Bei Nicht-Aufstieg: HSV droht der Abgang mehrerer Leistungsträger!
Dem HSV droht ein siebtes Jahr in der 2. Liga. Das könnte weitreichende Folgen nach sich ziehen. Verpasst der Verein abermals sein großes Ziel Aufstieg, droht im Sommer der Abgang gleich mehrerer Leistungsträger! Die MOPO nennt Namen und Hintergründe.
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Es ist reichlich Druck auf dem Kessel. Mit zwei Niederlagen in Folge hat sich der HSV das Leben im Aufstiegskampf enorm erschwert. Finden die Profis nicht schleunigst in die Spur, droht dem Verein ein siebtes Jahr in der Zweiten Liga. Das aber könnte weitreichende Folgen nach sich ziehen. Verpasst der HSV abermals sein großes Ziel, droht im Sommer der Abgang gleich mehrerer Leistungsträger.
Der Spielraum für weitere Ausrutscher ist aufgebraucht. Will der HSV den Kontakt zu den direkten Aufstiegslätzen nicht komplett abreißen lassen, ist am Sonntag gegen Wehen Wiesbaden ein Sieg Pflicht. Bei zehn Zählern Rückstand auf den FC St. Pauli und immerhin fünf auf Kiel steht Steffen Baumgarts Team enorm unter Zugzwang. Keine leichte Ausgangslage für die verunsicherten Profis, zumal in den Hinterköpfen bereits das Schreckens-Szenario eines weiteren Zweitligajahres herumspukt.
Neun Partien bleiben dem HSV, um das Ruder noch herumzureißen. Im Falle des Scheiterns müsste sich der Verein wohl auf einen heftigen Sommer einstellen. Denn im für den Aufstieg zusammengezimmerten Kader gibt es mehrere Spieler, die sich ein weiteres Jahr Zweitklassigkeit kaum vorstellen können.
Bénes will nicht mehr in der Zweiten Liga spielen
Nach MOPO-Informationen zählt insbesondere László Bénes zu den Akteuren, die im Falle eines Klassenverbleibs ihre Zukunft nicht mehr beim HSV sehen. Der Slowake, der vor zwei Jahren aus Gladbach kam, spielt eine starke Saison (elf Tore, neun Assists) und ist erkennbar zu gut für die Zweite Liga. Sein klarer Wunsch ist es, mit dem HSV den Weg nach oben anzutreten. Klappt das nicht, wird der 26-Jährige im Sommer auf einen Wechsel drängen.
Der Markt dafür ist vorhanden. Immerhin: Da Bénes’ HSV-Vertrag bis Sommer 2026 läuft, könnte der HSV die Ablöse diktieren. Der Marktwert des Nationalspielers liegt bei etwa fünf Millionen Euro. Gut für alle Seiten: Im EM-Sommer könnte Bénes, dessen Nominierung für den slowakischen Kader als sicher gilt, seinen Wert noch erhöhen.
Dass Bénes sich in der Bundesliga sieht und ab der neuen Saison auch dort spielen will, steht fest. Gleiches gilt für Robert Glatzel. Der Unterschied und die aus HSV-Sicht große Gefahr: Hier kann allein der Stürmer entscheiden, wie seine Zukunft aussieht.
Robert Glatzel hat eine Ausstiegsklausel im Vertrag
Bereits in den beiden Vorjahren besaß der Top-Knipser (57 HSV-Tore in 103 Zweitligaspielen) Ausstiegsklauseln, verlängerte trotz mehrerer Angebote aber jeweils im Volkspark. Der Preis: Ein deutlich höheres Gehalt und erneute Klauseln. Nachdem Glatzel im Sommer 2022 für eine Million Euro hätte gehen können und vor dieser Serie für 1,5 Millionen, soll seine Ausstiegsklausel nun bei 2,3 Millionen Euro liegen.
Ob der Stürmer, dem der HSV sehr am Herzen liegt, den Lockrufen diesmal erneut trotzen würde? Mit mittlerweile 30 Jahren werden sich ihm nicht mehr viele Chancen auf eine Karriere im Oberhaus bieten.
Bénes und Glatzel sind die prominentesten Wackelkandidaten bezogen auf die Zukunft des HSV-Kaders. Aber nicht die einzigen. Auch Ludovit Reis (23) verlängerte vor dieser Saison in dem Glauben, diesmal endlich den Weg nach oben anzutreten. Aus dem Umfeld des extrem selbstbewussten Mittelfeldmannes ist zu hören, dass er sich zurzeit noch nicht mit einem Wechsel beschäftigen will. Genauso klar ist aber: Reis sieht sich eindeutig als Erstligaspieler.
Reis sieht sich als Erstligaspieler – keine Chance bei Van der Brempt
Ebenfalls nur im Aufstiegsfall – wenn überhaupt – wäre ein Verbleib von Ignace Van der Brempt (21) denkbar. Den Rechtsverteidiger (Leihgabe von RB Salzburg) würde der HSV gern über den Sommer hinaus halten. Das wäre selbst bei einem Aufstieg kein leichtes Unterfangen, ein weiteres Jahr des Belgiers in Liga zwei ist hingegen undenkbar. Der Abgang der weiteren Leihspieler Dennis Hadzikadunic (Rostov/Russland) und Lukasz Poreba (Lens) gilt ohnehin als sicher.
Bénes, Glatzel, Reis und Van der Brempt. Vier Stammspieler, deren Verlust drohen würde. Auch Daniel Heuer Fernandes – beim HSV zum dritten Mal binnen vier Jahren zum Ersatzkeeper degradiert – und Angreifer Ransford Königsdörffer (will unter Baumgart eine tragendere Rolle als unter Vorgänger Tim Walter spielen) wurden zuletzt medial Wechselabsichten unterstellt. Gedanken, die allerdings noch nicht konkret sind.
Was all diese Profis eint: Sie wollen in die Bundesliga. Am liebsten mit dem HSV. Es liegt an ihnen, diesem Ziel in den kommenden Wochen wieder näher zu kommen und dem drohenden Ausverkauf den Riegel vorzuschieben.