Alexanderplatz bis Tiergarten - Ost-West-Verbindung der Berliner S-Bahn ab Mittwoch wegen Bauarbeiten gesperrt

Mo 15.07.24 | 21:27 Uhr
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Symbolbild: Bauarbeiter bei Gleisarbeiten zwischen Friedrichstrasse und Zoologischer Garten.(Quelle:picture alliance/Caro/Teich)
Video: rbb24 | 16.07.2024 | Nachrichten | Bild: picture alliance/Caro/Teich

Während der Sommerferien nimmt die Deutsche Bahn wichtige Bauarbeiten im Netz der Berliner S-Bahn in Angriff. Die Stadtbahn steht 2024 im Fokus.

Fahrgäste der Berliner S-Bahn müssen sich im Sommer auf größere Einschränkungen einstellen. Die wichtige Ost-West-Verbindung, auch als Stadtbahn bekannt, wird wegen Bauarbeiten zeitweise gesperrt. "Das ist das größte Projekt in Berlin in diesem Sommer", sagte Bahnsprecher Steffen Rutsch dem rbb am Montag.

Zunächst fahren von Mittwochfrüh (4:00 Uhr) an bis voraussichtlich zum 29. Juli (1:30 Uhr) zwischen den Bahnhöfen Alexanderplatz, Friedrichstraße, Hauptbahnhof und Tiergarten keine S-Bahnen.

Ersatzverkehr zwischen Alexanderplatz und Zoologischer Garten

Betroffen sind die Linien S3, S5, S7, S75 und S9. Sie werden unterbrochen oder fahren nur verkürzt und mit anderem Fahrplan. Zwischen Alexanderplatz und Zoologischer Garten fahren Busse als Schienenersatzverkehr.

Die S-Bahn-Strecke zwischen Friedrichstraße, Hauptbahnhof und Tiergarten bleibt sogar bis zum 7. August (1:30 Uhr) gesperrt, insgesamt also drei Wochen lang. Vom 4. September bis 9. September (1:30 Uhr) wird die Strecke zwischen Friedrichstraße und Tiergarten zudem erneut einige Tage gesperrt.

Der Grund für die Bauarbeiten sind sogenannte Fahrbahn- oder Fugenübergangskonstruktionen. Die müssen dringend saniert werden. Die Strecke sei kurvenreich - deshalb gebe es viel Verschleiß, so Rutsch: "Wir erneuern da ziemlich viel, die Befestigungspunkte in der festen Fahrbahn, wir tauschen defekte Schallabsorber aus. Das bewirkt, dass die Züge später ruhiger rollen."

Der Fahrgastverband Pro Bahn begrüßt die Sanierung. Schließlich sei die Strecke eine der meistbefahrenen S-Bahnstrecken in Berlin mit täglich mehreren Tausend Fahrgästen.

Regional- und Fernzüge fahren

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind nicht von den Bauarbeiten betroffen, Fahrgäste könnten auf die Linie U2 ausweichen. Auch die Regional- und Fernzüge können normal auf der Ost-West-Verbindung fahren, weil sie andere Gleise als die S-Bahn nutzen.

Die S-Bahn empfiehlt außerdem, die gesperrte Strecke mit Hilfe der Ringbahn und anderen U-Bahn-Linien zu umfahren. Alle Änderungen im Einzelnen finden Sie hier [sbahn.berlin].

Mehrere weitere Sperrungen

Weil zur Ferienzeit weniger Pendler mit der S-Bahn fahren, nimmt sich die Deutsche Bahn auch gleich den Abschnitt auf der S2 zwischen Priesterweg und Blankenfelde (Teltow-Fläming) vor. Auch der Abschnitt der S46 zwischen Zeuthen und Königs Wusterhausen (beide Dahme-Spreewald) und die S8-Strecke zwischen Grünau und Wildau (Dahme-Spreewald) werden erneuert. Es werden Ersatzbusse fahren.

Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, der S-Bahnhof Köpenick werde zwischen dem 23. Juli und dem 6. August sowie zwischen dem 6. September und dem 4. Oktober nicht von Bahnen angefahren. Das ist falsch. Der Bahnhof wird zwar zum Regionalbahnhof ausgebaut, laut Deutscher Bahn wird er von S-Bahnen aber auch in den fraglichen Zeiträumen angefahren. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

Sendung: rbb 88.8, 17.07.2024, 11 Uhr

43 Kommentare

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  1. 43.

    Ich weiß jetzt nicht, ob das ggf. Satire ist, was Sie schreiben; auf jeden Fall vergehen Jahre und Jahrzehnte einer eingetretenen Wirkung von etwas in die Welt Gesetztem und Jahrzehnte an zeitlichem Nachhan dazu. Die komplexe Wirklichkeit, wozu ja auch die Bahn-Organisation zählt, ist jedenfalls nicht einfach per Computerbefehl so oder anders auszurichten und damit würde alles Vorhergehende abgeschafft.

    Die Strategie der Bahn-Abnutzung geht recht klar auf das Konto von Hartmut Mehdorn. Anders als in der DDR bei der Reichsbahn war dies allerdings keinem systematischen Unvermögen geschuldet, sondern eher einem spekulativem Übermut, die Bahn wie eine Zitrone auszuquetschen.

  2. 42.

    Mehr Regios gehen auch gar nicht, weil man die Signalanstände auf der Stadtbahn derart "optimiert" hat, dass ein dichterer Takt schlichtweg an den vorhandenen Signalen scheitert.

    Wie schon geschrieben ist Mehdorn schon lange Geschichte und hatte auch mit dem S-Bahn Desaster nichts zu tun, das war Tobias Heinemann.

    Was macht der Mann heute? Er ist Beauftragter der DB für gemeinwohlorientierte Infrastruktur...

  3. 41.

    Bislang hat niemand den Mut gehabt, die so bezeichnete "feste Fahrbahn" als gravierenden Fehler zu bezeichnen. Auf einer schnurgeraden Strecke wie bei der ICE- bzw. Schnellfahrstrecke durch das Havelland ist eine "feste Fahrbahn" das Maß aller Dinge, auf einer kurvenreichen Strecke, die sich durch eine schon damals recht eng gebaute Stadt windet, ist die "feste Fahrbahn" ein Fiasko.

    Im Grunde ist es einfache Physik, dass in Kurvenlagen große und grobe Teile eher ineinander geraten als bei einer Strecke geradeaus. Deshalb sollten sie auch Spielraum aufweisen und darin zeigt sich die grundsätzliche Schwäche der "festen Fahrbahn."

    Es ist eine Reparatur ohne jegliches Ende.

  4. 40.

    Das Problem ist, dass diese essentiell wichtige Lebensader Berlins nun in diesem Jahrhundert schon öfter gesperrt werden musste, als im gesamten Jahrhundert zuvor. Es wird dort augenscheinlich nicht so gearbeitet, dass Sperrungen die absolute Ausnahme bleiben. Bei einer Strecke, auf die so viele Pendler angewiesen sind, sollte das eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

    Und falls das aus irgendeinem Grund nicht so möglich ist, sollten wenigstens die Alternativen gut sein: aber die Busse werden im Stau versacken, die U-Bahn ist sowieso schon am kollabieren und mehr Regios fahren auch nicht. Ein weiteres Zeichen dahingehend, wie "ernst" es den polit. Verantwortlichen eigentlich mit der sogenannten Verkehrswende ist.

  5. 39.

    Ich benutze diese Strecke sporadisch. Für mich ist es nicht wirklich ein Verlust. Vor allem weil man über das Homeoffice keine Arbeitswege hat. Das Problem ist das man für den Service voll bezahlen soll wenn einem nicht die Leistung gebracht wird für die man bezahlt. Egal ob Einzelfahrschein oder Berlinticket. Man bezahlt dafür das man den Service ungehindert, oder zumindest mit kleineren Einschränkungen, nutzen kann. Man hat dafür auch voll bezahlt. Wenn es solche Einschränkungen gibt darf ein Ticket nicht den vollen Preis kosten. Da fragt man sich weshalb dieses Verhalten nicht bereits von den Verbraucherschützern angeprangert wird.

  6. 37.

    Mehdorn ist so lange Geschichte, dass der aktuelle Sanierungsstau ihm nicht angelastet werden kann, wohl aber Verkehrsministern, die lieber in Bayern Umgehungstraßen gebaut haben als die Infrastruktur in Schuss zu halten.

  7. 34.

    Herr Mehdorn hat damals TÜV und AU (ASU ist 80er) ignoriert und selbst Wartungsintervallen in die Länge gezogen und Wartungsprotokolle gefälscht. Ende vom Lied ist bekannt und aktuell überall zu sehen.

  8. 33.

    ach, Sie ignorieren Tüv- und Asu-Termine und kommen wann Sie wollen? Ist Ihr Schienenauto denn schon entgleist?

  9. 32.

    aua - also lassen Sie die ASU/TÜV-Termine sausen, wenn Sie gerade keine Zeit haben? Dann ist wohl egal, ob Sie mit Ihrem Kfz am nächsten Baum landen, oder aus der Kurve fliegen.

  10. 30.

    "Schließlich sei die Strecke eine der meistbefahrenen S-Bahnstrecken in Berlin mit täglich mehreren Tausend Fahrgästen."
    Mehrere tausend Fahrgäste, und das jeden Tag - das ist wirklich gewaltig!!! Hätte ich nie gedacht... :-)

  11. 29.

    >"Gibt es irgendwo eine Bahn auf Schienen, die ohne Reparaturen und Wartungen seit dem Ablieferungstag unterbrechungslos betrieben werden kann?"
    Jenau! Ein Auto bringt man auch zur Durchsicht oder einer geplanten Reparatur, wenn mans gerade weniger bis nicht braucht.

  12. 28.

    Was soll das Gemotze? Gibt es irgendwo eine Bahn auf Schienen, die ohne Reparaturen und Wartungen seit dem Ablieferungstag unterbrechungslos betrieben werden kann? Für Reparaturen bietet sich die Ferienzeit mit dann weniger Berufsverkehr an.

  13. 27.

    Sie verstehen das Problem nicht. Die S-Bahn stellt ihren Normalbetrieb für die Strecke ein weil dort niemand in der Lage ist eine Fahrplananpassung durchzuführen und die Durchfahrt auf beistimmten Gleisen durchzuführen. Stattdessen wird man genötigt den "Ersatzverkehr" welcher sehr viel unzuverlässiger und unangenehmer ist zu verwenden. Als würde man schon nicht schon viel für die Tickets bezahlen müssen.

    Das scheint eine intellektuelle Hürde zu sein die man bei der S-Bahn nicht überwinden kann.

  14. 26.

    Den EV auf solchen Strecken mit Bussen kann man vergessen. Dann lieber anderweitig mit Regio etc umfahren. Ich habe mal den Fehler gemacht als S1 gesperrt war und bin nicht mit U6 über Tempelhof, aber mit Bus-EV. Hat mich dank Stau bis Friedrichstr. von Schöneberg 1,5 Stunden gekostet. Ich wäre selbst mit Laufen schneller gewesen. Mehr alternative Regios etc fahren lassen und die Busse komplett streichen mit Spezialtaxis für zb behinderte Fahrgäste auf der Strecke wäre sicher billiger und besser

  15. 25.

    Amüsiert, Popcorn mampfend und Kommentare lesen.

  16. 24.

    >"warum nur immer in den Sommerferien?"
    Weil in anderen Monaten Herbstferien, Weihnachtsferien, Winterferien sind. Und in den Wochen und Monaten dazwischen irgendwie auch alle mit der Bahn fahren wollen oder müssen.
    Motto: Entweder jetzt oder nie! oder... wenn nicht jetzt, wann dann?
    ;-))

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