Rekordfund im Schwarzen Meer :
2400 Jahre altes intaktes Schiffswrack entdeckt

Lesezeit: 2 Min.
Das im Schwarzen Meer geborgene Schiffswrack ist etwa 400 vor Christus erbaut worden, vermuten die Forscher.
Der Fund könnte das bisherige Wissen über die Seefahrt verändern: Forscher sind am Boden des Schwarzen Meeres auf ein gut erhaltenes Wrack gestoßen. Sie vermuten, es könnte etwa um 400 vor Christus gesunken sein.

Wissenschaftler des Black Sea Maritime Archaeology Projects (MAP) haben mutmaßlich eines der ältesten intakten Schiffe im Schwarzen Meer entdeckt. Laut den Forschern könnte es bereits vor rund 2400 Jahren vor der Küste von Bulgarien gesunken sein und blieb seitdem unentdeckt. Die Radiokohlenstoffdatierung einer kleinen Probe habe bestätigt, „dass es das älteste der Menschheit bekannte intakte Schiffswrack ist“, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung. Zunächst berichteten der „Guardian“ und die „Daily Mail“ über den Fund.

Das etwa 23 Meter lange Schiff sei womöglich von den Griechen erbaut worden, teilten die Forscher dem „Guardian“ mit. Das schließen die Wissenschaftler unter anderem aus dem Design des Schiffes. Mast, Ruder sowie Ruderbänke seien noch alle vorhanden und gut erhalten. Der Fund könnte das Verständnis von Schiffsbau und Seefahrt der Antike verändern, so Forschungsleiter Jon Adams. Derartige Schiffe seien bislang nur auf griechischen Keramiken zu sehen gewesen.

Bergen wolle man das Schiff vorerst aber nicht, auch über die mögliche Ladung ist noch nichts bekannt. Das Meer sei an der Fundstelle mehr als zwei Kilometer tief, so Adams. Weitere Einzelheiten sollen jedoch im Lauf der Woche vorgestellt werden.

Artefakte überdauern dank anoxischer Wasserschichten im Schwarzen Meer deutlich länger und besser als in anderen Gewässern. In diesen Schichten liegt Sauerstoff nur in gebundener Form vor, beispielsweise aus Kohlenstoffdioxid, Nitrat oder Sulfat. Wegen dieser Sauerstoffarmut werden organische Überreste wie Holz nicht vollständig zu Kohlenstoffdioxid und Wasser oxidiert.

Das MAP kartiert den Boden des Schwarzen Meers. Dazu nutzen die Forscher Sonar-Messtechniken und ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge für die Tiefsee. Mehrere Universitäten sind an dem Projekt beteiligt. Rund 60 Wracks unterschiedlichen Alters wurden seitdem entdeckt.