Die Gegenwart

Geist und Macht – ein deutsches Thema: Thomas Mann im Jahr 1922

Weimarer Republik:
Thomas Manns widersprüchliche Spuren

Vor hundert Jahren hielt Thomas Mann seine vielleicht berühmteste Rede: „Von deutscher Republik“. Sein Versuch, die neue politische Form mit alter nationaler Tradition zu versöhnen, ist bis heute umstritten. Ein Gastbeitrag.

Metamorphosen des Bösen: Die Tiara, das Symbol der Papstkirche, hat die Revision der Illustrationen des Septembertestaments (links) nicht überlebt.

Vor 500 Jahren:
Die Erfindung des Neuen Testaments

Martin Luthers vollständige deutsche Übersetzung des Neuen Testaments war längst nicht die erste – aber die bei Weitem wirkmächtigste. Dafür bürgte allein die Höhe der Auflagen. Ein Gastbeitrag.
Schule für das Leben: Ball der Waffenbrüderschaft im November 1987 in der MfS-Bezirksverwaltung Dresden

Putin in der DDR:
Eine gute Schule für das Leben

Fünf Jahre arbeitete Wladimir Putin als KGB-Offizier in Dresden. Stasi-Unterlagen aus dieser Zeit verraten mehr über den russischen Präsidenten, als diesem lieb sein dürfte. Ein Gastbeitrag.
Wien, 2. Mai 1955: Unter großer öffentlicher Anteilnahme beraten die Botschafter der vier Besatzungsmächte über die noch ungeklärten Punkte des österreichischen Staatsvertrages.

Österreichische Ostpolitik:
„Wenn du einen Bären zum Tanzen aufforderst . . .

. . . bist nicht Du, der entscheidet, wann der Tanz beendet ist, sondern der Bär.“ Dem russischen Sprichwort zum Trotz waren gute Beziehungen zu dem „lupenreinen Demokraten“ (Gerhard Schröder) Wladimir Putin auch nach der russischen Invasion der Krim im Jahr 2014 noch lange en vogue. Nicht nur in Deutschland, auch in Österreich hatten der Moskauer Autokrat und seine Entourage leichtes Spiel. Dabei hatte sich Wien während des Kalten Krieges gegenüber den Avancen der Kommunisten bis in die siebziger Jahre unversöhnlich gezeigt. Doch dann nahmen die wirtschaftlichen Interessen überhand.
Ohne vier: Helmut Schmidt am 17. September 1982 im Deutschen Bundestag

Vor vierzig Jahren:
Die sozial-liberale Koalition am Ende

Am 17. September 1982 wurde in Bonn das Ende der ersten und bislang einzigen Bundesregierung von SPD und FDP besiegelt. Aus heiterem Himmel kam das Zerwürfnis nicht.
Spurensuche: Am 5. September 1977 am Tatort der Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer in Köln. Die vier RAF-Terroristen erschossen Schleyers Fahrer und drei Polizisten.

Die Stasi und die RAF:
Ein Nazi für die Stasi

Die Staatssicherheit der DDR nutzte die Entführung Hanns Martin Schleyers für ihre perfide Desinformationsarbeit aus – und setzte dafür auf die Hilfe eines früheren SS-Manns.

Es geschah am 22. April 2022: Auch von dem Freundschaftsbogen, der seit Sowjetzeiten in Kiew die historischen Bindungen zwischen Russland und der Ukraine symbolisierte, ist mittlerweile nicht mehr viel übrig.

Russische Geschichtsbilder:
Kampf dem Ukrainertum

Nach der Lesart von Präsidialhistoriker Wladimir Putin war Lenin der Schöpfer einer eigenständigen Ukraine. Tatsächlich war dessen Politik nur eine Reaktion auf die ukrainische Nationalbewegung, nicht ihr Auslöser. Ein Gastbeitrag.
„. . . nicht Aufgabe der Leistungssportler, den Klassenkampf mit Diskussionen zu führen“: Einzug der DDR-Athleten in München

DDR-Sportler bei Olympia 1972:
Im Land des Klassenfeindes

Die DDR wollte bei den Olympischen Spielen 1972 die Überlegenheit des Sozialismus beweisen. Westdeutschland sollte „auf eigenem Boden“ geschlagen werden. Die DDR-Funktionäre überließen dafür nichts dem Zufall. Ein Gastbeitrag.
Die vormalige RBB-Intendantin und ARD-Vorsitzende Schlesinger

F.A.Z. exklusiv:
Beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist der Wurm drin

Der Skandal um die vormalige RBB-Intendantin und ARD-Vorsitzende Schlesinger wirft ein Schlaglicht auf den immensen Reformbedarf des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Gleich, wo man hinschaut: Weniger wäre mehr. Ein Gastbeitrag.
Es war einmal ein Vizekönig: Lord Mountbatten übergibt die Unabhängigkeitserklärung am 15. August 1947 an Pandit Nehru.

Ende des britischen Empires:
Das schwierige Erbe des unabhängigen Indiens

Vor 75 Jahren entließ Großbritannien Indien und Pakistan in die Unabhängigkeit. Es gab Unterschiede zu den Dekolonisierungsprozessen anderer Mächte. Und doch gab es große Schwierigkeiten.
Bekannte aus Kriegstagen: Bundeskanzler Willy Brandt erhält den Friedensnobelpreis des Jahres 1971 aus der Hand der Komitee-Vorsitzenden Aase Lionaes.

Internationale Politik:
Freiheit von Furcht und Not

Die Ostpolitik der sechziger und siebziger Jahre lässt sich nicht in die Gegenwart übertragen. Ein dem Denken und Handeln Willy Brandts zugrundeliegender Anspruch bleibt jedoch aktuell. Ein Gastbeitrag.
Kosmonaut Sigmund Jähn (rechts).

Interkosmos-Programm der DDR:
Der enterdete Körper

Grenzenlose Machbarkeit, Technikglaube und Effizienzmanie: Der Interkosmos-Komplex der Sowjets, Ostdeutschland und die neuen Wege im All. Ein Gastbeitrag.
Straßenszene aus der Stadt Borodjanka: Der ukrainische Dichter Tara Schwetschenko blickt im Juni 2022 auf von russischer Artillerie zerstörte Wohnhäuser.

Der Ukrainekrieg und wir:
Deutschlands verlorene Wette gegen die Geschichte

Wie wir über den Angriffskrieg gegen die Ukraine sprechen, entscheidet nicht nur über Inklusion oder Exklusion Russlands. Die Debatte wirft auch ein grelles Licht auf das Defizit an historischer und kulturwissenschaftlicher Informiertheit in Deutschland. Ein Gastbeitrag.
Bundeskanzler Olaf Scholz vergangene Woche im Kanzleramt.

Europa in Zeiten des Krieges:
Die EU muss zu einem geopolitischen Akteur werden

Putins Angriff auf die Ukraine hat eine neue Wirklichkeit geschaffen. Auch in Deutschland und der Europäischen Union kann vieles nicht so bleiben, wie es ist. Ein Gastbeitrag des Bundeskanzlers.
Kein Grund in die Röhre zu gucken: Material für Nord Stream 2 auf dem Hafengelände von Sassnitz/Mukran

Erdgas- und Erdölvorräte:
Wie sich der „rush to burn“ vermeiden lässt

Klimaabkommen könnten die Erdgas- und Erdölvorräte durch ein Verbot ihrer thermischen Nutzung wertlos machen. Die Anreize, sie schnell zu Geld zu machen, würden übergroß – mit schlimmen Folgen. Doch es gibt eine Lösung. Ein Essay.
Ein Kreuz aus Nägeln sowie eine Bibel vor der Gedächniskirche in Berlin im April 2018.

Kirche und Krieg:
Selig sind die Friedfertigen

Kirchliche Friedensethik kann sich nicht darin erschöpfen, einzelne Stellen aus der Bibel oder Klassiker der Kirchengeschichte zu zitieren. Sie hat gegenwärtige Kontexte zu berücksichtigen. Ein Gastbeitrag.
NATO-Generalsekretär Stoltenberg (m) mit dem finnischen Außenminister Pekka Haavisto (l) und der Aßenministerin Schwedens Ann Linde (r).

Zukunft des Westens:
Das Ende der europäischen Naivität

Die EU muss sich in einem internationalen Umfeld als wehrhafte Zivilmacht neu definieren. Dabei sieht sie sich zwei revisionistischen Großmächten gegenüber, die immer aggressiver werden. Ein Gastbeitrag.
Flagge zeigen für die Republik: Massendemonstration in Berlin nach der Ermordung Rathenaus im Berliner Lustgarten

Schüsse auf Walther Rathenau:
Ein Mord als Menetekel

Vor hundert Jahren erschossen zwei rechtsradikale ehemalige Offiziere den Reichsaußenminister Walther Rathenau. Der Mord erschütterte die Grundlagen der Weimarer Republik. Ein Essay.
Eine Frau trägt ein lila Tuch mit verschiedenen Gendersymbolen und Buttons an ihrem Arm bei einer Kundgebung zum Internationalen Frauentag 2019 vor dem Hamburger Rathaus.

Gesellschaftspolitik:
Gegen das ewige Opferlamento des Feminismus

Die Lebensverläufe von Männern und Frauen werden sich auch in einer utopischen Welt größtmöglicher Freiheit noch deutlich unterscheiden – und das ist auch gut so. Ein Gastbeitrag.
Spezialoperation: Zerstörtes Kruzifix a, 10. Mai 2022 vor der St.-Nikolaus-Kirche in Popasnaya, Region Luhansk.

EKD-Vorsitzende Kurschus:
Was liegt jenseits von Eden?

Androhung und Ausübung von Gewalt sind aus Sicht des christlichen Glaubens nicht illegitim. Aber sie sind strikt an die Aufgabe gebunden, für Recht und Frieden zu sorgen. Ein Gastbeitrag.
Eine Abfolge von Kriegen und Gewalt: Taliban besetzen am 15. August 2021 den Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul.

Afghanistan und der Westen:
Den Taliban helfen oder nicht?

Leistet der Westen Hilfe in Afghanistan, stabilisiert er die Herrschaft der Taliban. Tut er es nicht, kollabieren Staat und Gesellschaft, was neue Flüchtlingsströme auslöst. Die auch Europa erreichen können.
Innenansichten der DDR: das Depot der „Kunst und Antiquitäten GmbH“ (KuA) in Mühlenbeck bei Berlin

Deutsche Teilung:
Operation Ausverkauf

Um an Devisen zu kommen, verkaufte die DDR selbst Kulturschätze an das kapitalistische Ausland. Ein Kapitel deutsch-deutscher Geschichte, dessen Aufarbeitung erst am Anfang steht. Ein Gastbeitrag.
„Genug Putin für mich“: Nach der Verfassungsänderung im Jahr 2020, dank der Russlands Präsident Putin theoretisch noch bis zum Jahr 2036 an der Macht bleiben kann, wird das Denkmal von Fürst Wladimir in Moskau zur Protestkulisse.

Putins Geschichtspolitik:
Die Verteidigung im Westen stärken

Imperium, Helden und Siege – seit Putins Amtsantritt wurde in Russland patriotisch-kriegerisch aufgerüstet. Staat und Kirche arbeiten zusammen an einer manipulativen Geschichtspolitik. Ein Gastbeitrag.
Chinesische und russische Verbände bei einem gemeinsamen Manöver Im August 2021

Zukunft des Westens:
Die liberale Ordnung und ihre Feinde

Das westliche Modell, internationale Beziehungen zu organisieren, gründet auf Freiheit, Souveränität und Gleichberechtigung. Deshalb wollen es Russland und China zerstören. Ein Gastbeitrag.
Putins Krieg: Frische Gräber am 16. April 2022 in Irpin

Angriff auf die Ukraine:
Wie Putins Krieg den Westen dauerhaft herausfordert

Gleich wie Russlands Krieg gegen die Ukraine ausgeht, der Westen muss sich auf einen Konflikt von unabsehbarer Dauer einstellen. Putins Drohung mit Atomwaffen wird darin eine Schlüsselrolle spielen. Ein Essay.
Tod, Deportation, Vertreibung: Der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts geschah an den christlichen Armeniern.

Völkermord an den Armeniern:
Operation Rache

An Ostern 1922 erschossen in Berlin zwei junge Armenier die Kriegsverbrecher Cemal Azmi und Bahattin Schakir. Das Attentat öffnet den Blick auf eine überaus vieldeutige deutsch-türkische Geschichte. Ein Gastbeitrag.
Russlands Präsident Wladimir Putin

Energiekrisen damals und heute:
Pulli für Putin?

Der drohende Ausfall russischer Energieträger verunsichert die Gesellschaft. Schon in den 1970er Jahren zwangen Ölkrisen den Westen zu Reaktionen. Heute erscheinen sie aktueller denn je. Ein Gastbeitrag.
Sowjetische Propaganda: „Zwei Stiefel sind ein Paar“ – Ukrainer wurden als Nazis diffamiert.

Angriff auf die Ukraine:
Altes Feindbild, neuer Krieg

Warum Wladimir Putin die Ukraine „entnazifizieren“ will und damit zeigt, dass er von der Geschichte des Nachbarlandes nichts versteht. Ein Gastbeitrag.
Freiheit, Sicherheit und Recht? Die Außen- und Verteidigungsminister der EU tagen am 21. März 2022 in Brüssel.

Ukrainekrieg:
Die Verteidigung eines freien Europas

Wenn die westlichen Demokratien sich angesichts offener militärischer Aggression behaupten wollen, müssen sie das Konzept der Nachhaltigkeit auf machtpolitische Zusammenhänge ausdehnen. Ein Gastbeitrag.
Der brasilianische Photograph Sebastiao Salgado (geb. 1944) dokumentiert seit Jahrzehnten die Zerstörung der Amazonia. 2019 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buschhandels.

Vor fünfzig Jahren:
Die Grenzen des Wachstums

Im März 1972 erschien „The Limits to Growth“, wenige Wochen später empfing Bundespräsident Gustav Heinemann die Gründer des Club of Rome, der diese Studie in Auftrag gegeben hatte. Die wissenschaftliche und politische Debatte über die Zukunft der Menschheit bestimmt sie bis heute. Ein Gastbeitrag.
Die Quintessenz des deutschen Antisemitismus: Häftlinge in Zivilkleidung posieren vor Baracken auf dem Gelände des Vernichtungslagers Belzec.

Vernichtungslager Belzec:
Der Kern des Holocausts

Vor achtzig Jahren begann die „Aktion Reinhardt“: Innerhalb von nicht einmal zwei Jahren wurden alle Juden und Roma des Generalgouvernements im deutsch besetzten Polen ermordet. Ein Gastbeitrag.