Es ist offiziell: MotoGP-Superstar Marc Marquez wechselt zur kommenden Saison 2025 in das Ducati-Werksteam und wird dort der neue Teamkollege des amtierenden Weltmeisters Francesco Bagnaia. Der Hersteller aus Borgo Panigale verkündete die Verpflichtung des 31-jährigen Spaniers am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Marquez unterzeichnete einen Zweijahres-Vertrag bis 2026.

"Ich bin sehr glücklich, dass ich in der nächsten Saison die roten Farben des Ducati-Werksteams in der MotoGP tragen kann", wird Marquez zitiert. "Vom ersten Kontakt mit der Desmosedici GP an habe ich es genossen, sie zu fahren und mich sofort gut eingelebt. Von diesem Moment an wusste ich, dass es mein Ziel war, diesen Weg weiterzugehen, mich weiter zu entwickeln und in das Team zu wechseln, in dem Pecco Bagnaia zwei Jahre in Folge Weltmeister wurde. Ich bin glücklich, diesen großen Schritt im Jahr 2025 machen zu können und dankbar für das Vertrauen, das Ducati in mich setzt. Abschließend möchte ich Nadia, Carlo, Michele und der gesamten Gresini Racing Familie dafür danken, dass sie mir in einer heiklen Phase meiner Karriere die Tür zu ihrem Team geöffnet haben. Jetzt werden wir weiterhin Spaß haben und in der verbleibenden Saison alles geben. Das ist jetzt meine Priorität ist."

MotoGP: Marquez bekommt Werks-Ducati, Martin geht zu Aprilia (04:30 Min.)

Marc Marquez: Über Gresini mit Ducati zurück an die MotoGP-Spitze

"Zunächst möchte ich sowohl Enea Bastianini als auch Jorge Martin für all ihre Arbeit mit uns in den letzten Jahren danken und wünsche ihnen alles Gute für die Zukunft. In dieser Saison haben sie gezeigt, dass sie ein unglaubliches Niveau erreicht haben und wir sind sicher, dass sie bis zum Ende um den Titel kämpfen werden. Die Entscheidung für Bagnaias neuen Teamkollegen im Ducati Lenovo Team war nicht einfach, da wir eine Liste sehr starker Fahrer zur Auswahl hatten. Am Ende fiel unsere Wahl auf ein unbestreitbares Talent wie Marc Marquez", lies sich Ducati-Boss Gigi Dall'Igna in der Presseaussendung zitieren.

Marquez verlässt Gresini Racing damit nach nur einer Saison wieder. Dem kleinen Traditions-Rennstall aus Italien hatte er sich erst 2024 angeschlossen, nachdem er im vergangenen Herbst seinen hochdotierten Vertrag bei Repsol Honda vorzeitig aufgelöst hatte. Bei Gresini wollte sich der achtmalige Weltmeister beweisen, dass er nach vier schweren Jahren und zahlreichen Verletzungen bei HRC noch das Zeug zur MotoGP-Spitze hat.

Dieser Plan ging auf, Marquez mischte schon ab dem Saisonstart in Katar auf den vordersten Plätzen mit. Nach dem ersten Saisondrittel wartet er zwar noch immer auf seinen ersten MotoGP-Sieg seit November 2021, fuhr aber auch schon acht Podestplätze und eine Pole Position auf der Vorjahres-Ducati GP23 ein. In der Fahrer-Weltmeisterschaft liegt der Spanier nach dem Italien-Grand-Prix auf Platz drei, nur 35 Punkte hinter WM-Leader Jorge Martin.

Marc Marquez jubelt über Platz zwei im MotoGP-Sprint von Le Mans
Marc Marquez hat bei Gresini sein Lachen wiedergefunden, Foto: LAT Images

Marc Marquez gewinnt Ducati-Zweikampf gegen Jorge Martin

Der Pramac-Pilot ist auch ein gutes Stichwort, denn diesen stach Marquez im Kampf um den zweiten Ducati-Platz neben Francesco Bagnaia aus. Dabei hatte eigentlich zunächst alles für Jorge Martin gesprochen, am Donnerstag vor dem Italien GP vermeldete die in Italien traditionell gut informierte 'Gazzetta dello Sport' dessen Beförderung ins Werksteam der Roten schon als fix. Doch es kam anders, denn Marquez spielte beim Plan der Ducati-Führungsebene nicht mit. Demnach hätte er eigentlich Martins Nachfolge im Pramac-Team antreten sollen und dort mit dem gewünschten Werksmotorrad ausgestattet werden.

Doch der 31-Jährige wollte nicht von Gresini in ein anderes Ducati-Kundenteam wechseln und ging in die Offensive. "Pramac ist keine Option für mich", erklärte Marquez plötzlich öffentlich und nahm anschließend die gleiche Strategie ein wie zuvor Martin: Er drohte Ducati mit dem schlimmstmöglichen Szenario, einem Wechsel zur Konkurrenz. "Werksteam oder nichts", lautete die neue Forderung von Marquez. Um ihn nicht zu verlieren, sah sich Ducati zum Handeln gezwungen und gab dem Druck des MotoGP-Superstars nach. Er erhielt die Zusage für den Werksplatz ab 2025, woraufhin Martin seine Konsequenzen zog und bereits am Montag nach dem Italien GP seinen Wechsel zu Aprilia fixierte.

Enea Bastianini: Ducati-Aus fix, Wechsel zu KTM bzw. GasGas?

Offiziell ist damit auch das Aus des bisherigen Inhabers des zweiten Ducati-Werksplatzes: Enea Bastianini. Dieser war 2023 ebenfalls von Gresini an die Seite Bagnais gewechselt, konnte in den bisherigen anderthalb Jahren in Rot aber nur selten an zuvor gezeigte Leistungen anknüpfen. Auch Bastianini wird Ducati nun komplett verlassen, sein Manager Carlo Pernat verkündete im italienischen Radio zuletzt einen Wechsel zur Pierer Mobility Group auf eine Werks-KTM. Offiziell ist dieser Transfer noch nicht, dürfte aber nicht mehr lange auf sich warten lassen.