Bisher gehören CO2-Emissionen zur Stahlherstellung wie der Verbrennungsmotor zum Auto. Jetzt arbeiten die Produzenten mit Hochdruck an umweltfreundlicheren Verfahren. Für die Branche beginnt ein Rennen gegen die Zeit.
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, über die Herausforderungen durch weltweite Überkapazitäten, amerikanische Strafzölle und die Transformation der Stahlindustrie.
Ob Verbrenner oder E-Fahrzeug: Wirtschaftlicher Fahrzeugleichtbau in der Großserienfertigung ist ohne innovative Stähle nicht darstellbar. Stahlhersteller und Stahlverarbeiter kooperieren, um Blechdicken durch den Einsatz neuer hoch- und höchstfester Stähle weiter zu reduzieren und selbst massiv umgeformte Komponenten gewichtsparend zu fertigen.
Bis 2030 soll die Industrie etwa 50 Prozent der CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 einsparen. Und bis 2050 will die EU die CO2-Emissionen auf null reduzieren. Für die Umstellung auf eine klimaneutrale Stahlproduktion brauchen wir deshalb neue, innovative Verfahren.
Grundlagenforschung betreiben heißt, sich erst einmal nicht um den wirtschaftlichen Nutzen oder mögliche praktische Anwendungen einer neuen Erkenntnis zu kümmern. Weil man beim Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE) aber den engen Kontakt zur Stahlindustrie braucht, rücken auch deren Bedürfnisse schon früh in den Blick der Wissenschaftler.
Stahl wird nicht verbraucht, sondern immer wieder neu genutzt. Im Kreislauf entsteht aus Schrott qualitativ hochwertiger Stahl. Die Kreislaufwirtschaft führt zu einer höheren Ressourceneffizienz.
Ohne Stahlkocher käme die Elektromobilität nicht auf Touren. Der Werkstoff steckt im Motor, im Antriebsstrang und in der Karosserie von Elektrofahrzeugen.
Was vor rund 70 Jahren mit dem spanischen Modeschöpfer Paco Rabanne auf den Pariser Modeschauen begann, der ein innovatives Material suchte, um seinen Kleidern ein futuristisches Image zu geben, hat ein Reihe von Nachahmern gefunden.
Ressourcenschutz und Umweltverträglichkeit sind auch im Bauwesen zu entscheidenden Kriterien geworden. Gerade bei großen Infrastrukturprojekten fehlen entsprechende Anforderungen an die Nachhaltigkeit in Ausschreibungen selten. Im Folgenden werden fünf Projekte vorgestellt, bei denen Stahl dazu beiträgt, diese Auflagen zu erfüllen.
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