Nicht nur ein Thema der Vergangenheit: Eine Studie über „Machtmissbrauch, Diskriminierung und sexualisierte Gewalt“ kommt zu überraschenden Ergebnissen.
Das Antiken-Projekt am Hamburger Schauspielhaus ist ein euphorisierendes Erlebnis. Herausragende Schauspieler ziehen das Publikum in einen trancehaften Bann.
Olivier Messiaens kolossale Ritual-Oper „Saint François d’Assise“ wird am Grand Théatre in Genf durch die Regie von Abdel Abdessemed als Werk franziskanischer Innerlichkeit ernst genommen.
Auf dem Liebesmarkt der Politik: Viktor Jerofejew hat aus seinem Putin-Roman „Der große Gopnik“ ein Drama gemacht, das ein Psychogramm von Diktatoren und die Schwäche von Liberalen vergegenwärtigt.
Der Liedermacher Voodoo Jürgens ist in Österreich ein Star und erprobt sich in neuen Rollen – als Schauspieler und Maler. Eine Begegnung mit ihm in Wien.
Der Palazzetto Bru Zane in Venedig bringt als Forschungsinstitut und Veranstalter die Musik der französischen Romantik in unser Konzertleben. In diesem Jahr wird Gabriel Fauré gewürdigt.
Dieter Hallervorden hat den Bogen raus. Er nimmt alle Narrative der Hamas zum Krieg mit Israel auf und sagt, mit Antisemitismus habe das nichts zu tun. Hat es aber.
Am Freitag eröffnet in Venedig die 60. internationale Kunstbiennale, aber der israelische Pavillon bleibt geschlossen. Auch andere Pavillons werden zum Schauplatz politischer Kämpfe.
Das Verfassungsgericht hat die Beschwerde des „Nius“-Chefs Julian Reichelt bestätigt, sein Recht auf Meinungsfreiheit sei verletzt worden. Das Entwicklungshilfeministerium wollte ihm Kritik verbieten. Das rächt sich.
Wer schreibt, bleibt, heißt es. Was aber, wenn einer schreibt und gar nicht bleiben will? In Arno Schmidts Werk und seiner Biographie ist diese Frage zentral.
Wer der Lesart des iranischen Regimes folgt, bekommt im Netz reichlich Desinformation geboten, die besagt, dass Israel am Boden ist. Dass das nicht stimmt, ist Spöttern in der arabischen Welt aber längst aufgefallen.
An Universitäten geht es um Erkenntnisgewinn und nicht um einen Meinungswettstreit. Urteilskraft auf der Grundlage von Sach- und Fachkenntnis ist gefragt.
Claudia Roth versteht ihr Amt als Kulturstaatsministerin nicht politisch, sondern aktivistisch. Deshalb schmiedet sie immer neue Projekte und vernachlässigt ihre Kernaufgaben.
Am Morgen nach dem iranischen Angriff auf Israel geht der Palästina-Kongress trotzdem weiter. Im Internet. Ohne ein Wort zum Angriff Irans oder zur Hamas.
Gefeiert, verfemt, vergessen: Der Komponist und Dirigent Alexander Zemlinsky prägte von 1911 bis 1927 das Neue Deutsche Theater in Prag. „Musica non grata“ macht dieses deutsch-jüdische Leben in Tschechien neu bewusst.
Wenn toxische Weiblichkeit sich in Opfererzählungen flüchtet: Die Oper Wuppertal kombiniert „Erwartung“ von Arnold Schönberg mit „Der Wald“ von Ethel Smyth. Das ist szenisch denkwürdig und musikalisch brillant.
Vor zweihundert Jahren wurde der Komponist Anton Bruckner geboren. Die Österreichische Nationalbibliothek zeigt die kostbaren Handschriften eines gewissenhaften Katholiken, der die Grenzen der Zeit durchbrach.
Einstmals verbotene zarenkritische Satire: Der Dirigent Christophe Rousset rettet die komisch-heroische Oper „Cublai, gran kan de' Tartari“ von Antonio Salieri im Theater an der Wien.
Wegen seiner Homosexualität kam er in die Psychiatrie, wo er zwangssterilisiert wurde: Albert Ostermaiers Kammerspiel „Stahltier“ im Renaissance-Theater Berlin über den Mann im Schatten von Leni Riefenstahl.
Die Frauen und die Nibelungen: Das Königinnendrama „hildensaga“ von Ferdinand Schmalz am Deutschen Theater Berlin überzeugt in einer farbenfrohen Inszenierung von Markus Bothe.
Kein Raver, den diese Bässe nicht kicken: Techno-Legende H. P. Baxxter, der Frontmann von Scooter, bringt auch mit 60 seine Frankfurter Fans zum Schwelgen.
Beim Heidelberger Frühling entdeckt eine neue Musikergeneration um Igor Levit, Lukas Sternath und das Leonkoro Quartett, wie viel Aufbruch, Skepsis und Schönheit in der Musik von Johannes Brahms stecken.
Mit szenischer Härte und großer Glaubensbereitschaft zeigt Vera Nemirova Mut in ihrer Inszenierung von Richard Wagners „Tannhäuser“ am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Aufhorchen lässt Paula Linnosaari als Elisabeth.
Mit noch nicht einmal dreißig Jahren ist Klaus Mäkelä nicht nur designierter Chefdirigent des Concertgebouw-Orchesters Amsterdam. Jetzt ernennt ihn auch Chicago Symphony Orchestra zum neuen Musikdirektor.
Das Stadttheater Ulm erlebt zurzeit einen Höhenflug. Es zeigt selten gespielte Opern, wagt sich nun erstmals an Richard Wagners „Parsifal“ und verbucht dabei steigende Abonnentenzahlen.
Er ist der letzte Prinzipal des deutschsprachigen Theaters: Der gebürtige Mailänder Roberto Ciulli, der das Theater an der Ruhr gründetet und bis heute leitet, wird neunzig Jahre alt.
Die Sängerin schreibt, sie habe es satt, dass Lügen über sie verbreitet würden – und deutet an, sich aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen. Im vergangenen Jahr wurden Vorwürfe der Diskriminierung gegen sie laut.
Der RIAS-Kammerchor macht einen Audio-Guide zu zwölf Passionsbildern der Berliner Gemäldegalerie: So kann man im Museum die Leiden Christi am Kreuz betrachten und hörend verinnerlichen.
Stars wie Pretty Yende und Lawrence Zazzo bietet die Oper Frankfurt für Georg Friedrich Händels „Giulio Cesare in Egitto“ auf. Doch den größten Applaus erntet das Ensemble des eigenen Hauses.
Mit seiner Musik eröffnete Kurt Masur das Neue Gewandhaus in Leipzig. Als Anthroposoph und Musiker blieb Siegfried Thiele auch in der DDR unkorrumpierbar. Jetzt wird der Komponist 90 Jahre alt.
Explosive Mischung: Nicolas Stemann inszeniert zum Abschied seiner Züricher Intendanz Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“ und bezieht alles auf sein eigenes Schicksal.
Bei den Osterfestspielen Salzburg enttäuscht Jonas Kaufmann, aber Anna Netrebko ist umwerfend in „La Gioconda“ von Amilcare Ponchielli. Szenisch ist das Stück nicht zu retten.
Mit der Unterstützung einer starken Frau: Im Musical „Robin Hood“ mit den Songs von Chris de Burgh und Dennis Martin wird der legendäre Bogenschütze erst allmählich zum Helden.
Die mit Abstand Erste unter Gleichen bei den Supremes und auch als Solistin eine unangefochtene Autorität: Diana Ross, die neben Barbra Streisand bedeutendste lebende Unterhaltungskünstlerin, wird 80.
Kein Schuss zum Schluss: Martin Kušej inszeniert zum Ausstand „Orpheus steigt herab“ von Tennessee Williams an seinem Wiener Burgtheater. Ein ziemlich laues Unterfangen.