HSV-Zukunft von Boss Boldt fraglich: Gerüchte um einen Ex-Bundesliga-Boss!
Im Fall eines erneuten Scheiterns der Mission Aufstieg dürfte sich das Gesicht des HSV im Sommer erheblich ändern. Deshalb gibt es erste personelle Gerüchte im Volkspark, es geht dabei vor allem um die Zukunft von Boss Jonas Boldt – und um einen Ex-Bundesliga-Macher.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Die ersten 4 Wochen für nur 1 € testen!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Dieser Sieg tat ihnen allen gut. Mit dem Erfolg gegen Wiesbaden sicherte sich der HSV nach hektischen Monaten ein wenig Ruhe in dieser Länderspielpause. Die Hoffnung auf ein Happy End im Aufstiegskampf lebt – und dennoch: Im Fall eines erneuten Scheiterns dürfte sich das Gesicht des Vereins im Sommer erheblich ändern. Auch deshalb gibt es erste personelle Gerüchte im Volkspark.
Jonas Boldt sah zufrieden aus, als er mit ansah, was sich am Sonntag nach dem Abpfiff tat. Der Sportvorstand stand in der Nähe des Spielertunnels, während die Profis ihren 3:0-Sieg genossen und vor der Nordtribüne mit den Fans feierten. Nur ein leichtes Lächeln umspielte Boldts Mundwinkel, mehr nicht. Doch auch für den 42-Jährigen war dieser Erfolg immens wichtig.
Boldt stabilisierte den HSV – Makel ist der Nicht-Aufstieg
Der HSV-Boss steht an der Spitze derer, die nach einem verpassten Aufstieg Rechenschaft ablegen müssten und ihren Job verlieren könnten. Boldts Problem: So sehr er es schaffte, dem Verein im Laufe seiner nun fast fünf Jahre langen Amtszeit ein frisches und positiveres Image zu verpassen, so enorm haftet ihm der Makel des sportlichen Misserfolgs an. Mit der drohenden Schmach, erstmals seit 70 Jahren sportlich wieder hinter dem Stadtrivalen FC St. Pauli zu landen und möglicherweise ab Sommer sogar erstmals überhaupt eine Klasse unter den Kiezkickern spielen zu müssen.
Noch ist nicht aller Tage Abend, doch der für die Besetzung des Vorstands zuständige Aufsichtsrat will sich bestmöglich auf alle Szenarien vorbereiten. Klar, dass auch ein mögliches Boldt-Aus im Sommer in den Gedanken längst eine Rolle spielt. Der frühere Leverkusener hat an Vertrauen und Rückhalt im Gremium verloren, ihm wird insbesondere vorgeworfen, zu lange am vor fünf Wochen entlassenen Trainer Tim Walter festgehalten und damit den sportlichen Erfolg des HSV gefährdet zu haben.
Rund um den HSV fällt der Name von Jörg Schmadtke
Erste Namen von möglichen Boldt-Nachfolgern kursieren im Aufsichtsrat bereits – ein Austausch, der unter den Begriff Sorgfaltspflicht fällt. Und zumindest einer dieser Namen wird auch bereits im Dunstkreis des Volksparks genannt. Der von Jörg Schmadtke, einem Schwergewicht der Branche.
Der 60-Jährige, der in Deutschland zuletzt die Geschicke des VfL Wolfsburg leitete, wollte seine Karriere eigentlich bereits Anfang 2023 beenden. Diese Pläne änderten sich, als der FC Liverpool vor der laufenden Saison anklopfte. Acht Monate lang kehrte Schmadtke ins Geschäft zurück, arbeitete als Sportdirektor für die „Reds“, beendete diese Aufgabe dann wie geplant Ende Januar, nach der Winter-Transferperiode.
Seitdem genießt Schmadtke seine freie Zeit. Aber: Für eine interessante Aufgabe wäre der Rheinländer dazu bereit, seinen Vorruhestand abermals zu unterbrechen. Der HSV soll nach MOPO-Informationen zur Kategorie dieser Aufgaben zählen, die ihn reizen würden.
Noch kein direkter Kontakt zwischen Schmadtke und HSV
Wie heiß ist die Nummer? Zumindest direkten Kontakt zum Verein soll es noch nicht gegeben haben. Schmadtke, seit fast 40 Jahren als Spieler und Funktionär im Geschäft und entsprechend exzellent vernetzt, ist auch nur einer der Namen, mit denen sich der HSV-Aufsichtsrat momentan locker befassen soll.
Das könnte Sie auch interessieren: Königsdörffers Geständnis nach HSV-Tor: „Ich war ein bisschen sauer“
Wie konkret sich die Gedankenspiele mit Kandidaten entwickeln, wird vor allem vom Verlauf der kommenden Wochen abhängen. Sollte der Verein noch die Kurve Richtung Aufstieg bekommen oder zumindest sportlich voll überzeugen, könnte Boldt sogar am Ruder bleiben. Wer zuletzt lacht, lacht am besten, vielleicht gingen dem Sportvorstand auch solche Gedanken durch den Kopf, als er den Jubel seiner Profis am Sonntag leicht lächelnd verfolgte.