Die Schatzkarte kostet 3,99 Euro. Sie ergänzt sogar Beute, die nur DLC-Käufer bekommen. Für 2,99 Euro bekommt ihr das »Spezialupgrade-Ticket für Waffen«. Und für die Deluxe-Waffe »Skull Shaker« verlangt Capcom 1,99 Euro. In einem Singleplayer-Spiel!
In einem Singleplayer-Spiel, dessen Steam-Bewertung gerade bei 97 Prozent liegt.
Denn meine Beispiele stammen nicht aus dem derzeit viel diskutierten Action-Rollenspiel Dragon’s Dogma 2, sondern aus dem qualitativ ebenfalls hervorragenden 2023er Remake von Resident Evil 4.
Die Steam-Bewertungen von Dragon’s Dogma 2 stehen aktuell bei 52 Prozent, das Spiel wird für seine Mikrotransaktionen viel härter angegangen als andere Singleplayer-Titel von Capom, bei denen der Publisher in der Vergangenheit genauso vorgegangen ist.
Aber für mich ist das weder ungerecht noch überraschend. Capcom hätte wissen müssen, was mit dieser DLC-Strategie auf sie zurollt. Vermutlich haben sie es sogar gewusst, aber es war ihnen egal. Weil sie bei ihrer Rechnung einen für mich entscheidenden Faktor vergessen haben. Die Quittung zahlen jetzt diejenigen, die am wenigsten etwas dafür können.
Was dieses Mal anders ist
Rein auf dem Papier sind die Mikrotransaktionen von Dragon’s Dogma 2 sogar weniger frech als die von Resident Evil 4. Es gibt keine exklusiven Schätze oder Waffen, nahezu alle kaufbaren Gegenstände findet ihr auch in ausreichender Zahl im Spiel.
Einzige Ausnahmen sind das Herzanhänger-Geschenk, aber NPCs lassen sich genauso durch gecraftete Blumenstäuße becircen, sowie die »Kunst der Metamorphose«, die euch das Aussehen eures Charakters jenseits von Frisur und Klamotten bearbeiten lässt und von denen es nur wenige im Spiel gibt. Hier hat Capcom allerdings schon Abhilfe versprochen und wird deren Zahl mit einem der nächsten Updates stark erhöhen.
Und wer sich die Ingame-Währung Riftkristalle kauft, mag schneller zu mächtigen Vasallen kommen, macht sich dadurch aber einen Großteil des Spielreizes selbst kaputt, weil dann die Balance in den spektakulären Kämpfen nicht mehr passt.
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