Judith besaß es. Es wird von Generation zu Generation weitergegeben.

Sie zog ihren Reiterrock ein Stück herab und zeigte ihm das Mahl. Nun war es an Joona seine Hose zu öffnen um es ihr gleich zu tun. Ja auch er, Guinevere und Gautzlin besitzt identisch zu ihrem dieses Mahl. Nur bei mir ist es nur sehr schwach zu erkennen, so wie bei Friedrich. Sie umarmten sich und gingen ebenfalls zu Bett.

Ich selbst schlief unruhig. Am nächsten Morgen als ich erwachte. Meine Tochter saß auf einem Stuhl und polierte ihren Degen. Ich erschrak, als sie mit der Blankwaffe hantierte. Das Fenster war geöffnet und eine Kälte zog herein. Mein Bruder klopfte an unserer Tür „Schwesterherz aufstehen“. Ja ich musste aus dem warmen Bett. Die Angst die vor uns lag, bereitete mir einen Schauer. Einige Tränen rannen über meine Wangen und doch wollte ich nun das Herz befreien und stand auf. Schnell bekleidete ich mich und legte den Waffengurt samt Degen über meine Schulter. Mein Haupt bedeckte ich mit meinem Hut. Anschließend gingen meine Tochter und ich hinab in den Gastraum.

Unsere Gastgeberin deckte den Tisch, mein Bruder half ihr. Lily und Guinevere halfen ebenfalls. Bertha stand mit allen anderen Damen in der Küche, dabei sprach sie „dort wo wir fallen ist der Tod. Die Kriege müssen enden.“ Sie wusste nicht, dass es das Königreich Frankreich nicht mehr gab. Ihr Gedanke war weiterhin im Mittelalter. Mein Bruder betrat die Küche und sagte „wir senden die Tauben aus, sie werden uns berichten“. Dabei meinte er, seine Späher. Es waren Falken, Adler und Drachen, die von Frauen geflogen werden. Meine Schwester war eine davon, die andere Lily.

Es war angerichtet. Unsere Ahnin sprach „Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis“. Sie selbst setze sich, doch blieb ihr Teller leer. Mein Bruder stand auf und legte ihr ein Baguette Schnittchen, bestrichen mit Butter, Lachs und Ei auf ihren Teller mit den Worten „für dich führen wir diese Operation durch, schweige und esst.“ Er öffnete eine Flasche Wein, es war gerade mal 7:00 Uhr morgens, als er Rotwein in unsere Gläser goss mit den Worten „das ist mein Blut, trinkt. Die Tauben die ich aussandte sind nur kleine Schwalben“. Bertha wollte nicht hoffen. Plötzlich waren die Adler der französischen Marine zu hören, es waren die Dassault Rafale. Sie kamen im Tiefflug über uns. Ab jetzt war es eine Offensive. Nur meine Schwester und Lily erkannten den Klang der Maschinen mit ihren Triebwerken, als wollten sie uns holen oder bombardieren. Nein, sie schauten nur nach uns. Guinevere bekam einen Anruf von eines der Flugmaschinen „R24 an Corsaire rouge, wir gehen auf 13.000 Fuß auf 7 Uhr 210 Grad. Ich hörte nur weibliche Stimmen. Sie waren die Staffel 214 la diable, in vielen Kampfeinsätzen erfahren, dazu besteht diese nur aus Frauen. Sie foltern ihre Gegner am Himmel und schießen ihre Flügel ganz langsam ab, anders als meine Schwester und Lily, diese stoßen zu wie eine Harpyie. Ihre Taktik ist anders. Dennoch sind sie Lauerjäger. Die über uns fliegenden Damen zogen ihren Jets hoch und waren plötzlich gen Süden verschwunden. Sie überreichte das Handy unserem Bruder welcher sagte „Mädels, ich brauche euch samt der Staffel „les moineaux rouges“ (die roten Spatzen) sowie die Jägerstaffel „Vengeance“.

Die Pilotin war eine gute Freundin meines Bruders als er sie mit Namen ansprach „Frances“. Sie wusste wer sie ansprach und antwortete „Corsaire, du weißt wir sind alle im Dienst, sie bekommen ihr Kommando, bitte gib mir die Operation“ Joona sagte nur „Kreuzzug“. Sie wusste Bescheid und flog noch einmal über uns, anschließend hörten wir keine Dassault Rafale mehr. Es wurde ruhig am Himmel.

Wir mussten unsere Pferde satteln. Petra packte unsere Satteltaschen, dort befanden sich Wein, Wasser und etwas Käse, dabei sagte sie zu Joona „das ist nur ein Teil was ich euch geben kann. Kommt bitte auf der Heimkehr hier vorbei und seid mein Gast“. Sie gab ihm einen Kuss und ging ins Haus.
Doch verabschiedete er sich von ihr und ging ihr nach. Eine liebevolle Umarmung ein Gruß auf ihre Lippen. Wieder folgten uns die Dassault`s. Wir mussten los. Joona stieg auf sein Pferd. Bertha gab das Kommando „in Zweierreihen im Schritt anreiten“ Nach zwei Minuten erhob sie ihren rechten Arm und gab Befehl „folgen“. Nun ritt sie an der Spitze unserer Einheit. Es war meine Schwester die sie einholte und sagte ihr „so kommen wir nicht an unser Ziel. Unsere Jäger begleiten uns“. Joona zeigte uns den Weg, als er sagte, wir steigen mit den Spatzen, die Pegasus steht bereit“. Niemand wusste was er meint.

Wir ritten fünf Stunden über Felder, Wiesen und durch Wälder, bis wir an einem hohen Metallzaun standen. Joona saß ab, in dem er sprach „ab hier müssen wir noch diesen Weg beschreiten, dort links ist ein Tor. Gautzelin, du führst alle Pferde und sage nicht, du kannst das nicht“. Wir saßen ebenfalls ab und übergaben meiner Tochter die Zügel, doch war es Bertha welche sie bat nur voraus zu gehen. Die Rösser folgten ihr. Lily und meine Schwester huben mit ihren Degen die Dornenbüsche beiseite. Monique blieb an meiner Seite. Plötzlich hörte ich wieder die Jagdflugzeuge und mein Bruder war spurlos verschwunden. Ich hasste ihn dafür, immer war er nicht da. Doch wusste er was er tat. Auch Bertha war nicht in Sichtweite, als sie plötzlich an einem Tor standen und es öffneten, wieder ging der Weg durch unwegsames Gelände. Unsere Vierbeiner folgten uns. An ihren Sätteln rann der Schweiß von ihnen, welcher von den Schabracken aufgesogen wurde.

Wir waren auf einem ehemaligen Militärstützpunkt. In dem Waldstück sammelte Joona Steine zusammen. Er war in seinem Element. Plötzlich war unser Bruder verschwunden. Gautzelin und Guinevere eilten ihm nach. Wo waren sie? Auch Bertha, Monique und Lily wurden unruhig.

Wieder kam ein Funkspruch auf Lilys Handy „R24 an Staffelführer, ihr müsst weiter, das Ziel ist noch fern unsere Mädels sind bereit“. Nun hörten wir unseren Bruder mit Bertha streiten „lass das, ich steige dort in sowas nicht ein“.

Es war ein altes Flugzeug aus dem 2WK. Ja einige Tage musste wir hier verweilen um den alten Flieger wieder in Schuss zu bekommen. Das möchte ich hier allerdings überspringen. Die alte Kiste haben wir in einem alten Hangar gefunden. Die Sitze wackelten. Lily und unsere Schwester sagten, wir fliegen blind, die Instrumente funktionieren nicht. Bertha fühlte an der Blechhaut der Flugmaschine und stieg ein, sie wollte fühlen wieder am Leben zu sein. Doch spürte sie ihren Tod.

Guinevere ließ die Motoren an, die zwei Propeller drehten sich zwei mal und nichts passierte, anschließend startete sie diese erneut. Ein Höllenlärm durchdran meine Ohren. Unsere beiden Pilotinnen stiegen hinein, ihnen folgte Joona. Die Maschine rollte, Bertha saß dort ebenfalls in dem Flugsaurier aus dem Jahr 1943. Ich wusste nicht ob alles gut geht und hatte Angst. Dabei ließen sie nur die Maschine aus der Flugzeughalle rollen. Unter ihren Schwingen waren sechs Raketen befestigt. Joona befahl uns die Pferde abzusatteln und grasen zu lassen. Lily schaute nach der Flugkennung und begann zu telefonieren „Staffelführer an die R2 schaut nach einer Bloch MB.200B.4; Mit der Kennung Bravo Yankee Foxtrott 311“. Sie bekam die Antwort „R2 an Staffelführer, es ist ein ehemaliger Bomber. Ihre drei MG´s sind einsatzbereit. Letzter Standort Freiburg auf dem alten Flugplatz Sophie de Lorraine. Treibstoff befindet sich in den alten Tanks am Hangar“.

Meine Schwester kontrollierte die Motoren samt der Flugbereitschaft. Lily rannte los und zog plötzlich einem langen Schlauch hinter sich her, anschließend befüllte sie die Maschine mit Flugzeugbenzin. Die Räder hatten zu wenig Luft. Scheinbar kannte sich mein Bruder sehr gut aus, er holte einen Luftschlauch, in dem Hangar lief plötzlich ein Motor, es war ein Kompressor mit dem er nun die Reifen befüllte. Für Bertha war das alles unbekannt. Innerlich freute sie sich, doch hatte sie zitternde Hände. Als sie bei mir stand spürte ich wie selbst ihre Knie vibrierten. Guinevere holte Werkzeug und begann an den laufenden Motoren zu schrauben, sie stellte die Vergaser ein. Joona begann am zweiten Triebwerk ebenfalls den alten Motor einzustellen. Er hatte vor seiner Dienstzeit Automechaniker gelernt. Meine Schwester ist gelernte Flugzeugmechanikerin. Die beiden kannten sich aus. Sie werkelten bis die Motoren sauber liefen.

Vorn am Bug befindet sich ein gläserner Turm mit einem Maschinengewehr, die beiden Anderen befinden sich mittig des Fliegers, eines unten und eines oben. Die Besatzung flog quasi im liegen bzw. im stehen. Bertha stand plötzlich vorne im MG-Turm und hantierte mit der ihr unbekannten Waffe. Joona ging sofort zu ihr und hielt sie davon zurück, schließlich war das Maschinengewehr geladen und abschussbereit. Sie selbst kletterte wieder aus dem Flieger und sagte zu mir „das soll gefährlich sein, aber das ist doch nur so ein komisches Ding“. Ich nahm mein Handy zur Hand und begann zu googlen damit ich ihr zeigen konnte was geschehen würde, wenn sie den Abzug betätigt hätte.

Erschrocken schloss sie ihre Augen mit den Worten „bei allen meinen Kindern und Ahnen, bitte verzeiht mir“. Ich nahm sie tröstend in den Arm.

An den beiden Abenden machten wir draußen ein Lagerfeuer. Wir saßen zusammen davor. Gautzelin´s Onkel kramte in seinen Satteltaschen und zog Grillfleisch heraus, welches er an einem der beiden Tage einkaufte, in der er mit dem Pferd in die Stadt ritt. Wir besaßen weder Teller noch Besteck, nur die Messer und Degen, so brieten wir über dem Feuer unser Fleisch. Monique versuchte Bertha unser 21tes Jahrhundert zu erklären. Sie wollte nicht einmal glauben was sie sah. Den Umgang mit einem Handy verstand sie langsam und weinte, damit hätte sie ihren Bruder auf dem Kreuzzug erreichen können. Joona sagte, „dafür haben wir nun unsere Jägerstaffeln, die uns aus der Luft unterstützen können“. Sie wollte verstehen, doch es fiel ihr sehr sehr schwer. Immer wieder frug sie, wie man mit so einem Flugzeug abheben könne. Sie war verzweifelt. Dabei nahm sie Joona in den Arm und bat sie um Vertrauen, als er sagte „meine Schwester und Lily sind die Damen die uns ans Ziel bringen werden. Du reist wie auf Wolken und kannst wie eine Kaiserin vorn stehen, du siehst die aufgehende Sonne und ich bin bei dir.

Sie versuchte ihre Angst zu verlieren. Gautzelin setzte sich zu ihr und sagte „ich kann auch nicht fliegen aber muss es lernen, um meine Tante und Lily zu unterstützen. Sie sind die Jäger, zu ihren Einheiten gehören 97 Frauen. Sie fliegen alle diese komischen Vögel und ich gehöre mit dazu, das wird meine erste Flugstunde. Bertha stand auf und bat Guinevere zum Flugzeug, sie wollte mehr über den stählernen Saurier erfahren. Gemeinsam stiegen sie ein. Wir sahen wie sie auf dem Pilotensitzen Platz nahmen. Lily eilte zu ihnen, stieg ein und schloss die Tür. Plötzlich starteten die Motoren. Meine Schwester hob den Daumen. Die Maschine rollte an und bog auf die Rollbahn ab. Die Triebwerke begannen auf Vollgas zu laufen, der Flieger rollte an und hob ab. Joona grinste und schwieg. Meine Tochter begab sich zu ihm, dabei ergriff sie seine Hand. Schweigend saßen sie nebeneinander. Monique freute sich, dass wir am nächsten Tag gemeinsam in die Türkei starteten.

Der alte Bomber erschien am Himmel und setze zur Landung an, dabei stand Bertha im vorderen MG-Turm. Sie genoss sichtlich den Flug.

Nach der Landung kam Lily als Erste die Leiter herab, als Zweite schritt Bertha, zuletzt kletterte meine Schwester. Sie sagte „die Instrumente funktionieren. Die Basen sind erreichbar, wir fliegen morgen ab. Die alte Kiste klappert an allen Ecken“. Lily antwortete „kein Wunder, hast du mal nachgeschaut ob sich noch die Bomben in den Fächern befinden. Die nehmen wir mit. Gautzelin, du rüstest unsere MG´s auf. Wir fliegen schließlich über Feindgebiet“. Meine Tochter rannte zum Hangar und trug die Munitionskisten heran, ihr Onkel half ihr. 300.000 Schuss trugen sie in einzelnen Kisten. Joona schaute ob die Bombenfächer wirklich bestückt waren, er hob seinen rechten Daumen. Meine Schwester und ihre Staffelführerin arbeiteten die Flugroute und die Landebahnen aus. Schließlich hatten wir stets nur für 1.400 Kilometer Treibstoff und Joona wollte nicht über das Festland fliegen, somit mussten wir zunächst über Frankreich anschließend über das Mittelmeer und einmal in Italien zum Tanken landen. Ich glaube am liebsten würde er noch über Afrika fliegen wollen, aber die lahme Kiste ist in der Luft nicht einmal so schnell wie ein Formel 1 Rennwagen, Guinevere sagte uns „bei max. 280 km/h riegelt sie ab. 325 km/h würde sie schaffen, aber ich brauchte mehr Zeit sie aufzumotzen. Das schaffe ich bis morgen nicht mehr. So mussten wir mit dem alten Flieger am nächsten Morgen starten.

Die Nacht war kalt, nachts bestückte Joona die MG´s. Ich bekam mit, dass meine Tochter zu ihm ging, um ihm zu helfen. Mein Bruder schien mir allerdings nicht alles erzählt zu haben. Er trug etwas an Bord. Dabei weiß ich nicht einmal, ob ich das nur träumte, oder ob es real war. Gautzelin sagte nichts. Sie schwieg. Sie sagte am nächsten morgen lediglich „Mama, wenn du nicht aufhörst zu fragen, werden die tausend Tage der Kriege nie enden“.

Joona weckte mich sanft. Bertha erhielt einen sanften Kuss. Er stieß Gautzelin gegen den Fuß mit den Worten „Flieger aufstehen, anziehen und antreten“. Dabei warf er einen Fliegerkombi auf sie. Meine Tochter rieb sich die Augen. Sie sagte nur „Oui. Je dors encore. S'il vous plaît réveillez-moi dans une heure“ übersetzt: „Ja. Ich schlafe noch. Bitte wecke mich in einer Stunde“. Dabei musste sie ihr Nachtlager verlassen. Waschen mit eiskaltem Wasser, Zähneputzen und den Overall anziehen. Mein Bruder sagte zu meiner Tochter „duuuuu bist einfacher Soldat und gehorst. Ein Fehler und du springst ohne Fallschirm aus der Maschinen. Anziehen und los.

Wenn er solche Worte von sich gibt, ist mit ihm nicht gut Kirschen essen. So etwas ähnliches hat er mal mit mir gemacht aber nur um mich zu schützen.

Wir mussten all unsere Sachen in den Flieger räumen und uns Fliegerkombis anziehen. Joona löschte das Lagerfeuer. Als nächstes mussten wir noch komische Rucksäcke tragen. Ich hatte Angst und weinte, aber warum. Ich biss auf eine Zähne und stieg die Leiter hinauf.

Als wir alle im Flieger saßen sagte meine Schwester zu mir „jetzt wirst du die Hölle erleben die du nie erleben musstest, für dich fliege ich die Rafale, für dich mein Schwesterherz bin ich hier, für dich will ich Das was vor mir liegt erledigen. Du wirst hinter mir sitzen und alles hautnah miterleben, auch wenn die Bomben fallen, Raketen fliegen und die MG´s unsere Feinde treffen. Auch wenn das Blut aus deinen Adern tritt!“.

Ich begann zu weinen. Doch sie blieb hart. Ich musste auf den Platz des Navigators Platz nehmen, genau hinter ihr. Bertha und meine Tochter gingen in den Geschützturm nach vorn. Guinevere und Lily begaben sich auf die Sitze der Flugzeugführer und los ging es. Ich schwitze und heulte Rotz und Wasser.

Meine Schwester gab über Funk bekannt „Bravo Yankee Foxtrott 311 an Basis 0115, Operation bittet um Starterlaubnis“. Ich hörte die Antwort: „Gehe auf 270 Grad, 3000 Fuß, über Metz befindet sich Nebel“.

Alles schien gut zu laufen wir starteten und flogen los. Allerdings sprach unser Bruder zu Bertha „es ist nicht dein Krieg, den ich gehe. Auch Guinevere führt den Ihren und unterstützt mich aus der Luft. Wir führen diesen in der Gegenwart für unser Volk. Du kannst nicht wissen was dich erwartet. Ich kämpfe nicht gegen Schatten oder Geister, wir gehen immer gemeinsam, darum ist unser Motto „Quo ruit et lethum“. Bei uns hin Hamburg nennt man meinen Bruder „der rote Teufel“, der sein Leben auf Spiel setzt, um andere zu schützen und sich nie schont. Der Tod ist sein Begleiter, als er zur Marine ging und Mutter ihn 10 Jahre lang nicht sah, dabei suchte sie ihn in Frankreich, England, Deutschland und vielen anderen Ländern. Doch nie sah sie ihn. Dabei war er nur auf See. Es waren seine Kriege die er führte. Er kehrt nur an Land, wenn er das Kloster unseres Onkels aufsucht um Buse und Abbitte zu leisten. Ein Teufel in Rot.

Liebe Leser übersetzt selbst das Motto „Quo ruit et lethum“, mein Bruder ist schlimmer, als der Teufel. Meine Schwester trägt mit ihrer Staffel den Namen „la diable rouge“, die roten Teufel, an denen das Blut fließt. Sie jagen wie ein Adler aus der Luft mit ihren Jagdflugzeugen. Gunivere rinnt ab und an das Blut von der Wange wenn sie mit ihrer Rafale landet. Ich habe es selbst gesehen als sie den Helm samt Sauerstoffmaske abnahm. Sie leidet wie Lily doch steigen sie weiterhin für unser Land in den Himmel. An ihren Flugzeugen kleben ca. 700 Abzeichen von Abschüssen, im Luftkampf, welche die Flugzeuge einzeln im Nahkampf mit ihren Bordwaffen austragen. Dabei trägt sie einen Schmetterling auf ihrem Jet-Helm. Sie sagt immer „unter meine Schwingen schaust du lieber nicht“.

Wir hoben ab und nun begann mein Krieg der tausend Tage, den ich nie führen wollte. Rasch erreichten wir Metz und flogen anschließend in Richtung Mittelmeer gen Süden. Ich hörte nur über Funk „R22 an Bravo Yankee Foxtrott 311, wir sind alle bei euch haben Sichtkontakt auf 10 Uhr“. Eine Vielzahl an französischen Kampfjets flogen plötzlich an uns vorbei. Ein Höllenlärm durchdrang dabei unseren Flieger als die Jets die Schallmauer durchbrachen.

Joona ging in den vorderen Gestützturm und bat meine Tochter zu uns nach hinten. Lily stieg vom rechten Pilotensitz und forderte Gautzelin darauf Platz zunehmen. Guinevere sagte zu ihr „Kopfhörer aufsetzen, ab jetzt lernst du fliegen, Hände ans Steuer und die Füße auf die Pedale“. Sie gehorchte. Monique und ich schauten begeistert von hinten zu, wie sie den Anleitungen meiner Schwester folgte. Nach vielen Stunden erreichten wir Korsika und mussten landen, die Tanks waren leer. Anschließend ging es weiter gen Süden. Wieder musste mein Mädchen ans Steuer.

Meine Mutter rief mich auf dem Handy an, sie wollte sich etwas unterhalten und langweilte sich maßlos. Sie wollte mich zum Kaffee einladen, doch musste ich ihr bekannt geben „Mama ich bin mit Joona, Guinevere und Gautzelin gerade unterwegs. Ich komme allerdings erst in einigen Tagen zu dir“. Sie frug „wie, ist Joona wieder in Hamburg und besucht nicht einmal seine alte Mutter?“

Ich übergab meinem Bruder das Handy, damit er sich mit unserer Mutter unterhalten konnte „hallo Mamilein, wir sind nur einige Tage unterwegs, um für dich etwas schickes einzukaufen. Du wolltest doch immer einen neuen Wohnzimmerschrank haben, den wir nun kaufen. Allerdings gibt es den nicht mehr, jetzt suchen wir in den Möbelhäusern einen richtig schönen aus. Wir bringen dir auch noch etwas Schönes mit. Dein neues Sofa habe ich bereits bestellt und kommt aus Frankreich in zwei Wochen. Bitte habe Geduld, wir sind in einigen Tagen zurück, ich denke in Liebe an dich“. Sie frug „und Guinevere ist auch dabei, wie hat sie frei? Aber bitte ruf vorher an, wenn ihr alle Heim kommt“. Noch immer glaubt unsere Mutter, dass unsere Schwester Jura studiert.

Meine Tochter begann zu weinen, als sie hörte wie Joona seine Mutter belog und sagte „bitte sage ihr die Wahrheit, wer du bist, du warst seit Jahren nicht mehr bei ihr. Du und Guinevere seit auf See und in der Luft im Einsatz. Bitte nimm mich in den Arm. Hab dich lieb“. Joona begab sich in dein vorderen MG-Turm, noch immer hatte er das Handy in der Hand, als er sagte „bitte, erkläre es lieb meiner Momie (Mama). Er wählte die Nummer. Sie meldete sich „ja bitte (sie meldet sich nie mit Namen)“. Bertha sagte „hier spricht Bertha de Lorraine von Hohenstaufen, von Bayern und von Schwaben, bin ich verbunden mit der Mutter von Chevalier Joona?“ Mama sagte „er ist mein Sohn, ja aber wer sind sie?“ Betha sprach „ich bin ein kleines Licht, ein Niemand und bat ihn um Hilfe, doch sind die Jäger in der Luft, ich habe Angst. Gautzelin ist wie auch ihre Töchter bei mir“.

Oh Gott Mutters Herz kollabierte fast. Sie sagte „der Fluch, mein Mann sprach vor Jahrzehnten davon. Nun ist es soweit, meine Kinder müssen in den Kreuzzug“. „Ja“ sagte Bertha, „wir holen das Herz meines Bruders heim. Bitte vertraut mir. Ich stieg aus dem Grab, um deine Kinder um Hilfe zu bitten“.

Joona übernahm erneut das Handy und sagte zu Mama „mach dir keine Sorgen. Guinevere studiert nicht, sie ist Kampfjetpilotin und hat genug Erfahrungen gesammelt, um uns ans Ziel zu bringen“. Mama wunderte sich doch sehr. Er machte einige Bilder von Bertha und uns allen im Flieger, auch wie meine Tochter ihre Flugstunden ableisten musste, sie war unsere Pilotin. Mutter war stolz als sie die Bilder sah. Allerdings mussten wir weiter. Sie sagte nur ganz lieb „Gautzelin soll auf deine Schwester hören, ich ziehe ihr sonst die Ohren lang“. Sie weinte bitterlich.

Über der Adria wollte Joona echt die Sau raus lassen, er bat unsere Schwester das Steuer zu übernehmen, auch Lily tauschte mit meiner Tochter den Platz, sie sagten „hinsetzen und anschnallen, nun gehen wir mal in den Luftkampf“. Guinevere übernahm das Steuer. Gaulezin musste in den MG-Stand vorn am Bug, sie sollte das Geschütz bedienen. Joona sagte „die Mun ist panzerbrechend“.

Meine Schwester drehte den Vogel auf den Kopf und ging steil herab, meine Tochter trug ihre Kopfhörer als Lily sagte „Bugschütze Feuer, zieh das Magazin leer, deine Ahnin soll sehen wie wir die Streitvögel bekämpfen. Sie lud durch und zog den Abzug, 425 Kugeln trafen ins Meer. Unser Flieger ging wieder hoch und drehte sich auf 70°Grad, anschließend zogen wir nach links. Meine Schwester war in ihrem Element, sie jagte den Flieger in senkrechter Stellung herunter um ihn abzufangen. Bertha war fassungslos, sie hielt sich in ihrem Sitz. Als wir kopfüber flogen hing sie in den Gurten. Lily sagte nur „Mädels festhalten“ Heckschützen bereit machen. Von hinten näherten sich vier Rafale Kampfjets, sie zog die Maschine senkrecht hoch mit einer 90° Wende nach links, um anschließend wieder hinter sie zu kommen, dabei sagte sie „Staffelführer an die RB23 ich hätte dich so vom Himmel holen können“, anschließend RB23 an Staffelführer, “deine Mun ist zu langsam, du weißt, ich hätte dich schon aus 15 Meilen abschießen können ohne Sichtkontakt und auf Sicht bist du eine lahme Ente“.

Die RB23 Dausselt Raffale wird von einer aus Afrika stammenden Französin namens Quita geflogen wie uns beide Pilotinnen mitteilten. Sie musste vor die türkische Küste auf die Charles de Gaulle. Alle Piloten kennen sich persönlich sehr gut. Die Raffale Pilotin sagte nur „Lily, Guinevere wir sehen uns über der Türkei, ich trage unter meinen Schwingen den Frieden“. Wir sahen dagegen nur Raketen. Bertha war übel. Nun wusste sie scheinbar was unsere Luftstreitkräfte machen, dabei sagte sie „wäre ich bloß nie eingestiegen“. Joona stand die ganze Zeit und hielt sich lediglich unter der Decken an Griffen fest. Ich hoffte wir würden unser Ziel erreichen, doch mussten wir in Griechenland tanken und mussten landen.

Meine Schwester sprach ins Mikro „Bravo Yankee Foxtrott 311 an die Alex One bitte um Landung, wir tragen Raketen, Bomben und ca. 300.000 Schuss Panzerbrecher“. Als Antwort kam „Alex One an Bravo Yankee Foxtrott 311, die Türken sollen euch holen, aber erstmal kommt auf der 3 runter (internationales NATO Geschwafel). Aber macht schnell, für einen alten Bomber haben wir keine Zeit“.

Wir setzten zur Landung an. Bertha verstand die Arroganz Griechenlands nicht und wollte zur Waffe greifen. Joona bat sie ziehe deinen Overall über. Du bist eine Fliegerin, also los. Sie streifte ihn sich über wie wir nun alle. Wir trugen unsere Uniformen mit dem französischen Wappen auf den Oberarmen nebst der siebenstrahligen explodieren Granate. Nur mein Bruder stieg aus. Den Griechen traute er nicht. Er ließ unsere Maschine auftankten. Bertha frug unsere beiden Pilotinnen, wie weit wir noch fliegen müssten. Lily sagte „noch etwa 800 Kilometer“. Meine Schwester stieg aus unserem Flugsaurier und schaute sich unsere Motoren an. Sie wollte lediglich nachsehen ob Öl heraustropft. Sie stieg wieder ein und hob den rechten Daumen. Alles war in Ordnung. Ich stieg unten am Heck in den hinteren unteren Geschützturm und suchte mit meinen Blicken nach meinem Bruder. Plötzlich sah ich ihn zu uns langsam kommen. Er sah mich und winkte mir zu.

Als er wieder an Bord war und die Tür schloss, startete unsere Schwester die Motoren, er wollte über Zypern fliegen, Lily gab bekannt „bitte lass uns auf den direkten Weg nach Tarsus fliegen“. Bertha nickte, sie wollte heim in ihr Grab.

Joona gab bekannt „wir nehmen Kurs auf Tarsus. Lasst Gautzelin ans Steuer, ich glaube sie kann inzwischen mit dem alten Bomber umgehen“. Meine Schwester stand auf und kam zu mir. Meine Tochter setzte sich auf den linken Pilotensitz und sagte „ok wenn ihr wollt. Ich starte die Kiste, anschnallen!“ Niemand saß neben ihr, meine Schwester und Lily wollten sehen, ob sie es begriffen hatte. Sie startete die Motoren. Plötzlich setzte sich ihre Tante neben sie und half ihr beim Starten, da sie dieses nicht konnte.

Wir hoben ab. Los ging es auf 5300 Fuß. Guinevere sagte „bis du alleine starten und landen kannst dauert es noch etwas, anschließend heißt es für dich deinen Onkel auf die Charles de Gaulle zu folgen und von dort aus mit unseren Jets zu landen und zu starten. Joona strich ihr übers Haar und sagte „oh ja, solltest du dort scheitern, kommst du auf eines unserer Jagd-U-Boote und du wirst dir wünschen eine Rafale zu fliegen“.

Wir flogen weiter. Als wir kurz vor der türkischen Küste waren gab Lily ihren Funkspruch ab „Bravo Yankee Foxtrott 311 an Sultan 01 bitten um Fluggenehmigung bis zum Flughafen Tarsus“. Plötzlich tauchten türkische Kampfjets auf, da sie im Verdacht waren, wir wären Griechen oder Russen. Sie sahen unsere Flugzeugkennung und funkten uns an „Türk Hava an Bravo Yankee Foxtrott 311 wir begleiten euch ein Stück, wir fliegen auf Sicht. Wir sind von der R2 und euren Staffeln informiert worden“. Es waren moderne F16 Kampfjets. Allerdings mussten wir auch hier in der Türkei einmal zum Auftanken landen. Nur bis es soweit war, dauerte es noch etwas. Unsere französischen Jets folgten uns und hatten die Türken im Visier.

Bertha kam zu uns und frug meinen Bruder „Joona schau mal, dort in den Flugzeugen sitzen zwei Männer drin, mit so einem würde ich gerne mitfliegen“. Er grinste als er sprach „wenn es soweit ist, fliegst du mit unseren Zweisitzern, aber schau auch, sie tragen den Tod unter ihren Schwingen“. Er zeigte auf die Raketen der F16.

Nach einigen Stunden war es soweit, unsere Tanks hatten kaum noch Treibstoff wir mussten landen.

Wieder das alte Prozedere vor der Landung „Bravo Yankee Foxtrott 311 an NATO Base erbitten Landeerlaubnis, wir müssen auftanken“. Wir hörten mit „Base an die Franzmänner kommt auf die 2 runter aber haltet euch nicht auf, tanken und dann verschwindet ihr wieder“. Das war sehr unfreundlich, doch andere Länder andere Sitten.

Nach unserem Tankstopp ging es weiter. Ich hasste diese Tage, doch sollte ich schlimmeres erfahren. Ein fremder Jet feuerte auf uns, die Tragflächen und Ruder waren getroffen, Guinevere zog die Maschine hoch und funkte „Mädels, ich brauche euch, meine Schwingen sind getroffen, ich muss runter“. Wir sackten ab, plötzlich gerieten wir in einen Sturzflug, Lily und meine Schwester fingen die Maschine ab. Sie sagten nur „den holen wir uns“. Sie mussten aus dessen Radar um nicht abgeschossen zu werden. Wir flogen weiter mit 70 Einschusslöchern. Die Staffel „la diable Rouge“ sah uns und folgte dem feindlichen Flieger. Guinevere gab Befehl „nicht abschießen, den hole ich mir, ich muss erst Luft tanken, wartet“. Sie war stock sauer und wollte auf eines ihrer Jets, und hinterrücks überfallen zu werden, ist nicht ihr Ding. Die Projektile folgen uns in diesem Moment um die Ohren. Wir mussten hinter den Jet, doch er war zu schnell. Die RB16 vom Flugzeugträger Charles de Gaulle war bereits im Einsatz und holte ihn sich. Ich hörte meine Schwester sagen „RB16 schieß ihm nur die Schwingen ab, lass ihn am Leben, er soll leiden“. Funkspruch zurück „Guinevere für dich, hätte ja ein Russe sein können, zieh hoch auf 7000 Fuß, ich habe so keinen Zugriff für den Abschuss, deine lahme Ente nimmt mir die Sicht“. Ja klar wenn wir im Weg sind trifft uns seine Rakete. Also hoch. Guinevere zog die Maschine hoch und drehte sie zwei mal dabei. Unser Jet hatte nun freie Sicht und folgte dem Flugzeug. Plötzlich sahen wir einen Fallschirm, die RB16 hatte einen Treffer, unser Feind stieg mit dem Schleudersitz aus. Wir mussten weiter. Bertha war irritiert und sagte „was ist das? Meine Schwester sprach „ich zeige dir mal was die alte Kiste noch so drauf hat“ und ging in den Geschützturm. Auf vier Uhr kamen Jäger. Sie konnten uns nicht treffen, Lily ging in den Steilflug unter den Jäger und nahm den Feind auf. Guinevere bei sich im Visier. Sie schrie „scheiß lahme Kiste habe verfehlt. Lily mach hin, ziehe sie auf 10 Uhr, anschließend in den Sturzflug, ich will ihn haben“.

Lily schrie „ich kann nicht so schnell die Bomben sind drin, nimm die Panzerbrecher“. Sie meinte die Munition für Panzer. Gautzelin ging zu meiner Schwester und half ihr beim Wechsel der Mun.

Inzwischen war Joona in den hinteren MG-Ständen und schaute nach unseren Feinden. Er bat unsere Pilotin „halt die Kiste mal still in einer Flugbahn“. Eine Salve ging ab und er traf eine MIG29. Eine SU34 folgte und überflog uns. Wir zogen hoch mit einem Looping. Ich selbst begriff nicht, dass wir in einem Luftkampf steckten. Guinevere begab sich wieder auf den Pilotensitz und bat meine Tochter ans MG mit den Worten „es geht nicht um mein Leben, jetzt zeig was du kannst. Hol den der gleich über dich kommt und Joona nicht die Staffel runter holen kann“ Bereits hatte er vier Abschüsse. Gautzelin sagte nur „ich hole sie, bring sie mir, gehe kurz hoch und komme wieder in unsere Höhe. Ich will sie“. Sie drehte das MG und zog zwei mal ab. Zwei Jets zwei Treffer.

Die lahme Kiste konnte doch etwas. Immer noch war sie gefährlicher als die moderne B21 der USA. Die Piloten der getroffenen Jets stiegen mit ihren Fallschirmen aus. Guinevere gab über Funk bekannt „R2, wo seid ihr, wir haben 7 Jets runter geholt, wo sind meine Mädels“. Wir hörten die Antwort „R2 an die Bravo Yankee Foxtrott 311, einige Jets vom Iran und Syrien sind durch gekommen. Aber ihr habt die alte Kiste ja gut im Griff, wer steht an den MG-Ständen?“. Lily sagte nur Guinis Nichte und Coursaire rouge“. Ich hörte nur super erfahrene Schützen. Dabei ging es um mein kleines Leben, aber ich konnte nichts machen, als nur zu zuschauen. Verdankte ich nun meiner Tochter mein Leben? Sie schoss zwei Jets ab. Nein, es war ihr erster Kampfeinsatz, nun wusste sie was ihr blüht wenn weiterhin meiner Schwester folgt.

Es zog durch die Einschusslöcher im Flugzeug mit Gefühlten 0°C Grad, dabei mussten wir weiter. Unsere Mädels mit ihren Jets begleiteten uns. Die RB15 gab uns bekannt „an Bravo Yankee Foxtrott 311 wir fliegen zurück, den Rest schafft ihr allein. Wir sehen uns. Nimm die Schwingen hoch“. Sie ging mit ihrer Flügelfrau auf 90° Grad und weg war sie. Ich hatte lediglich ihre Abschüsse an der Maschine gezählt und war nicht einmal zu Ende gekommen, bei 73 Abschüssen war sie plötzlich weg.

Meine Schwester sagte nur, das war Paula, sie hatte uns von drei Jets befreit ihre Schwester Chrisin sitzt hinter ihr und bedient die Waffen. Nur gemeinsam sind wir stark.

Langsam kamen wir in Tarsus an. Lily setzte zur Landung an. Wir gingen runter. Die türkische Bodenmannschaft wusste bereits über uns Bescheid, es hieß nur „Bravo Yankee Foxtrott 311 landet bitte auf der 2. Ihr habt euch gut geschlagen gegen die feindlichen Maschinen. Wir reparieren die alte Kiste wieder“.

Bei der Landung klemmte zunächst ein Rad, da diese Klappe einen Einschuss bekam, aber nach mehreren Versuchen fuhr das linke Rad aus. Anschließend konnten wir landen.

Monique wollte raus aus dem Flieger. Sie wäre fast aus dem Flugzeug gefallen, dabei hielt Bertha sie auf. Sie war die Herzogin de Lorraine und hatte den Vortritt und stieg aus der Maschine. Ich selbst traute mich nicht. Mit gesenkten Kopf stieg ich als letzte heraus. Wir wussten nicht welche unbekannten Wege vor uns liegen würden. Ich hatte Angst. Ja ich bin in unserer Familie immer der kleine Schisser und suchte immer die Hand meines Bruders, der mich hielt. Oft hasste ich jeden Tag wenn er auf See ist. Guinevere hilft mir nicht, sie sagt „werde ich in der Luft abgeschossen, macht es einmal peng und ich bin weg. Kneif die Arschbacken zusammen, dir kann hier nichts geschehen“.

Ja, wenn sie im Einsatz ist, jeden Tag bange ich bis ich ihren Anruf erhalte, soll das mit meiner Tochter genau so sein? Ich bin Mutter aber ich kann sie doch noch nicht alleine lassen. Gautzelin sagte zu meiner Schwester „gib mir beim nächsten Flug einen Jet, dann bin ich schneller und kann die Feinde alleine aus der Luft holen“. Sie glaubte nun könnte sie es, doch davon war sie noch weit entfernt.

Uns wurden Pferde bereit gestellt. Bertha war wieder in ihrem Element, sie bat meinen Bruder um die Sättel. Er kletterte in den alten Bomber und warf sie uns zu. Dabei sagte er „Für Friedrich, wir reiten nach Jerusalem“. Ich glaubte „der spinnt wohl“.

Wir sattelten auf und unsere Reise ging wieder zu Ross weiter. Wir ritten an und verließen einen alten Millitärflugplatz, welcher aus eine ungeteerten Landebahn bestand. Joona übernahm das Kommando. Wir ritten in Zweierreihen, Bertha war an seiner Seite. Meine Tochter war neben mir und sagte „Mama, ich glaube ich kann das jetzt, aber mit Guini fliegen das schaffe ich noch nicht, ich brauche ihre Ausbildung“. Meine Antwort „Ich möchte nicht, dass du in einen ihrer Flieger steigst. Der Tod wird dein Begleiter werden. Nur wenn du mir etwas versprichst, immer heim zu kommen“. Sie grinste mich an und sagte „für unser Land steige ich in den Jet. Mama du bist ein Schisser, ich kann das. Joona ist eh immer in Sichtweite und Guinevere ist bei mir“. Als Mutter will man sein Kind nicht verlieren. Trotzdem begriff ich sie, sie wollte für dich lieber Leser das auf sich nehmen. um dich zu schützen.

Joona wusste den Weg, er kannte das alte Kloster, welches nun eine Moschee war. Unter Sultan Saladin erhielt der Leichnam samt Herz von Friedrich Barbarossa hier Schutz. Er war zwar nie an diesem Ort, doch wusste er mehr als wir. Alles kam aus seinem Gedächtnis, er kannte unsere Geschichte und den Fluch auswendig. Auch wusste er, dass über uns Adler fliegen werden, wenn Ungläubige das Kloster betreten würden, es war Allah´s Reich in dem wir nur Gast sein wollten. So hatte es Saladin bestimmt.

Das alte Gotteshaus war bereits in Sichtweite als unsere Jets über uns flogen, sie waren die Adler und sicherten uns aus der Luft. Mein Bruder grinste und steckte sich seine Pfeife an. Als wir an den Mauern ankamen öffnete er eine Flasche Wein mit den Worten, „dieses ist sein Blut, welches er für uns vergoss. Trinkt, in seinem Gedenken“. Jeder nahm einen Schluck des guten Roten. Der Imam begrüßte uns und bat uns ins Gotteshaus. Mit Händen und Füßen versuchten wir ihm klar zumachen, warum wir hier waren, doch zeigte ihm Bertha ein altes Amulett. Der Gläubige verstand und führte uns zu einem Schrein, dort lag in einer Gruft ein steinerner Sarg, welcher die eingemeißelte lateinische Inschrift trug „Hic requiescit caro et cor eius Fridericus I. imperator red barba“. Übersetzt „Hier ruht das Fleisch und das Herz Kaiser Friedrich I. Barbarossa“. Wir waren am Ziel, doch wie sollten wir den schweren Sarg von hier abtransportieren können? Meine Schwester rief ihre Mädels von der Charles De Gaulle „R2 von der mon commandant, ich brauche hier bei uns einen Heli und 10 Männer, wir haben das Herz gefunden, es befindet sich mit seinem Fleisch in einem 2 Tonnen schweren Sarg“. Sie bekam die Antwort „Guini von der R2, wenn du eine ganze Mannschaft benötigst schicken wir besser einen LKW samt Kran, mit deinen Mädels“.

Nach vier Stunden erreichte uns ein Sattelschlepper samt einem Kranwagen. Wir begannen den Sarg aus der Gruft zu ziehen, ohne diesen auseinander brechen zu lassen. Nach weiteren 10 Stunden hatten wir diesen aus Stein gemeißelten Sarg auf dem LKW. Mir rann der Schweiß aus allen Poren. Es sah aus, als wenn der große Sattelzug lediglich eine Kaugummipackung transportieren wollte, so klein war der Sarg im Gegensatz zur Gesamtgröße des Fahrzeuges aus. Beim Verladen waren sieben Frauen ihrer Staffel dabei. Sie kamen und halfen und um auf einen Transportflieger zu warten, welcher auf dem Flugplatz in Tarsus starten sollte. Mein Bruder machte ein Bild und übersandte es unserer Mama. Sie rief uns weinend zurück „nun hören die 1000 Tage der Kriege auf“ sprach sie zu mir. Doch hatten sie erst begonnen, wie mir mein Bruder sagte.

Die Pilotinnen stiegen in unmittelbarer Entfernung in einen Helikopter ein und begleiteten den Lastwagen aus der Luft, wir mussten weiter zurück zum Flugplatz, von dort mussten wir nach Jerusalem. Bertha musste an der Klagemauer um Abbitte zu leisten, erst wenn sie ein Mönch erhört endet der Fluch.

Auf dem Ritt zurück zum Flughafen rannen unserer Ahnin zahlreiche Tränen über die Wagen, welche auf ihrer Haut trockneten und eine Salzkruste bildeten. Nach fast 1000 Jahren sah sie ihren Bruder wieder, allerdings befand er sich in einem Sarg. Joona gab ihr einen Kuss mit den Worten „unser Weg führt dich weiter bis wir in Jerusalem sind. Bitte um Vergebung aller Sünden, auch du hast gesündigt, als dein Mann verstarb und du Regentin warst, bis dein Sohn Simon erwachsen war. Du weißt wir stammen von deiner Tochter Sophie ab“.

Niemand kannte unsere Geschichte besser als unser Bruder, auf den ich nie hören wollte. Bertha beugte sich von ihren Ross zu Joona, um ihm einen Kuss zu geben.

Nach Stunden erreichten wir den alten Flugplatz an dem unserer alter Bomber stand. Gautzelin glaubte, dass sie fliegen dürfe, doch machte ihr meine Schwester einen Strich durch die Rechnung als sie sprach „ab hier kannst du nicht mehr fliegen, du hast den Luftkampf gesehen, es geht hier noch wilder zu“. „Lily wir fliegen auf 26.000 Fuß und reizen die Kiste aus. Direkt an der Küste werden sie uns nie bekommen“. Der Sarg von Bertha´s Bruder wurde auf die Charles de Gaulle gebracht.

Als wir den Flugplatz erreichten stand unser Flieger bereit. Die Einschusslöcher waren geflickt, statt den Bomben in den Fächern trug sie hochmoderne Raketen unter den Schwingen, unsere Sitze waren ausgetauscht, das Pilotencockpit war gewechselt. Ich erkannte zu spät, dass sich keine Propeller an den Motoren befanden, als ich einstieg. Auf den Pilotensitzen lagen Helme und Fliegerkombis. Auch für uns Passagiere lagen neue Komibs und Helme bereit. Unsere Basis die R2 Charles de Gaulle und die türkischen NATO Einheiten haben unsere alte Kiste umgebaut. Lily sagte zu uns, „das sind Rolls Royce Triebwerke mit Nachbrenner“ unser Cockpit stammte aus zwei Kampfjets. Die Helme waren mit Wärmebildkameras ausgestattet für den Nachtflug. Unter den Schwingen waren 12 Bodenluftraketen mit Wärmesensoren befestigt.

Los ging es Bertha freute sich und weinte. Sie wusste, dass sie nach unserem Weg an die Klagemauer zurück in ihr Grab musste. Es war allerdings ihr Wunsch den Fluch zu beenden. Guinevere startete die Triebwerke. Ein heißer Flammenstrahl verließ die Turbinen. Lily sagte „Helme auf, anschnallen“. Das war nicht mehr liebevoll, das war ein Befehl“. Sie ging mit meiner Schwester die Checkliste durch „Höhenruder ok, Seitenruder ok, Triebwerke ok…….“ alles müssen wir nicht beschreiben was sie besprachen und abhakten.

Bertha wurde leichenblass, als wir zur Startbahn rollten, sie wusste was nun auf dem Spiel stand. Erst wenn an der Klagemauer ein Mönch erscheint, ihre Abbitte erhört und ihr vergibt endet der Fluch der Kriege. Doch war sie die Person, welche wirklich diese Bitte aussprechen muss? Wir wussten keinen Rat. Joona hielt ihre Hand. Meine Tochter schaute unseren beiden Pilotinnen beim Start zu. Wir hörten nur über unsere Kopfhörer „Check off, Start“.

Wir hoben ab. Lily sagte „wir gehen auf 26.000 Fuß“. Guinevere zog die Maschine hoch, bis wir auf der vorgenannten Höhe waren. Mir kam es vor als wenn ich in meinen Sitz gepresst würde. Anschließend wollte sie die Maschine zunächst testen und drehte sie auf den Kopf und nahm die Geschwindigkeit herab, sodass unser Flieger sehr schnell herunter stürzte, sie gab Schub und dreht sie wieder, anschließend stellte sie das Ding auf 90 Grad zur Seitenlinie. Mir wurde Speiübel. Mein Bruder hingegen stopfte sich seine Pfeife und war tiefenentspannt dazu legte er sein rechtes Bein über sein linkes. Zu Bertha sagte er „küss mich, wenn du leben willst, nun wirst du deinen Tod erneut erleben“. Sie schaute ihn an und begab ihre Lippen auf die Seinen“. Anschließend bat Joona um mein Handy. Er wollte den Tod schmecken, oder wollte er nur ihre Liebe spüren?

Meine Schwester übergab an Lily. Wir flogen zwischen Zypern und dem Festland. Plötzlich sahen wir zwei MIG-21, wie uns Guinevere bestätigte, sie wollten uns vom Himmel holen. Wir gingen im Sturzflug runter um aus ihrem Radar zu entkommen, mit einer Schleife flogen wir nun hinter ihnen und Lily getätigte den Abschuss. Gautzelin ging in den vorderen Geschützturm und übernahm das MG. Der abgeschossene Pilot landete mit seinem Fallschirm auf der offenen See. Die zweite MIG war wieder hinter uns. Wir mussten nun nach oben und mit Seitenrollen samt Rückschleifen fliegen um wieder hinter den Jet zu gelangen. Uns kamen zwei seiner Raketen entgegen. Joona zielte von hinten auf den Jet allerdings um die Raketen zu treffen, welche noch unter dessen Schwingen klemmten. Er traf und die Maschine verlor einen Flügel, auch dieser Pilot rettet sich mit seinem Schleudersitz, nebst Fallschirm.

Wir erreichten die Höhe von Libanon und bekamen den Funkspruch der PLO, sie sprachen arabisch, was wir nicht verstanden, nun wurde die internationale Luftsprache koordiniert. Unsere Mädels gaben ihm in Englisch zurück „Bravo Yankee Foxtrott 311 wenn du Streit haben willst schau dir allerdings vorher die beiden MIG´s an, die wir gerade abgeschossen haben, komm mein arabischer Freund“.

Es stiegen drei Embraer EMB 314, Propeller betriebene Kampfflugzeuge auf, Lily grinste und sagte zu meiner Tochter „Gautzelin wir tauschen, nun darfst du mal“. Es war ein Katz- und Mausspiel in der Luft. Mal versuchten sie uns abzuschießen, allerdings drehten wir uns auf 90 Grad nach links, flogen weg und waren aus ihrer Schusslinie, mal kamen sie im Sturzflug von oben auf uns zu um zu feuern. Meine Tochter sollte nur begreifen was auf sie zukommt, sobald sie in so einen Luftkampf verwickelt sei, wie wir. Meine Schwester machte sich einen Spaß daraus die libanische Luftwaffe zu ärgern. Bertha wollte der Sache ein Ende bereiten, dabei hielt sie mein Bruder fest, in dem er sagte. „Wir töten nicht, wir spielen doch nur. Auch du solltest nicht sinnlos das Leben der Anderen nehmen“. Sie verstand und setzte sich erneut“. Guinevere wollte nur fangen spielen und funkte den feindlichen Piloten an „Bravo Yankee Foxtrott 311 an Yankee Alpha 1405 ich hätte dich 10 mal abschießen können, dabei habe ich meine 13 jährige Nichte an Bord, die euch zum Narren hielt. Heute verschone ich dich.“

Der Libanon will sich nur verteidigen, dabei haben sie nicht die Erfahrungen im Luftkampf und haben absolut keine tauglichen Jets gegen die erfahrenen Piloten, die mit so einem Oldtimer unterwegs sind. Mein Gedanke an Jassir Arafat. Untere Ur-Ahnin sprach „wir fliegen nach Palästina. Sollte ich an der Mauer Gottes bleiben, bitte bestattet mich dort“. Joona sagte nur lapidar „nein, sonst belegst du uns mit einem weiteren Fluch, dich von dort heim zu holen, wenn es dir dort nicht mehr gefällt. Wir bringen dich wieder nach Nancy. Sonst gehst du mit mir auf große Fahrt auf See“. Sie grinste und sagte „ich werde dir folgen und im weißem Nachthemd nachts durch die Räume deines Schiffes gehen“. Plötzlich löste sich ihr Körper in Luft auf. Sie war scheinbar wirklich nur ein Geist, der uns bestimmte. Nach wenigen Minuten war sie wieder komplett erschienen und ich ergriff ihre Hand. Ja, sie war kein Geist. Doch was war sie wirklich? Ich fühlte ihre Handknochen, mit meiner Rechten strich ich über ihre Wange. Sie war eine lebende Tote. Dabei spürte ich ihre körperliche Wärme. Sie war keine Leiche, sie wollte und sie konnte nicht mehr von uns gehen. Je näher wir Jerusalem kamen, je stärker wurde sie und drückte meine Hand bis sie schmerzte.

Mein Bruder sagte zu ihr „das Palästina von damals existiert nicht mehr, es ist aufgeteilt in einzelne Staaten. Die heilige Stadt gehört den Juden, Christen und Moslems. Wir werden dir das auf einer Weltkarte zeigen, sobald wir wieder in Frankreich sind. Guinevere gab uns bekannt „vier SU-34 kommen auf 13 Uhr 30 Minuten. Bertha in den Gefechtsstand, sie geben keine Kennung“. Zwei Raketen flogen auf uns zu. Erneut gingen wir in den Sturzflug, bevor sie uns auslöschen konnten. Wieder mussten wir aus dem Radar und aus dem Wärmebild der Raketen. Joona ging in den hinteren MG Stand und feuerte, auf dass die Rakete von der Munition erkannt und irritiert wird, um im Munitionshagel zu explodieren.

Monique und ich schwitzten und erwarteten unseren Abschuss. Nur der Corsaire rouge nicht. Ja ich bin der Schisser in unserer Familie und bangte um mein kleines Leben. Meine Tochter freute sich etwas zu erleben. Sie wollte auf den Pilotenplatz, dabei war es ihr nicht möglich. Uns kamen zwei Libanesische Propeller Kampfjets zur Hilfe besonders die Yankee Alpha 1405, welche uns anschießen wollten, die wir verschont hatten, der Jet wurde unser rechter Flügelmann. An unserer Linken kam die YA-1202. Sie funkten uns an „wir begleiten euch, allerdings können wir nicht viel ausrichten. Sie wurden zu unseren Flügelmännern. Meine Schwester drehte unseren Jet auf den Kopf und tauchte erneut ab. Im Sturzflug heulten die Motoren. Unsere Flügelmänner folgten uns. Wir mussten hinter die beiden SU-34 kommen die uns verfolgten. Guinevere sprach „Flügelmänner auflösen, fliegt zur Base, wenn wir drauf gehen, müsst ihr uns nicht folgen“. Sie zog erneut die Maschine hoch und war hinter den beiden Kampflugzeugen und ließ zwei Raketen ihren Lauf.

Sie war eine Bestie in der Luft. Sie schoss den Flugzeugen nur die Tragflächen ab. Die Piloten konnten sich retten. Sie drehte die Maschine um 360 Grad und stieg auf 26.000 Fuß. Sie sagte zu meinem Bruder „bitte gib mir meine Rafale wieder, warum bitte muss ich mit so einer lahmen Ente in den Luftkampf“. Joona antwortete „weil ich bei dir bin, oder soll ich dir zeigen wie das geht“. Sie stand auf und mein Bruder nahm auf ihrem Sitz Platz. Er gab Lily bekannt „ab jetzt fliege ich, misch dich nicht ein. Ich hole sie mir“. Ich wunderte mich, da er Marineoffizier war, doch nun war er unser Pilot. Meine Tochter sagte nur „Paps du kannst es doch noch“ sie hielt sich an den Pilotensitzen fest. Er sagte „hinsetzen und anschnallen, nun schauen wir mal wo der Frosch die Locken hat. Guini und Lily in die hinteren MG-Stände. Ich will die Maschinengewehre hören. Gautzelin du kommst zu mir“. Er zog die alte Bloch herab bis kurz vor dem Boden und zog sie wieder hoch. Im Steilflug bat er meine Tochter den Abschussknopf zu betätigen. Sie drückte auf den Knopf und die beiden Schwingen der an uns vorbei fliegenden Jets waren abgeschossen.

Er sagte „so geht das, ihr wisst nicht wer ich bin“. Dabei schaute er unserer Schwester tief in die Augen mit den Worten „Mäuschen, ich bin das was du nie werden willst. Ich habe die Dinger geflogen, da warst du noch im Bauch unserer Mutter, anschließend ging ich zur Marine. Bis du soweit warst, wo ich war, wärst du Tod. Ich habe zwar keine Rafael geflogen aber andere Jagdflugzeuge“. Joona drehte die Maschine auf den Kopf und stieg senkrecht empor. Ich erlebte die Hölle, immer und immer wieder drehte er das Flugzeug auf 180 Grad, dass mir Speiübel wurde. Meine Tochter übernahm das Steuer mit den Worten „du bist ja wohl wahnsinnig, sie kämpften beiden an ihren Steuerknüppeln, wer nun steuert. Joona drückte die beiden Pedale, sodass wir abstürzen würden bis Gautzelin aufgab und ihn fliegen ließ. Wir trudelten und überschlugen uns mehrfach. Er sagte nur „festhalten, nun gibt es eine kleine Sondereinlage“. Mein Bruder fing unseren Flieger ab und zog sie hoch. Mein Magen drehte sich, ich zog eine Tüte hervor um mich zu übergeben. Wir sahen auf dem Radar 3 Jets die uns folgten. Auf alten Bildern hatte er ein Pilotenabzeichen auf seiner Uniform, aber nach einigen Jahren nicht mehr. Er schwieg und griff die Jets an, mit den Worten „Quo ruit et lethum.
Die Jets feuerten ihre Wärmerakete auf uns. Joona zog hoch und sagte „Mädels Streufeuer mit den MG´s, sie sollen bluten für jeden Tag den ich im Einsatz bin“. Wir mussten die Raketen loswerden und diese explodierten beim Auftreffen unserer Maschinengewehrmunition. Lily bat Gautzelin um ihren Platz und übernahm mit den Worten „Schatzilein, bei unseren Zwillingen nun zeige ich dir was dein Schatz kann. Denke daran, gehen wir beide drauf sind unsere Kinder Vollwaise“.

Ich war verwirrt doch ahnte ich etwas. Mein Bruder und Lily trugen den gleichen Ring. Guinevere wusste es und sagte es mir, dass sie ein Paar sind und Kinder haben. Lily zog hoch und überschlug sich, als sie den Flieger senkrecht herab stürzen ließ. Die feindlichen Jets zogen ab. Ich erfuhr, dass die beiden wirklich liiert waren und zwei Töchter hatten. Allerdings schien mir als wären sie Feuer und Wasser. Joona und Vater, daran musste ich erst einmal gewöhnen. Wir kamen Israel immer näher. Ihre Maschinen fingen uns ab, als wir einen Funkspruch bekamen „Bravo Yankee Foxtrott 311 von der Judea, folgt uns. Geht auf 5000 Fuß und anschließend auf Landung Flughafen Hafa“.

Als wir auf der Landebahn aufsetzten sagte meine Schwester zu mir „sag das bitte nicht Mama, dass unser Bruder Kinder hat, sie würde es nie verkraften. Heute hätten wir alle draufgehen können. Dabei müssen wir den Fluch beenden. Joona setzte die Maschine auf der Landebahn auf und ließ sie ausrollen. Bertha öffnete die Tür und ließ die Leiter herab, bis sie einrastete. Sie bat mich als erste den Flieger zu verlassen. Nach und nach kletterten wir aus dem Flugzeug, als ranghöchster Offizier stieg unser Bruder die Sprossen herab.

Bertha kniete nieder und küsste den Boden, auf den sie zuvor stand. Joona zog unsere kniende Ahnin empor, dabei wischte er ihr den Staub von den Lippen, mit den Worten „hier ist nicht das Ende deines Weges. Den Tod den du dir ersehntest, den erlebte dein Bruder. Dein Weg wird schmerzhafter werden. Du wirst Gott anbeten müssen, um sterben zu dürfen, du wirst leiden. Für jede Minute die ich in unseren Einheiten diene, wirst du leiden. Du hast nie etwas unternommen. Warum“. Bertha weinte bitterlich „erst du und deine Schwestern konnten mir helfen, all die Jahrhunderte war niemand unter euch, überhaupt zu verstehen und haben mein Flehen erhört.

Wir wurden zu einem Reisebus geleitet und stiegen ein. Doch statt auf der gut ausgebauten Straße zu fahren, nutzte der Führer des Busses eine abgelegene Piste. Erneut löste sich Berthas Leib auf, ihr Platz war leer, nach wenigen Minuten erschien wie wieder und trug ihr altes Kleid. Sie sagte zu uns „ich kann doch nicht in so einer Uniform zu Gott sprechen“. Sie hatte plötzlich Schminkzeug zur Hand und einen Spiegel. Unsere Ahnin machte sich schick. Unser Fahrer war uralt, ich glaubte es wäre, aber er konnte es nicht sein „Pater Petrus“ unser Onkel. 10 Jahre älter als Mama sie war 90 Jahre alt somit müsste er 100 sein. Und er noch ältere Bruder wäre somit 120 Jahre alt. Ich sah ihn mir im Spiegel an, dabei wusste ich keine Antwort, als er Bertha zu sich bat. Er sagte auf französisch „hier könnt ihr besser stehen und euch zurecht machen, ich halte an“. Wir hielten und stiegen aus, unsere Ahnin nutzte die Fahrerspiegel um sich zu schminken, der fremde Fahrer blieb auf seinem Platz.

Nach etwa 20 Minuten ging es weiter. Unsere Ururur-Ahnin saß gestylt auf ihrem Platz. Ihr Haupt zierte eine kleine Krone, dabei liefen ihr die Tränen über die Wangen. Die Schlaglöcher waren von uns zu vernehmen, es schüttelte und rüttelte. Es kam mir vor, als würde ich auf einem alten Esel reiten. Wir hielten ungefähr einen Kilometer vor der Klagemauer. Es hieß nun für uns den letzten Gang zu beschreiten. Die tausend Tage der Kriege sollte enden. Monique und ich hielten sich an den Händen. Immer noch trugen wir alle bis auf Bertha die französischen Luftwaffenoveralls. Gemeinsam schritten wir in einer Reihe die letzten Meter zur besagten Mauer. Sie sprach ein Gebet.

„Lieber Gott, nimm mich für das Leben meines Bruders. Ich komme um für seine Sünden Abbitte zu flehen. Ich möchte sein Herz zu mir nach Frankreich bringen. Verzeiht meinen Weg und meine Bitte.“

„Cher Dieu, prends-moi pour la vie de mon frère. Je viens implorer le pardon de ses péchés. Je veux apporter son cœur à moi en France. Pardonne mon chemin et ma demande“.

An der Klagemauer küsste sie einen Stein und fuhr mit ihrem Gebet fort „für all das, was mein Bruder Friedrich tat bitte ich um Vergebung. Ich bitte nicht um mein Leben, sondern damit die tausend Tage der Kriege enden mögen.

„Je demande pardon pour tout ce que mon frère Friedrich a fait. Je ne demande pas ma vie, mais la fin des mille jours de guerre“.

Unser alter Busfahrer erschien mit zwei weiteren Geistlichen, einen christlichen, einen jüdischen und einem islamischen. Ja der Busfahrer war Pater Petrus unser Onkel, mit seinen 100 Jahren war er noch flott unterwegs. Sie küssten die Klagemauer und sprachen gemeinsam „wir verzeihen. Nimm deinen Bruder heim. Du selbst wirst solange auf Gottes Erde sein, bis es keine Nachfahren von dir gibt. Dieses ist der Fluch Gottes“.

Sie wusste nicht was das bedeuten würde, sie kann nicht mehr in ihr Grab. Das war nun der Preis für ihre Torheit. Bertha fiel auf die Knie und dankte mit den Worten auf Latein „nicht ich bin wichtig“. Übersetzt „Im 'non important“.

Liebe Leserinnen und Leser Bertha sitzt neben mir, wir schreiben gemeinsam diese Geschichte.

Pater Petrus sprach zu seinem Paten Joona „gehe in Frieden, nun sind die Kriege beendet. Wir werden darauf achten.

Geschrieben, gerichtlich beglaubigt und mit Beurkundung versehen von Bertha de Lorraine, geb. von Hohenstaufen, von Schwaben und von Bayern.
Veröffentlicht von BMW-1000
vor 1 Jahr
Kommentare
7
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Ganz klar nicht immer nur ficken. Einmal etwas ganz anderes
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Tornja
OM(F)G, was ist das?! 🕵️🤔🐂🐎🐃💨🔫💥😏😒🙄😵😱💀🌿🌵
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Vielen Dank für deinen Kommentar
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knuddelbaer12345
Wieder toll geschrieben gefällt mir macht bitte weiter. Liebe Grüße vom Bodensee
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Vielen Dank für eure Kommentare
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1967Paderborn
Schöne Geschichte 
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erni-lielu
manches mal etwas verwirrend, aber eine verdammt schöne geschichte, zumal ich solche alten geschichten liebe
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